Hoher Blutdruck? Symptome, Diagnose & Therapie bei Bluthochdruck
Bluthochdruck (Hypertonie) ist ein Symptom, welches vielfach ohne erkennbaren Grund auftritt. Auch verschiedene Erkrankungen oder spezielle Medikamente beeinflussen den Blutdruck.
In Deutschland leidet nahezu jeder zweite Bürger an einer Erhöhung. Nicht immer muss dies besorgniserregend sein, der hohe Druck kann jedoch weitreichende Folgen für den gesamten Organismus haben und sollte immer medizinisch abgeklärt werden.
Der Blutdruck entsteht durch das Zusammenspiel der Gefäße mit dem Herzen und dem aktuellen Blutvolumen. Dabei gibt der erste gemessene Wert (Systole) den Zeitpunkt der Anspannungs- und Auswurfphase des Herzens wieder. Der zweite Wert (Diastole) deutet auf die Entspannungsphase und Füllungsphase des Herzens hin. Beide Werte werden von vielen Faktoren beeinflusst.
Hierzu zählen vor allem das Geschlecht, das Lebensalter, die Konstitution, das Körpergewicht, die Ernährung, Erkrankungen und einzunehmende Medikamente.
Generell sollte der Blutdruck im systolischen Bereich zwischen 110 und 130 mmHg und im diastolischen Bereich zwischen 60 und 90 mmHg liegen. Diese Werte werden alle paar Jahre überarbeitet und den weltweiten Veränderungen (z.B. Lebensstandards) angepasst. Ab Werten oberhalb von 130/90 mmHg liegt eine Hypertonie vor.
Diese lässt sich in drei Schweregrade unterteilen (leicht, mittel, schwer).
Bereits leichte Erhöhungen können zu Schäden im Körper führen, vor allem wenn sie wiederkehrend oder von Dauer sind. Menschen mit hohem Lebensalter (ab ca. 80 Jahre) weisen vielfach einen höheren Wert auf, eine Systole um die 150 mmHg gilt in diesem Fall als tolerierbar.
Ursachen und Auswirkungen
Bluthochdruck kann als Verursacher vieler Erkrankungen und Störungen angesehen werden und wird gleichzeitig durch viele Erkrankungen ausgelöst.
Nahezu die Hälfte aller jährlichen Todesfälle in Deutschland ist auf eine Hypertonie zurückzuführen. Dabei kommt es, neben einem andauernd erhöhten Blutdruck, auch zu akuten Blutdruckspitzen (hypertensive Krise), die lebensbedrohliche Werte oberhalb von 230/130 mmHg aufweisen können. Vielfach ist den Betroffenen nicht bewusst, dass sie unter einem zu hohen Blutdruck leiden, da sie nur selten Beschwerden verspüren, die sie damit in Zusammenhang bringen.
Die Hypertonie kann sich zum Teil erst nach Jahren mit schweren Störungen bemerkbar machen, wobei es bis dahin schon zu weitreichenden Läsionen des Gefäßsystems und der Organe gekommen sein kann. Betroffene weisen vielfach einen hochroten Kopf auf und leiden vermehrt unter Kopfschmerzen, Schwindelattacken, akutem Nasenbluten oder einem Sausen in den Ohren (siehe auch Ohrenschmerzen). Auch andauernde Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen sind möglich. Plötzliche Blutdruckspitzen können zudem den Kreislauf (verwandte Themen wie Kreislauferkrankungen können Sie interessieren) derart beeinflussen, dass ein Verlust des Bewusstseins droht.
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Beeinflussungen durch Bluthochdruck
Ein andauernd erhöhter Blutdruck führt im Verlauf zu Schäden im Organismus. Vor allem die Sehfähigkeit, Sensorik und Motorik werden zunehmend beeinflusst. Es kommt zu Kurzatmigkeit oder Atem- Luftnot (zum Teil ohne körperliche Anstrengung) sowie Angina pectoris-Anfällen. Das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls ist deutlich erhöht.
Lässt sich keine Erkrankung als Verursacher ausmachen, liegt eine primäre (essentielle) Hypertonie vor. Hierbei lassen sich begünstigende Faktoren aufzählen, wie z.B. Bewegungsmangel, psychischer und physischer Stress, familiäre Prädisposition, Rauchen, Übergewicht (Adipositas = Fettsucht, vor allem als Stammfettsucht = auf den Körper begrenzt, während Arme und Beine schlank bleiben), erhöhte Blutfette, Diabetes mellitus, vermehrter Alkoholkonsum, salzreiche Ernährung sowie ein zunehmendes Alter in Abhängigkeit vom Geschlecht (bei Frauen ab dem 65. Lebensjahr, bei Männern ab dem 55. Lebensjahr).
Von einer sekundären Hypertonie spricht der Mediziner, wenn die Erhöhung auf eine Erkrankung zurückzuführen ist. Hierbei ist vor allem die Gefäßveränderung in Form einer Arteriosklerose zu nennen (neben Störungen im Bereich der Aorta). Daneben gelten Erkrankungen des Nierensystems (z.B. Fehlanlagen, Nierenentzündungen, Verlegungen durch Nierensteine, Erkrankungen der Nierenarterien, chronisches Nierenleiden, Tumoren) als häufige Verursacher.
Die Nieren sind wesentlich an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt (Renin-Angiotensin-System). Zu den eine Hypertonie verursachenden Medikamenten zählen z.B. Hormonpräparate (z.B. orale Kontrazeptiva) und Antirheumatika. Seltener sind Stoffwechselerkrankungen oder Hormonstörungen wie z.B. bei Morbus Cushing, bei einer Hyperthyreose oder bei der Akromegalie.
Diagnose
Beim Verdacht auf Bluthochdruck oder bei auffälligen Werten einer Messung werden genauere Untersuchungen nötig: Ihr Arzt wird sich nach der eingehenden Anamnese (Krankengeschichte) vor allem der Blutdruckmessung widmen. Vielfach wird der Druck verlaufsweise (zum Beispiel morgens, mittags und abends) kontrolliert und protokolliert, um die verschiedenen äußeren Einflüsse mit zu berücksichtigen.
Bei der 24-Stunden-Langzeitmessung gewinnt man einen genaueren Eindruck über die Veränderungen des Blutdrucks: der Betroffene muss dabei jede Tätigkeit und jede Nahrungsaufnahme notieren.
Im Ultraschall lassen sich Nierenveränderungen oder Herzveränderungen erkennen. Blutwerte und eine Urinuntersuchung können auf bestimmte Parameter hin ausgewertet werden.
Weitere Untersuchungsmethoden sind z.B. das EKG, eine Röntgenaufnahme vom Thorax und die Augenspiegelung (zur Ermittlung von bereits verursachten Schäden).
Therapiemaßnahmen einleiten
Je frühzeitiger die Therapie ansetzt, desto besser gestaltet sich die Prognose, ein letaler Verlauf lässt sich so unter Umständen verhindern. Die Senkung des Blutdrucks kann konservativ durch Ernährungsumstellung, Verzicht auf Alkohol und Nikotin, Förderung der Bewegung (z.B. durch Sport, Wandern) und Gewichtsreduzierung erwirkt werden.
Durch geeignete Strategien lernen Betroffene, Stress zu vermeiden oder ihn zu bewältigen, ohne dass er dem Körper schadet. Vielfach wird so eine medikamentöse Therapie umgangen. Diese wird dann notwendig, wenn konservative Methoden keine Wirkungen erzielen oder wenn das Leben akut gefährdet erscheint. Leider setzen nicht alle Ärzte zunächst auf die konservativen Methoden. Immer wieder werden sehr schnell Medikamente verschrieben, die vielleicht zu vermeiden gewesen wären.
Zu den Medikamenten zählen vor allem Diuretika (entwässernde Präparate), Betablocker (reduzieren die Herzfrequenz), ACE-Hemmer (die auf das Renin-Angiotensin-System wirken, indem sie die Angiotensinproduktion hemmen und so den Blutdruck senken) sowie Kalzium-Antagonisten (die durch Blockung der Kalziumkanäle zu einer Weitung der Gefäße und so zu einer Druckabnahme führen).
Kann eine auslösende Erkrankung festgestellt werden, ist deren Behandlung von vorrangiger Bedeutung.
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