Die Isopathie oder auch Sanum-Therapie

Die Isopathie ist ein ursprünglich an der Homöopathie orientiertes Therapieverfahren. Im Gegensatz zur Homöopathie und dessen Begründer Samuel Hahnemann, fand die Isopathie allerdings bereits im 19. Jahrhundert relativ wenig Akzeptanz.

1833 durch den Leipziger Tiermediziner Johann Josef Wilhelm Lux (1773-1849) aufgebracht, behandelte dieser seine tierischen, an Milzbrand erkrankten Patienten mit dreißigfach potenzierten Gaben an Eigenblut. Zitat:

„Alle ansteckenden Krankheiten tragen in ihrem eigenen Ansteckungsstoffe das Mittel zu ihrer Heilung.“

Während die Homöopathie Ähnliches mit Ähnlichem (Similia similibus curantur) heilte, plädierte Lux dafür, Gleiches über Gleiches zur Heilung zu führen.

Die Isopathie gründet des Weiterem auf dem Pleomorphismusgedanken Antoine Béchamps und Günter Enderleins (1872-1968): Nach Auffassung des Pleomorphismus können Mikroorganismen einen Formenwandel, etwa von harmlosen zu krankmachenden Bakterien, vollziehen.

Enderlein wollte bei seinen Forschungen während des Zweiten Weltkrieges einen polymorphen Mikroorganismus im Blut entdeckt haben, den Endobionten, einen in allen Säugetieren vorkommenden, für chronische Erkrankungen verantwortlichen Mikroorganismus.

Enderlein war überzeugt, dass Krankheiten durch Toxine verursacht, sowie durch falsche Ernährung, belastende Umweltbedingungen, Alterung oder auch eine beeinträchtigte psychische Allgemeinverfassung verursacht würden: Endobionten bzw. Protiten entwickelten sich im Rahmen eines natürlichen Regulationsmechanismus zu Mikroorganismen weiter, die das Gesamtmilieu des Körpers negativ beeinflussten.

Dabei seien Mikroorganismen in unterschiedlichen Formen und Entwicklungsstadien in Körpern vorhanden. Gesunde Organismen schafften es über so genannte Spermite, pathogene, hochentwickelte Formen abzubauen.

Kranke und übersäuerte Organismen hingegen benötigten die Hilfe von Endobionten unschädlicher Entwicklungsstufen, um weiterentwickelte Bakterien oder Pilze zu bekämpfen. Enderlein berief sich etwa auf eine in Indien praktizierte Urintherapie mit Rinderurin, welcher jene Spermite mit biologischer Regulationsfunktion in hoher Konzentration enthalte.

Spermite wiederum werden von Enderlein als vergleichbar mit so genannten Chondriten verstanden, Kerneiweißen der Schimmelpilzart Mucor Racemosus, auf dessen Grundlage er ein isopathisches Heilmittel, das Endobiont-Chondrin, entwickelte. Von diesem versprach man sich die Wiederherstellung des Symbiose-Gleichgewichtes über eine isotherapeutische Ausleitung. Weitere Basisstoffe für Heilmittel bilden körpereigene Toxine, Körperprodukte wie Hormone, schulmedizinische Mittel oder Eigenblut.

Ein natürliches Körpermillieu mit ausgeglichener Säure-Basen-Balance kann zusätzlich über eine an Obst und Gemüsen reiche Ernährung unter Verzicht auf ein Übermaß an tierischem Eiweiß erreicht werden. So wird auch einer Übersäuerung entgegengewirkt (siehe auch: Entsäuern und Entschlacken).

Ein besondere Richtung stellt die Homöo-Isopathie, die mit der Körper–Substanz–Verdünnung (KSV) nach dem Prinzip der Eigen-Nosode arbeitet. Bei Nosoden handelt es sich um aus tierischen oder menschlichen Krankheitsprodukten entwickelte Stoffe, wie aus Krankheitserregern oder Zersetzungsprodukten.

Zu diesem Zweck werden dem Erkrankten etwa Blut oder Speichel entnommen, das man anschließend zu individuellen homöo-isopathischen Globuli oder auch Tropfen konzipiert. Die Homöo-Isopathie folgt dem Ansatz, dass bei der aktuellen Entnahme innerhalb der KSV sämtliche Informationen zur physischen, psychischen, organischen und chemischen Verfasstheit eines Organismus verfügbar sind.

Ausgangspunkt der Enderlein-Behandlung dagegen bildet die Dunkelfeld-Vitalblut-Untersuchung (mittels Dunkelfeldmikroskopie), an welche sich eine biologische Therapie mit Enderleinschen isopathischen Arzneimitteln anschließt, so genannten Sanum-Präparaten oder auch Horvi-Schlangengiften mit dem vordringlichen Ziel, das Körpermillieu wieder zu normalisieren. Die Enderlein-Richtung folgt der Auffassung, dass ein Kampf gegen die betreffenden Erreger nie vollständig zu gewinnen ist.

In dem Moment allerdings, wo die ursprünglich gestörte Symbiose zwischen Mensch und Natur wieder hergestellt sei, bilde auch nachhaltige Heilung keine Utopie mehr: Modifikationen des Millieus seien geeignet, allen pathologischen Organismen jegliche Lebensgrundlage zu entziehen.

Die Enderlein-Therapie bietet Hoffnung bei einer Vielzahl von zeitgenössischen Zivilisationskrankheiten wie Stoffwechsel- und Funktionsstörungen und ganz besonders bei chronischen Erkrankungen.

Heilverfahren die ähnlich sind, aber auch mit der Isopathie bzw. Sanum-Therapie verwechselt werden: Bachblüten – Homöopathie – Schüssler Salze – Spagyrik – Spenglersan Kolloid Therapie – Homotoxikologie

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