Herzinsuffizienz (Herzschwäche): Ursachen, Symptome und Therapie
Die Begriff Herzinsuffizienz (deutsch: Herzschwäche) stellt in der Medizin einen Sammelbegriff für unterschiedliche Störungen und Veränderungen am Herzen dar.
Die Diagnose Herzinsuffizienz gibt dabei aber keine Auskunft über die Ursache oder was genau für eine Störung vorliegt.
Die Herzschwäche weist eine gewisse Geschlechtsspezifität auf. So diagnostiziert man z.B. in Deutschland jährlich bei ca. 400 Männern und ca. 300 Frauen von 100.000 Menschen ein insuffizientes Herz. Auch das Alter scheint eine wesentliche Rolle zu spielen.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Herzinsuffizienz wächst also mit zunehmendem Alter – ein Gipfel lässt sich zwischen dem 70. und dem 80. Lebensjahr feststellen.
Wenn Sie auf dieser Webseite angelangt sind, haben Sie oder wahrscheinlich einer Ihrer Verwandten die Diagnose Herzinsuffizienz erhalten.
Betrachten wir zunächst einmal das Herz selbst etwas näher:
Das im Mediastinum gelegene Herz (Cor) ist ein muskuläres Hohlorgan, welches mit seiner Unterteilung in Vorhöfe und Kammern durch rhythmische Kontraktionen und Erschlaffungen (ca. 70 Mal pro Minute) der Zirkulation des Blutes dient. Hierdurch bleiben kleiner und großer Körperkreislauf stabil, der gesamte Organismus wird mit den im Blut enthaltenen Nährstoffen sowie Sauerstoff versorgt.
Ist die Pumpleistung des Herzens gestört, kann das Blut nicht “ordentlich” (oder regelhaft wie Mediziner das nennen) zirkulieren. Es liegt eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche, Muskelschwäche = Myokardinsuffizienz) vor.
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Verschiedene Formen einer Herzinsuffizienz
Die Herzinsuffizienz ist meist ein Vorbote weiterer drohender Störungen im Bereich des Herzens und kann daneben auch durch andere Erkrankungen verursacht werden.
Man differenziert die akute von der chronischen Form, die sich im Laufe von Monaten bis Jahren schleichend entwickelt.
Daneben unterscheidet man drei grundsätzliche Insuffizienz-Typen:
Bei einer Linksherzinsuffizienz ist die linke Seite des Herzens (bestehend aus Vorhof, Kammer und zugehörigen Klappen) in ihrer Funktion gestört. Es kommt zu einer Stauung in der Lunge, die weitreichende Folgen haben kann. Ursachen können eine andauernde Hypertonie (Bluthochdruck) oder eine KHK (Koronare Herzkrankheit) sein.
Ist die rechte Seite des Herzens betroffen, spricht man von einer Rechtsherzinsuffizienz. Das Blut staut sich in den Körperkreislauf zurück und führt unter anderem zu Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) an verschiedenen Körperstellen (z.B. Beine, Bauchhöhle).
Die globale Herzinsuffizienz beschreibt Störungen des gesamten Herzens.
Ursachen
In der Schulmedizin gelten als häufigste Ursachen für eine Insuffizienz des Herzens:
- die koronare Herzkrankheit (KHK) – entwickelt sich durch Verkalkungen der Gefäße, (Gefäßerkrankung)
- eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung),
- Störungen der Herzklappenfunktion,
- Dilatationen („ausgeleiertes“ Herz),
- Herzrhythmusstörungen,
- Herzfehler,
- ein Herzbeutelerguss und die
- pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck).
Daneben können auch Stoffwechselerkrankungen oder Organerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus, Hyperthyreose, Lungenemphysem) die Entstehung einer Insuffizienz fördern.
Zu den begünstigenden Faktoren zählen vor allem die arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), Rauchen und Alkohol, Adipositas (sehr starkes Übergewicht) und eine Hypercholesterinämie (zu hohes Cholesterin).
Symptome und Beschwerden
Die durch eine Herzinsuffizienz ausgelösten Beschwerden sind vielfältig und zum Teil durchaus lebensbedrohlich.
Die New York Heart Association (NYHA) hat die Störung in vier Stadien unterteilt.
In Stadium I kommt es durch die Insuffizienz kaum zu Beeinträchtigungen, auch körperliche Arbeit wird problemlos bewältigt.
Stadium II kennzeichnet Beschwerden bei schwerer körperlicher Arbeit.
In Stadium III führt bereits leichte körperliche Tätigkeit zu einer Symptomatik.
Stadium IV beschreibt die schwerste Form, bei der es auch bereits in Ruhe zu ausgeprägten Symptomen kommt.
Hauptsymptom einer Herzmuskelschwäche ist die Atemnot (Dyspnoe), die mit den vier Stadien stetig zunimmt und zu akuten Atemproblemen und Brustschmerzen führt.
Zusätzliche Beschwerden sind vom Insuffizienz-Typ abhängig. Ist die linke Herzhälfte betroffen, kommt es neben der Dyspnoe zu einer beschleunigten Atemfrequenz (Tachypnoe), Ödemen in der Lunge (Lungenkrankheit), rasselnden Lungengeräuschen, vermehrten Hustenanfällen und körperlicher Unruhe.
Bedingt durch die Stauungsproblematik bei einer Rechtsherzinsuffizienz entwickeln sich vor allem im Bereich der Fußknöchel und Unterschenkel ausgeprägte Ödeme, die sich bei Hochlagern der Extremitäten wieder bessern.
In Ruhephasen kann das Herz besser arbeiten, das wieder eingesammelte Körperwasser kann besser ausgeschieden werden. Hieraus resultieren ein häufiges nächtliches Wasserlassen (Nykturie) und ein gestörter Schlaf.
Durch den andauernd gesteigerten Druck im rechten Herzen verdickt sich die Muskulatur. Zusätzlich weisen Leber und weitere Organe Vergrößerungen auf (durch Blutstau).
Menschen mit Rechtsherzinsuffizienz leiden vermehrt an Appetitlosigkeit und Völlegefühl, die Magenschleimhaut reagiert mit Entzündungen (siehe auch: Magenerkrankungen).
Bei einer globalen Herzinsuffizienz vereinigen sich die Symptome der anderen Formen. Zusätzlich kann die Herzschwäche zu Arrhythmien (Unregelmäßigkeiten beim Herzschlag) führen.
Diagnose
Nach Anamnese und Inspektion erfolgt in der Schulmedizin vor allem die Auskultation (Abhorchen) von Herz- und Lungenregion.
Schwere Insuffizienzformen lassen sich anhand einer einfachen Thoraxaufnahme (Röntgen des Brustkorbs) darstellen. Dabei sind sichtbare Vergrößerungen des Herzens zu sehen auch auch mögliche Flüssigkeitsansammlungen.
Zusätzlich werden die Blutdruckkontrolle, die Echokardiographie, ein Langzeit-EKG und unter Umständen eine Herzkatheter-Untersuchung durchgeführt. Bei den Blutwerten können spezifische Eiweiße nachgewiesen werden, die auch dem Nachweis anderer Organstörungen dienen.
Therapie
Die schulmedizinische Therapie setzt an mehreren Stellen an. Neben einer Umstellung von Essgewohnheiten haben die Gewichtsreduktion sowie der Verzicht von Alkohol und Nikotin oberste Priorität.
Chronische Formen einer Insuffizienz lassen sich durch geeignete Medikamente in vielen Fällen mildern und regulieren. Mit ACE-Hemmern und Betablockern soll der Blutdruck gesenkt werden und Diuretika treiben Gewebsflüssigkeit aus Ödemen aus.
Herz-Glykoside (Digoxin, Digitalis, Fingerhut) senken die Herzfrequenz und erhöhen die Kontraktionskraft. Bei schweren Formen wird unter Umständen ein Schrittmacher implantiert, der die Regelhaftigkeit der Pumpleistung gewährleisten soll.
Eine nicht behandelte Herzinsuffizienz kann, neben Herzrhythmusstörungen, auch zu einem Herzinfarkt führen. Hierbei geht Muskelgewebe zugrunde, welches sich nicht regenerieren kann.
Zeigen sich Gewebeläsionen oder ist die Muskulatur durch den andauernden Druck zu sehr geweitet, ist eine Herztransplantation unter Umständen die einzige lebenserhaltende Maßnahme. Die Letalität (Sterblichkeit) im fortgeschrittenen Stadium einer Herzinsuffizienz ist, trotz des Fortschritts in der Schulmedizin, leider nach wie vor hoch.
Die Behandlung der Stadien I bis III zielt überwiegend auf eine Besserung der Symptome ab. Eine Kausal-Therapie bietet die Schulmedizin bisher nicht an.
Der Kardiologe Dr. Rasmus Roerth von der Uniklinik Kopenhagen ermittelte konkrete Daten über den geringen Erfolg der konventionellen Medizin in der ursächlichen Behandlung der Herzinsuffizienz. Demnach sind über ein Viertel aller Krankenhaus-Patienten ein Jahr nach der stationären Behandlung ihrer Herzschwäche nicht arbeitsfähig.
Der alternative Ansatz der Naturheilkunde ist auf die Ursachen ausgerichtet. Zumindest ist es möglich, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder auch ganz anzuhalten. Verschiedene Heilpflanzen und homöopathische Präparate müssen dann aber bereits im Stadium II eingesetzt werden.
Besonders wichtig für die Behandlung der Herzschwäche ist die Orthomolekular-Medizin nach dem Nobel-Preisträger Linus Pauling und der davon abgeleiteten Zellular-Medizin nach Dr. Rath. Diese Überlegungen betonen die Versorgung mit Vitalstoffen, also mit Spurenelementen und Vitaminen. Deren Verfügbarkeit muss immer und optimal gewährleistet sein.
Gerade die niemals ruhenden und oft stark geforderten Herzmuskelzellen sind auf die Coenzyme und Antioxidantien angewiesen.
Schon leichte Einbrüche im Nachschub der Vitalstoffe haben für die Schwerstarbeiter unter den Zellen gravierende Konsequenzen. Hier sehen die Wissenschaftler in Dr. Raths Forschungs-Institut sogar eine Hauptursache für die Herzinsuffizienz. In einer Studie konnte bei 80 % der Patienten mit Vitamin-Supplementierungen eine deutliche Besserung erreicht werden.
Erklärbar sind solche Erfolge auch durch Nebenwirkungen der harntreibenden Medikamente. Sicher können Diuretika erforderlich sein, um Ödeme abschwellen zu lassen.
Doch die „Wassertabletten“ spülen auch Mineralstoffe und Vitamine aus und können so dem Herzen auch erheblichen Schaden zufügen. Der Nährstoffbedarf ist unter solchen Bedingungen stark erhöht.
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Beitragsbild: pixabay.com – Pexels
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 29.01.2017 aktualisiert.