Magenbeschwerden durch Helicobacter pylori? Symptome, Diagnose und Therapie
Das Bakterium Helicobacter lässt sich in verschiedenen Formen im Organismus finden (unter anderem Helicobacter pylori, H. hepaticus und H. bilis).
Es verursacht verschieden ausgeprägte Erkrankungen im Bereich des Magen–Darm-Traktes und des enterohepatischen Kreislaufs.
Der sich dabei am häufigsten zeigende Erreger ist Helicobacter pylori (HP), der als Hauptverursacher für Geschwüre im Magen und Zwölffingerdarm (ca. 80 bis 90 Prozent der diagnostizierten Geschwüre) gilt und wesentlich an der Entstehung eines Magenkarzinoms beteiligt ist.
Mehr als die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung trägt das Bakterium Helicobacter pylori in sich, dabei erfolgt die Infektion meist bereits im Kindesalter (ca. 90 Prozent).
In westlichen Industrienationen zeigt sich eine kontinuierliche Prävalenzzunahme mit dem Lebensalter (pro Jahr steigt diese um ein Prozent) und hier vornehmlich bei in der Kindheit benachteiligten Menschen (Armut, schlechte hygienische Verhältnisse, soziale Missstände).
Während Neuinfektionen im Erwachsenenalter eher selten sind, liegt die Infektionsrate in Deutschland bei durchschnittlich 15 Prozent (bei 15- bis 20-Jährigen).
Helicobacter pylori ist ein gramnegatives (spezielle Färbemethode), spindelförmiges Bakterium, was sich vor allem im Bereich des Magens, des Duodenums, des Ösophagus und in der Schleimhaut des Rektums einnistet.
Es wird oral über den Speichel, oral-fäkal über Schmierinfektionen und oral-gastral über Bestandteile von Erbrochenem übertragen.
Vor allem enger Körperkontakt fördert die Übertragung von Helicobacter pylori. Der bis vor einigen Jahren vermutete Übertragungsweg durch verunreinigte Speisen und Trinkwasser gilt heute als eher unwahrscheinlich.
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Das saure Milieu des Magens bietet ideale Eigenschaften für Helicobacter pylori, weshalb dieser Ort als Hauptsitz des Bakteriums dient (umgeht unter anderem die Zerstörung durch ein eigenes Enzym – Urease, wodurch die Magensäure neutralisiert wird und das Bakterium nicht angegriffen wird).
Durch spezielle bakterielle Faktoren und entzündliche Reaktionen der Magenschleimhaut (Mucosa) kommt es zu einer Schädigung des Magens. Die sich daraus ergebende Antikörperreaktion (IgA, IgG) führt nicht zum vom Organismus gewünschten Erfolgt, das Bakterium verbleibt im Wirt und kann ohne geeignete Therapie lebenslang schädigenden Einfluss nehmen.
Symptome der Infektion
Meist bleibt die Infektion symptomlos, bei nur ca. zehn Prozent der Infizierten kommt es zu schweren klinischen Symptomen und Erkrankungen. Dabei führt die Infektion mit Helicobacter pylori innerhalb der ersten Tage zu einer unspezifischen akuten Gastritis.
Es zeigen sich Ober –Bauchbeschwerden, Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Sodbrennen und Durchfall, zum Teil weisen Erkrankte einen säuerlichen Mundgeruch auf. Innerhalb der nächsten Wochen bildet sich eine aktive chronische Gastritis aus, die solange verbleibt, wie das Bakterium nachweisbar ist.
Dabei wandert das sich im Antrum des Magens befindende Bakterium auch in die Kardia-Region ein. Die chronische Gastritis fördert über einen jahrelangen Prozess (und durch den Einfluss von speziellen Kofaktoren) die Entstehung verschiedener Erkrankungen.
So entstehen unter anderem das peptische Ulcus (Magengeschwür) und das MALT-Lymphom (Non-Hodgkin-Lymphom der Schleimhaut, vor allem im Magen lokalisiert). Durch Metaplasien (Umwandlung von Gewebe) wird die Entstehung eines Magenkarzinoms gefördert.
Diagnose
Der Nachweis des Erregers erfolgt über die Laboranalyse. Hier werden unter anderem die Antikörper bestimmt. Über den Harnstoff-Atemtest kann die Wirkweise des Enzyms Urease untersucht werden.
Dieses spaltet Harnstoff und setzt dabei Kohlenstoff frei, welcher gemessen werden kann. Während einer diagnostischen Magenspiegelung können Gewebeproben gewonnen werden, die mittels Anzüchtung und Mikroskopie ausgewertet werden.
Durch das Vorkommen des Bakteriums auch im Rektum lässt sich dieser in Stuhlproben differenzieren.
Therapie
Die Therapie zur Eliminierung des Bakteriums (Eradikationstherapie) basiert auf der Einnahme von Medikamenten.
Dabei wird eine Kombination von Wirkstoffen gewählt, die neben antibiotischen Eigenschaften auch den Säuregehalt des Magensaftes beeinflusst (pH-Wert-Erhöhung durch Protonenpumpenhemmer).
Aktuelle Forschungen zielen auf eine immunologische Therapie ab. Dabei soll das Enzym Gamma-GTvon Antikörpern eines Impf-Serums gebunden werden. Das Protein ist hauptsächlich Teil des menschlichen Leberstoffwechsels, wird aber auch von Helicobacter pylori synthetisiert und abgegeben.
Die Mikroben verteidigen sich so gegen den Immun-Angriff, weil Gamma-GT die Funktion der T-Zellen hemmt. Naturheilkundliche Maßnahmen setzen zunächst an der Ernährung an.
Daneben werden homöopathische Präparate sowie phytomedizinische Mittel wie Grapefruit-Extrakt, Gerstensaft, grüner Tee und Flohsamen verwendet. Manukahonig wirkt ebenfalls gegen Helicobacter pylori, weil das Naturprodukt Methylglyoxal enthält.
Prognose
Hauptsächlich verläuft eine Infektion ohne Folgen. In ca. zehn Prozent kommt es jedoch zu weitreichenden Erkrankungen, die sich meist aus Entzündungen und Geschwüren entwickeln. Die Gefahr, an einem durch Helicobacter pylori verursachten Magenkarzinom zu erkranken, liegt bei einem von 1000 diagnostizierten Fällen.
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Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 9.8.2019 aktualisiert.