Möglichkeiten der Irisdiagnose
Viele Heilpraktiker schwören auf die sogenannte Irisdiagnose. Die Methode war bereits in der Antike bekannt, wie die Hinterlassenschaften des Paracelsus wissen lassen. Auch die Begründer der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) erkannten in den Augen ihrer Patienten die Neigung zu bestimmten Krankheiten.
Die Irisdiagnose stellt eine Möglichkeit dar, aus der Farbgebung und der Struktur der Iris eines Menschen auf dessen vergangenen und / oder gegenwärtigen Gesundheitszustand zu schließen.
Die Konstitution – Die Farbe der Iris
Hauptsächlich ist dabei die Grundfarbe der Iris entscheidend. Sie bestimmt den Konstitutions-Typus. Eine blaue Iris haben Menschen des lymphatischen Typus, bei dem die Entgiftung und die Selbstheilungskräfte vom Lymph-System ausgehen. Wenn bei diesen Menschen Fieber auftritt, ist es oft höher als bei anderen.
Die Folge ist nicht nur eine verstärkte Schweißausscheidung und großer Durst, sondern auch eine intensive Anhäufung von Stoffwechselschlacken und bakteriellen Giften im Blut. Daher müssen die renale Filtration therapeutisch unterstützt und die lymphatischen Organe gestärkt werden. Der blauen Augenfarbe sagt man einen Zusammenhang mit entzündlichen und rheumatischen Krankheiten (Rheuma) nach.
Eine braune bis schwarze Iris hingegen gehört zum hämatogenen Typus, bei dem der Körper die Selbstheilung über das Blut steuert. Daher wird die dunkle Farbe als Zeichen einer Neigung zu Blutkrankheiten gewertet wie beispielsweise Arterienverkalkung, Thrombose oder Herzinfarkt.
Bei allen Krankheiten kann der Patient mit blutverdünnenden Mitteln unterstützt werden. Dazu gehört als Erstes eine reichliche Flüssigkeitsaufnahme. Fieber verläuft weniger heftig, dafür geht es meistens mit starken Gliederschmerzen einher.
Stoffwechselschlacken entsorgt der Körper überwiegend durch den Darm, weswegen dieser Ausscheidungsweg einer therapeutische Förderung bedarf. Bei Menschen des hämatogenen Typus sollten auch leberstärkende Maßnahmen erfolgen.
Alle anderen Augenfarben wie etwa Grün oder Grau-Blau sind stets das Ergebnis einer Mischung aus diesen beiden Hauptfarben. Neben der ursprünglichen Iris-Farbe sind deren Veränderung für die Diagnose von Krankheitsneigungen wichtig. So kann eine Abweichung von der Grundfarbe auftreten und helle oder dunkle Flecken erscheinen. Der Patient erfährt dann vom erfahrenen Fachmann, auf welche Organe er besonders achten muss.
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Weitere Merkmale
Auch die Gestalt der Irisstrahlen wird berücksichtigt, ob sie etwa verdickt sind ober Lücken aufweisen.
Beispielsweise sind geschlängelt verlaufende Strahlen ein Anzeichen für eine Krampfneigung und unterbrochene Faser deuten auf ein gestörtes Organ hin, das mit dem entsprechenden Sektor der Iris assoziiert ist. Die stellenweise auftretende Farbe Orange in der Iris wird durch Störungen der Bauchspeicheldrüse verursacht. Geht die Verfärbung mehr ins Hellrote, besteht ein gastrointestinales Problem. Braune Flecken könnten ein Zeichen für eine geschwächte Leber sein.
Natürlich kann anhand der Augenfarbe nicht genau bestimmt werden, an welchen Krankheiten ein Mensch im Laufe seines Lebens leiden wird.
Auch kann keine Krankheitsdiagnose gestellt werden. Lediglich eine bestimmte Entwicklungsrichtung und Tendenz kann in vielen Fällen “erahnt” werden.
Aus diesem Grund ist der Begriff „Irisdiagnose“, der immer noch häufig gebraucht wird, nicht ganz korrekt, denn eine Diagnose beinhaltet die klare Bestimmung eines Krankheitsbildes. Viele Mediziner und Heilpraktiker halten daher die Bezeichnung „Irishinweise“ eher für angebracht.
Anders als die Ärzte haben die Heilpraktiker nie versucht, die Irishinweise mit einer medizinischen Diagnose gleichzusetzen oder zu vergleichen. Vielmehr war es immer schon ihr Anliegen, Krankheitstendenzen frühzeitig zu erkennen und sie wenn möglich von vornherein zu vermeiden bzw. die weiteren Behandlungsmaßnahmen danach auszurichten.
Viele Ärzte lehnen die Irishinweise nicht zuletzt deshalb ab, weil die Stellen auf der Iris, die für die einzelnen menschlichen Organe stehen, nicht genau definiert werden können.
Linke Iris, rechte Iris
Folgende Unterteilung gilt jedoch als weithin anerkannt: Die rechte Iris bildet die rechtsseitigen Organe ab, die linke Iris die linksseitigen. Das Gehirn wird im oberen Teil der Iris abgebildet, Beine und Unterleib im unteren. Außerdem werden die Organe, die im menschlichen Körper eher vorne liegen, auf der zur Nase hin gerichteten Seite der Iris abgebildet, die hinteren Organe dementsprechend auf der Schläfenseite.
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Die Bereiche der Iris (Kreise)
Außerdem wird für das Auswerten von Irishinweisen eine Unterteilung der Iris in sechs konzentrische Kreise vorgenommen.
Der äußerste Bereich bildet demnach die Haut des Menschen ab. In den restlichen fünf Kreisen sind von innen nach außen Blut und Lymphe, Muskeln, Knochen und Gelenke, dann das endokrine System (welches vor allem Drüsen beinhaltet, die Sekrete in die Blutbahn des Menschen abgeben, beinhaltet) und schließlich das Hormonsystem dargestellt.
Mit letzter Sicherheit kann die Richtigkeit dieser Unterteilung nicht festgestellt werden. Auch kann beispielsweise die Lokalisation von Lunge, Wirbelsäule u.a. nur vage vorgenommen werden.
Der innerste dieser sechs Kreise, die sogenannte Krause, gibt Hinweise auf die Beschaffenheit des Magen-Darm-Traktes. Eine weite Krause weist beispielsweise auf eine Erweiterung des Darmes hin, während eine bestimmte Färbung der Krause ein Zeichen für eine Übersäuerung des Magens sein kann. Natürlich müssen die entsprechenden Beschwerden, auf die diese Anzeichen hindeuten, nicht zwangsläufig auch auftreten. Bei entsprechend früher Erkennung der Anzeichen kann der Mensch seine Ernährungsweise bzw. gesamte Lebensführung darauf ausrichten und so das Auftreten von Beschwerden vermeiden.
Auch über die Stoffwechselorgane kann die Färbung der Iris Aufschluss gewähren. So kann eine braune Iris etwa auf eine Neigung zu Lebererkrankungen hindeuten. Eine leichte gelbe Färbung dagegen ist oftmals Anzeichen für eine Nierenschwäche.
Neben diesen bereits erwähnten und anderen Verfärbungen der Iris können auch Fettablagerungen im Auge bestimmte Hinweise liefern. Sie werden auch als „arcus senilis“, als Greisenring, bezeichnet. Sie können auf ein Abnehmen der geistigen Fähigkeiten eines Patienten hindeuten. Allerdings kann eine solche Ablagerung auch nur auf eine allgemeine Neigung des Patienten zu Fettablagerungen im Körper hinweisen – es muss nicht zwingend ein Zusammenhang zur geistigen Leistung bestehen.
Rote Äderchen im Auge können wiederum – je nach ihrer Lage – ein Zeichen für die Schwächung eines bestimmten Organs darstellen.
Einer der Hauptvorteile der Irishinweise gegenüber der Schulmedizin ist die Tatsache, dass eine Tendenz zu bestimmten Beschwerden oder eine Organschwäche bereits dann erkannt werden kann, wenn noch gar kein spezifisches Krankheitsbild vorliegt, das die Schulmedizin diagnostizieren könnte. So spielt bei entsprechend ausgebildeten Heilpraktikern das Ergebnis der Irisdiagnose immer eine Rolle für die weitere Therapie eines Patienten, unabhängig davon, an welchen Beschwerden er leidet.
Diagnostische Hinweise kann nicht nur die Iris des Auges liefern, sondern auch andere Anteile des Organs. In der Schulmedizin spielt die Betrachtung des Augenhintergrundes eine wichtige Rolle. Dort erkennt der Augenarzt die Makula-Degeneration, kann aber gleichzeitig den Zustand des Gefäß-Systems ablesen. Die Arteriosklerose mit all ihren Begleitkrankheiten kann so auf einfache Weise abgeschätzt werden.
An der erweiterten Pupille kann der Arzt ebenfalls Gesundheitsstörungen wie einen leichten Schlaganfall erkennen. Ein eingeschränktes Sehfeld kann Gehirn-Tumore oder andere Erkrankungen des ZNS anzeigen. Bei geschwächten Nieren sind geschwollene Augenlider typisch und eine verblasste Bindehaut im Bereich dahinter indiziert Anämie.
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