Eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema „Übersäuerung & Entsäuerung“.

In diesem kurzen Ausschnitt wird das Erklärungsmodell des „Gesundheitsfasses“ vorgestellt, welches als anschauliche Darstellung dient, um zu erklären, wie Krankheiten entstehen können, wenn dieses Fass „überläuft“:

Fass der Gesundheit. Oben sind die Zuläufe der Pathogene und der Ablauf (Entgiftung).

Das Fass der Gesundheit. Oben sind die Zuläufe der Pathogene und unten der Ablauf (Entgiftung).

Wer dieses Modell verstanden hat, erkennt, wie verschiedene Faktoren und Prozesse miteinander zusammenhängen und an welchen Stellschrauben oder Zuflüssen er selbst aktiv arbeiten kann, um seine Gesundheit zu fördern.

Noch wichtiger ist, dass man versteht, an welchen Abläufen und Mechanismen man ansetzen kann, um das Fass zu stabilisieren und so das Risiko einer Erkrankung zu minimieren.

Das Modell hilft dabei, die eigenen Handlungsmöglichkeiten klarer zu erkennen und gezielt an der eigenen Gesundheit zu arbeiten.

Die komplette Aufzeichnung der Online-Sprechstunde finden Sie hier:
Video Online Sprechstunde „Die biologische Entgiftungstherapie“ mit René Gräber

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Dies hier ist eine kurze Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema „Abnehmen, Training und Ernährung“.

In diesem Video erkläre ich Ihnen ausführlich, wie Fettleibigkeit und Insulinresistenz miteinander zusammenhängen und welche bedeutende Rolle die Darmgesundheit in diesem Zusammenhang spielt. Sie werden erfahren, wie eine gestörte Insulinempfindlichkeit zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen kann und warum die Darmflora eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Entzündungen im Körper spielt.

Außerdem zeige ich Ihnen, wie Sie mit der richtigen Ernährung gezielt Entzündungen im Körper reduzieren, Ihre Insulinempfindlichkeit verbessern und somit Ihre allgemeine Gesundheit langfristig fördern können.

Die komplette Aufzeichnung der Online-Sprechstunde finden Sie hier:
Video Online Sprechstunde „Die biologische Entgiftungstherapie“ mit René Gräber

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Fettleibigkeit, Insulinresistenz und die stille Gefahr der Entzündungen

Seit Jahren beobachten wir eine stille Epidemie, die sich in den westlichen Gesellschaften ausbreitet: Übermäßige Fettleibigkeit, gepaart mit einer steigenden Insulinresistenz und den damit verbundenen gesundheitlichen Folgen. Diese Kombination stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für das Gesundheitssystem eine enorme Herausforderung dar.

Der fatale Kreislauf von Fett und Insulinresistenz

Die Ansammlung von Körperfett (insbesondere viszeralem Fett, das die Organe umgibt) führt häufig zu einer Insulinresistenz. Das bedeutet, dass die Zellen weniger empfindlich auf das Hormon Insulin reagieren, welches essenziell für die Verwertung von Kohlenhydraten ist. Statt die Energie aus der Nahrung effizient zu nutzen, steigt der Blutzuckerspiegel an, und der Körper gerät in eine Art Dauerstress. Eigentlich fatal – tut aber erst einmal nicht weh.

Doch die Insulinresistenz ist nicht nur ein isoliertes Problem. Sie wirkt wie ein Katalysator für niedriggradige Entzündungen im Körper. Diese stillen Entzündungen sind tückisch, da sie oft über Jahre hinweg unbemerkt bleiben, aber den Grundstein für schwere Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme und sogar bestimmte Krebsarten legen.

Die Rolle der Fettleber

Ein weiteres Alarmzeichen ist die Fettleber. Sie entsteht, wenn überschüssiges Fett nicht nur in die sichtbaren Fettdepots, sondern auch in die Leber eingelagert wird. Die Leber, ein zentrales Stoffwechselorgan, kann durch diese Belastung ihre Aufgaben nicht mehr effizient erfüllen. Die Folge sind Stoffwechselstörungen und eine erhöhte Anfälligkeit für Entzündungen.

Besonders bedenklich ist, dass selbst Menschen mit einem schlanken Erscheinungsbild betroffen sein können, wenn sich das Fett um die Organe ansammelt. Dieses sogenannte Organfett ist weitaus gefährlicher als das oberflächliche Fett unter der Haut, da es die Funktion der Organe direkt beeinträchtigt.

Und selbst Kinder sind nicht verschont: Fettleber bereits bei Kindern – häufiger als vermutet

Die Bedeutung der Ernährung

Was kann man tun, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen? Die Antwort liegt zu einem großen Teil in der Ernährung. Eine bewusste, ausgewogene Kost hat das Potenzial, nicht nur die Fettleber zu entlasten, sondern auch den Darm (ein weiteres Schlüsselorgan!) zu stärken. Besonders das sogenannte Leaky-Gut-Syndrom, bei dem die Darmschleimhaut durchlässig wird und Entzündungsprozesse begünstigt, kann durch eine gesunde Ernährung positiv beeinflusst werden.

Hier geht es nicht um kurzfristige Diäten, sondern um eine nachhaltige Umstellung, die reich an frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln ist. Vollkornprodukte, hochwertiges Protein, gesunde Fette und vor allem viel Gemüse und Ballaststoffe sollten die Basis bilden.

Fazit

Die Verbindung zwischen Fettleibigkeit, Insulinresistenz und Entzündungen ist ein komplexes Geflecht, das weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat. Doch mit der richtigen Ernährung und einem bewussten Lebensstil lassen sich viele dieser Risiken minimieren. Als Naturheilkundler sehe ich täglich, wie kleine, aber konsequente Veränderungen große Wirkungen entfalten können.

Es ist an der Zeit, dass wir die Verantwortung für unsere Gesundheit wieder selbst in die Hand nehmen – nicht nur für uns selbst, sondern auch für die kommenden Generationen. Denn die beste Medizin ist immer noch die Prävention.

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Wie vermeide ich den Jetlag nach dem Fliegen?

Die Verschiebung des gewohnten Tag-Nacht-Rhythmus führt zur Störung zahlreicher Organfunktionen wie der Verdauung und des Schlafs. Mit einigen Tricks können Sie etwas dagegen tun. Studien an US-Spitzensportlern haben dazu verschiedene Methoden herausgearbeitet.

Tipps gegen den Jetlag vor dem Fliegen und bei der Ankunft am Zielort

Der beste Tipp gegen Jetlag beginnt schon vor dem Fliegen:  Eventuelle Schlaf-Probleme können generell angegangen werden, denn solche Schwierigkeiten verstärken den Jetlag.

Meiden Sie Alkohol und andere Genussgifte schon ein paar Tage vorher. Dasselbe gilt dann auch im Flugzeug: Trinken Sie statt dessen möglichst viel Wasser. Am besten nehmen Sie sich selbst eine Flasche mit.

Bei Reisen nach Osten ist es ratsam, 2 bis 3 Tage vor dem Reiseantritt das Zubettgehen um eine halbe bis eine Stunde vorzuverlegen. Bevor Sie ins Bett gehen, sollten Sie sich 2 Stunden lang im Dämmerlicht aufgehalten haben. Gleich beim morgendlichen Aufwachen sehr helles Licht einzuschalten, kann sich die innere Uhr an den Zielort anpassen.

Wenn Sie Richtung Westen fliegen werden, sollten Sie 2 bis 3 Tage vor dem Flug 30 Minuten bis eine Stunde später ins Bett gehen. Zwei Stunden vor dem Zubettgehen sollte helles Licht vorherrschen. Morgens nach dem Aufstehen ist es sinnvoll, erstmal eine Stunde bei gedämpftem Licht zu verbringen.

Eine punktgenaue Planung erleichtern Apps (Entrain, Arcascope), in die Sie Ihre Daten eingeben können. So kann die innere Uhr gut auf das Fliegen oder auch auf Schichtarbeit mit Nachteinsätzen  vorbereitet werden.

Wie vermeide ich den Jetlag während des Aufenthaltes am Zielort?

Versuchen Sie, sich gleich nach dem Fliegen dem Rhythmus des Ziellandes anzupassen. Auch wenn Ihnen fast die Augen zufallen: Versuchen Sie, möglichst lange durchzuhalten!

Wenn es dort Tag ist, bleiben Sie solange auf bis “Schlafenszeit” ist. Versuchen sie sich wenigstens bis ca. 21:00 Uhr Ortszeit wachzuhalten. Wenn am Ziel Nacht ist, gehen Sie möglichst bald zu Bett. Wichtig: Kein Mittagsschläfchen!

Gehen Sie tagsüber möglichst viel ins Freie. Durch das Sonnenlicht, auch an bedeckten Tagen, passt sich der Körper schneller an den neuen Tagesrhythmus an.

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Ernähren Sie sich gezielt eiweißreich (Fleisch, Eier, Milchprodukte), vor allem zum Frühstück. Das hält wach und ist daher zum Frühstück ideal. Kohlenhydratreiche Kost bewirkt eher das Gegenteil und eignet sich daher für das Abendessen.

Nehmen Sie keine Schlafmittel oder Aufputschmittel! Milder Kaffee ist in Ordnung.

Melatonin gegen Jetlag?

Gerade wenn Sie regelmäßig zwischen den Zeitzonen hin und her reisen, empfiehlt sich u. U. die Einnahme von Melatonin. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt und beachten Sie mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Um den Körper (v.a. den Hormonhaushalt) an die Zeitumstellung gut zu gewöhnen empfehle ich folgenden Dosierungsplan für den Wirkstoff Melatonin:

Melatonin bekommen Sie inzwischen auch bei uns im Supermarkt, wie bei uns verschiedene Vitaminpräparate auch. Nehmen sie eine Packung zu je 2 mg Tabletten. Wenn die angegebene Einnahmezeit vor dem Schlafengehen ist, nehmen sie 2mg. Sonst vierteln Sie die Melatonin-Tablette und nehmen ca. ½ mg. Diese Dosis reicht aus, um die innere Uhr zu verstellen. Nehmen Sie die Melatonin-Tablette nach folgendem Protokoll ein:

Flug nach Westen: 1 bis -6 Stunden Zeitunterschied:
Tag –1 und 0: beim Aufwachen
Tag 1: beim Aufwachen
Tag 2 und 3: jeweils eine bis zwei Stunden später als am Vortag

Flug nach Westen: 7 Stunden und mehr Zeitunterschied:
Wie zuvor jedoch noch Tag 4, wieder 1 bis 2 Stunden später als an Tag 3

Flug nach Osten: 1-6 Stunden Zeitunterschied:
Tag –1 und 0: ca. um 15:00 Uhr
Tag 1: wenn es am Abflugort 15:00 Uhr ist (auch während des Fluges)
Tag 2 und 3: jeweils 1 bis 2 Stunden früher als am Vortag

Flug nach Osten: 7 Stunden und mehr Zeitunterschied:
Wie zuvor jedoch noch Tag 4, wieder 1 bis 2 früher als an Tag 3

Ach ja, eine besondere Wirkung, die Melatonin zu haben scheint: intensivere Träume. Na denn Gute Nacht…

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Dieser Beitrag wurde am 18.10.2011 erstellt und letztmalig am 08.07.2024 bearbeitet.

Müdigkeit und Erschöpfung – 6 wirkliche Ursachen

Schlapp und Erschöpft? Müdigkeit und Erschöpfung bestimmen ihren Alltag? Fühlen Sie sich chronisch müde und abgeschlagen, immer schlapp und extrem erschöpft und antriebslos? In diesem Beitrag erfahren Sie die wichtigsten Gründe und wie Sie diese angehen können.

„Ich könnte im Stehen einschlafen…“, berichten viele Patienten. Nach einem anstrengenden Arbeitstag, einer Feier und schwerer körperlicher Arbeit oder Sport ist das in gewisser Weise „normal“.

Doch für mindestens 300.000 Menschen (und das Bundesgesundheits-Ministerium schätzt die Zahl sogar auf über eine Million), ist dieses Gefühl ständig müde, schlapp und erschöpft zu sein ein quälender Dauerzustand.

Diese Menschen leiden am sogenannten „chronischen Müdigkeitssyndrom“.

Es gibt noch zwei weitere Begriffe die hierzu abzugrenzen sind: Das „Chronic-Fatigue-Syndrom“ (kurz CFS) und das Burn-out-Syndrom (kurz: Burnout) genannt. Das CFS, als auch das Burnout-Syndrom haben eine entsprechende Definition und auch eine zugeordnete Pathophysiologie. Am Ende des Beitrags gehe ich darauf nochmal kurz ein.

Letztlich komme ich in der Praxis aber immer wieder auf die gleichen (wirklichen) Ursachen für die Erschöpfungszustände. Und genau das gilt es herauszufinden.

Naturheilkunde gegen Müdigkeit, Schlappheit und Erschöpfung

Zunächst einmal eine Merkwürdigkeit für diese Patienten: auch noch so viel Schlaf hilft nicht. Patienten berichten dann meist, dass sie schon neun Stunden geschlafen haben und immer noch vor Müdigkeit und Erschöpfung kaum aufstehen wollen.

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Wenn dies alles ausgeschlossen ist, können wir uns wieder dem Symptom chronische Müdigkeit und Erschöpfung zuwenden:

Auch die klassische Medizin geht davon aus, dass mehrere Faktoren zu einer Überlastung und damit Fehlfunktion des Immunsystems führen. So findet man bei vielen Patienten immer wieder bestimmte immunologische Veränderungen, die folgendermaßen interpretiert werden:

Und auch Vitalstoffmängel scheinen eine wichtige Rolle zu spielen. So ergab eine britische Studie, die im April 1999 in der Fachzeitschrift Journal of the Royal Society of Medicine veröffentlicht wurde, eine deutlich erniedrigte Konzentration von B-Vitaminen (B1, B2, und B6) bei Patienten mit chronischer Müdigkeit und ständiger Erschöpfung.

Genau auf diese Probleme gehe ich im Folgenden genauer ein und beginne diese etwas weiter zu differenzieren, sowie vor allem auch Lösungen aufzuzeigen,

Wie kann eine Therapie der chronischen Müdigkeit und Erschöpfung aussehen?

Dann stellt sich die Frage: was ist zu tun?

Und da beginnt das Dilemma der Medizin und auch der Naturheilkunde. Die Schwierigkeit besteht in der Diagnose: Warum treten die Symptome auf?

Sind bestimmte andere Erkrankungen ausgeschlossen, ist die Therapie in den meisten Fällen relativ einfach.

Zunächst sollte der TYP der chronischen Erschöpfung definiert werden

Bei manchen Patienten können mehrere Typen gleichzeitig auftreten.

Häufig haben Patienten zu viel Stress UND auch einen Vitalstoffmangel. Kommen noch bestimmte Allergien, Unverträglichkeiten und chronische Infektionen dazu (die mehr oder weniger jeder Patienten hat), dann wir das halt etwas aufwändiger und der Patient braucht auch mehr Geduld.

Kommen wir zu den einzelnen Typen.

1. Die Nervöse Erschöpfung

Hier ist Stress das zentrale Thema. Einen ausführlichen Beitrag dazu finden Sie hier:
Stressabbau & Stressreduktion – Tipps gegen Stress (naturheilt.com)

Am besten helfen (neben Stressvermeidung) Massagen und alle Entspannungsverfahren. Mehr dazu hier: Entspannungsverfahren: Die besten Verfahren zur Entspannung (yamedo.de)

Klassische Homöopathie kann helfen die „Empfänglichkeit“ für Stress zu reduzieren. Im Beitrag Homöopathie bei Erschöpfung und Schwäche habe ich mehr geschrieben: Homöopathie gegen allgemeine Schwäche und Schwächezustände (yamedo.de)

In der Pflanzenheilkunde haben wir ebenfalls eine breite Palette an Heilpflanzen zur Verfügung um das Thema anzugehen.

2. Erschöpfung und Müdigkeit durch Immunschwäche

Daran können wir denken, wenn Sie ständig oder häufig unter Infektionen leiden: Erkältung, Husten, grippaler Infekt, Laufnase usw.

Im Beitrag zur Infektanfälligkeit habe ich mehr geschrieben: Infektanfälligkeit, ständige Infektionen, Infektionen (yamedo.de)

Hier helfen viele Therapien:

Hier ist letztlich eine gute Immunbalance entscheidend. Ich kann nur dringend raten meinen Beitrag zur TH1 / TH2 Immunbalance zu lesen! Denn dann verstehen Sie auch, warum manche Menschen eine Grippe / Erkältung bekommen und andere eben nicht: Die TH1 – TH2 Immunbalance – als Grundlage für die Therapie (naturheilt.com)

Wer diese Sache mit der TH1 / Th2 Balance verstanden hat, versteht auch, warum mRNA Gentechnik-Spritzstoffe überhaupt keinen Sinn machen.

Und dann müssen wir an das darmassoziierte Immunsystem denken und dabei vor allem auf Darmpilze untersuchen. Mehr dazu unter in den Artikeln: Darmpilz Candida Albicans, Freund oder Feind? – Dieser Bereich fließt auch in die folgenden Ursachen mit ein.

3. Erschöpfung und Müdigkeit durch Kreislaufschwäche

Dies ist relativ selten. Hier denken wir vor allem an Patienten mit ständig kalten Händen und Füßen und auch zu niedrigem Blutdruck.

Bei niedrigem Blutdruck hilft das Pflanzenpräparat KORODIN ausgezeichnet, das sie in der Apotheke erhalten. Dazu morgens immer Trockenbürsten.

Bei kalten Händen und Füßen: ansteigende warme Unterschenkelbäder abends und Trockenbürsten morgens.

Zusätzlich hilft hier auch besonders die Heilpflanze Gingko: Ginkgo als Heilpflanze: Seine Wirkung und Anwendung (naturheilt.com)

4. Erschöpfung und Müdigkeit durch „Stoffwechselschwächen“

Hierher gehören alle Probleme wie Leberbelastungen (Lebererkrankungen), Galleprobleme oder auch zum Beispiel die „chronische Verstopfung„, die bei Patienten dieses Typs oftmals zu finden sein wird.

Bei Leberschwäche (die vorhanden sein kann, OHNE das die Blutparameter abweichen! siehe auch: Blutwerte), denken wir zur Unterstützung vor allem an die Mariendistel. Eine ausgezeichnete und großartige Heilpflanze!

Bei der Galle ist das so eine Sache. Hier müsste ich eigentlich mindestens zwei Seiten schreiben, um die Probleme des „Funktionskreises Gallenblase“ richtig darzustellen. Gallentees können helfen. Artischockenpräparate und Knoblauch helfen auch.

Bleibt noch die chronische Verstopfung, die durch regelmäßigen Abführmittel-Missbrauch auch noch gesteigert wird.

Aus der Ernährungslehre: Nach 18.00 Uhr abends kein Obst (außer Apfel), keine Rohkost und keine Süßigkeiten mehr. Es kommt sonst zu verstärkten Gärungsprozessen, die wieder die Leber belasten und damit indirekt auch wieder die Galle und die Verstopfung fördern.

5. Erschöpfung und Müdigkeit durch Mangelernährung oder Fehlernährung

Chronisch müde und erschöpfte Patienten leiden oft an Appetitmangel und nehmen dadurch zu wenige Vitalstoffe auf. Neben den klassischen Antioxidantien Provitamin A und ß-Carotin, den Vitaminen C und E sowie Selen, betrifft das vor allem die B-Vitamine.

Der amerikanische Neurologe Professor Melvyn R. Werbach von der Universität in Washington hält Mangelzustände an Mineralstoffen, Aminosäuren und Fettsäuren für einen wichtigen Verstärkungsfaktor der chronischen Müdigkeit. Und genau so sehe ich das auch. Ich kenne fast keinen „erschöpften Patienten“, der keinen Vitalstoffmangel hat.

Aber welche Vitalstoffe? Professor Werbach hat hier zum Beispiel besonders das Magnesium, Natrium und Zink, die Aminosäuren L-Tryptophan, L-Carnitin sowie das Coenzym Q10 im Blick. An all diesen Nährstoffen könne eine Unterversorgung bestehen, wie er im Jahr 2000 in der US-Fachzeitschrift Revue of Alternative Medicine berichtete. Diese Mangelzustände verhinderten auch die Heilung der chronischen Müdigkeit bzw. des Burn-Out-Syndroms.

Prof. Werbach empfiehlt die mehrmonatige Einnahme von hochdosierten Präparaten, die auch Leistungssportler einnehmen. Zu den Vitalstoffen haben ich eigens eine eigene Webseite erstellt: Vitalstoffmedizin » René Gräber

Eine zu üppige Ernährung kann ebenfalls ein bestimmender Faktor sein. Hier spielt oft eine zu hohe Aufnahme von Kohlenhydraten, besonders Zucker, eine Rolle. Dann sind diese Nährstoffe drastisch zu reduzieren, wie dies beispelsweise in der ketogenen Diät geschieht. Dabei wird auf Kohlenhydrate vollständig verzichtet und statt dessen der Fettanteil der Nahrung erhöht. So stellt sich der Stoffwechsel auf die Energiegewinnung aus Fett um. Diese Diät sollte allerdings von einem Spezialisten begleitet werden, um Ernährungs-Ketosen zu verhindern, bei denen es zum Abbau von Muskelmasse kommen kann.

Und schließlich will ich hier noch eine Königsdisziplin der Naturheilkunde erwähnen: Das Heilfasten. Auch hierzu habe ich eine eigene Webseite erstellt: Gesund Heilfasten • Wie Sie richtig Fasten (gesund-heilfasten.de)

6. Erschöpfung und Müdigkeit durch Allergien und chronische Vergiftungen

Es geht um folgende Bereiche:

  • Chronische Vergiftung durch Wohnraumgifte und Gifte im Arbeitsbereich und andere „Umwelttoxine“ (Glyphosat, Aluminium usw.)
  • Quecksilbervergiftungen, vor allem durch Amalgam-Zahnfüllungen (auch das ein abfüllendes Thema, das nicht so dramatisch ist, wie manche meiner Kollegen darstellen). Vor allem das Herausbohren der Füllungen mit hochfrequenten Bohrern ist ein Problem! Mehr dazu hier: Problem Amalgam: Vergiftung – Entfernung – Entgiftung (naturheilt.com)
  • Nebenwirkungen von Medikamenten (das muss ein Therapeut mit abklären, der sich damit auskennt).
  • Verschiedene Formen einer Allergie (z.B. eine Nahrungsmittelunverträglichkeit)
  • Abusus von Genussmitteln wie Alkohol oder Nikotin
  • Elektro-Smog (Handys, Mobilfunk-Masten, Wi-Fi-Router). Die elektromagnetischen Wechselfelder fördern die Bildung reaktiver Sauerstoff-Spezies, die zu Schädigungen der Mitochondrien führen können. Wer das nicht glaubt lese die Belege dazu: Krank durch elektromagnetische Felder, Handystrahlung, WLAN & Co. (naturheilt.com)

Zwischenfazit: Wenn Sie dies alles gelesen haben, kommen sie wahrscheinlich zu der Auffassung, dass bei Ihnen einiges im Argen liegen könnte.

Die entscheidende Frage ist jetzt: Wie geht man in der Praxis konkret vor?

In den meisten Schulmedizin-Praxen wird man diesbezüglich nicht viel erwarten können. Klar: man sucht nach Grunderkrankungen und versucht dieses und jenes auszuschließen. Dazu noch Blutwerte. Bei den allermeisten Patienten kommt da aber (vor allem in den ersten Stadien) nichts bei raus.

Mal im Ernst: wer sucht schon nach einer Glyphosatbelastung oder Zahnproblemen?

Und auch die Patienten sind betroffen: Heilfasten, Entspannungsverfahren, tägliche Bewegung mit Spazierengehen, WLAN abschalten, Blaulichtfilter… Alles bekannt – aber wer macht es denn?

Und sehe ich immer wieder Patienten mit großen Augen in der Praxis, wenn wir über solche Themen reden (müssen).

Aus meiner Praxis-Erfahrung kann ich nur sagen: ohne eine vernünftige Diagnose und einen Therapieplan geht es nicht.

Beispiel: Wenn ein gravierender Vitamin D Mangel vorliegt, hilft auch die beste Meditation nicht – jedenfalls nicht für das Erschöpfungsproblem.

Burnout oder Erschöpfung?

Burnout und Erschöpfung sind im Wesentlichen zwei verschiedene Dinge und werden miteinander verwechselt. Der Begriff Burnout vermittelt, dass man sich „nur“ überarbeitet habe. Dabei stecken aber ganz andere Dinge dahinter.

Die „Mügigkeit“ die wir oben besprochen haben hat ja eine physiologische Ursache, die Vitalstoffdefizite, Allergien, usw.

Der Burnout selbst ist noch komplexer und sollte daher eher mit den medizinischen Begriffen ME (Myalgische Enzephalomyelitis) beschrieben werden, was es am ehesten trifft. Denn wir haben es mit Schmerzen zu tun (myalgisch = Muskel) und Entzündungsprozessen, bzw. physiologischen Veränderungen die sich im oder um das Gehirn herum abspielen. Das Thema ist recht komplex, aber vor allem auch durch Naturheilkunde und Alternative Medizin gut anzugehen.

Es gibt aber auch andere Ansätze, die den Burnout (immer noch) eher als Lebenskrise sehen. Beispiel: Für den US-amerikanischen Neurologen Dr. Joseph Maroon ist Burnout eine ganzheitliche Lebenskrise. Er hat die Erkrankung am eigenen Leibe erfahren und sich selber geheilt. In seinem Buch Square One – a simple Guide to a balanced Life schildert er seine persönlichen Erfahrungen und weist den Weg aus der Krankheit. Der Titel deutet schon an, dass Maroon das Burnout-Syndrom in vier zusammenhängenden Ursachen betrachtet, die auch nur mit einem Vierklang beseitigt werden kann. Die erste Ursache sieht er in einem Mangel an körperlicher Aktivität, die die zweite Ursache, die Depressionen, mit sich bringt. Verstärkt werden die psychischen Beschwerden durch eine mangelnde Identifikation mit der ausgeübten Arbeit. Diese dritte Säule des Burnout stellt Maroon als eigenständigen Faktor des Krankheitsgeschehens hervor („innere Kündigung“). Die vierte typische Ursache ist eine krisenhafte Partnerschaft oder das Ende einer langen Beziehung.

Dieser Sichtweise entsprechend entwarf er seine eigene Therapie. Er begann Sport zu treiben, was den Depressionen automatisch entgegenwirkte. Die körperliche Aktivität erhöht den Spiegel der Neurotransmitter Dopamin, Serotonin und Acetylcholin. Auch die Ausschüttung des Neurotrophins BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) wird durch Sport gefördert. Diese Veränderungen im Gehirnstoffwechsel brachten dem Selbstheiler seine psychische Stabilität zurück. Und dies ermöglichte ihm, sein berufliches und privates Leben neu zu ordnen.

Fazit

Es bedarf einer genauen Suche nach den Ursachen für die Müdigkeit. Im Falle eines Burnouts spielen nach meiner Erfahrung sowohl Lebenskrisen (wie von Dr. Maroon beschrieben), aber auch biochemische Veränderungen eine Rolle. Hierbei sehe ich die chronischen Entzündungsprozesse eindeutig im Vordergrund, die ich weiter oben unter den 6 Punkten (Ursachen) beschrieben habe. Die ME (Burnout) ist ausgeprägt durch eine völlig Erschöpfung der Hormonachsen (Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin). Daher hilft es den Patienten aus meiner Sicht nicht, dort „nur“ nach chronischen Infektionen zu fahnden (Eppstein Barr Virus, u.a.).

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Dieser Beitrag wurde erstmalig im Jahr 2008 erstellt und letztmalig am 30.1.2024 ergänzt.

Kinderlähmung (Polio): Ansteckung, Symptome, Verlauf, Impfung

Obwohl die Kinderlähmung seit 2002 in Deutschland nicht mehr nachgewiesen wurde, bleibt sie in anderen Teilen der Welt präsent. Viele Infizierte zeigen keine Symptome, aber für einige kann es ernste Konsequenzen haben. Begleitet mich auf einer Entdeckungsreise durch die Welt der Poliomyelitis, während wir uns fragen, wie wir unser Immunsystem stärken können, um der Bedrohung standzuhalten.

Was ist eigentlich Polio genau?

Die Kinderlähmung (Poliomyelitis) gilt als eine hoch ansteckende Erkrankung, die durch Enteroviren verursacht wird. Das fäkal-oral übertragene Poliovirus war in früheren Jahrzehnten weltweit zu finden, konnte durch geeignete Impfungen aber eingedämmt werden und ist seit 2002 in Deutschland nicht mehr nachgewiesen worden.

Heute zeigen sich vermehrt Infektionen in unterentwickelten oder tropischen Regionen, die besonders unter verunreinigtem Wasser und mangelnder Hygiene leiden. Hier wird das Virus v.a. über Wasser, Trinkwasser und Lebensmittel übertragen.

Al Hotspots der Infektion gelten u.a. Pakistan, Afghanistan oder Nigeria. Im Sommer 2018 traten einige Fälle von Poliomyelitis auch in Papua-Neuguinea auf, nachdem dort seit 18 Jahren keine Ansteckung mehr verzeichnet worden war.

Wie viele Menschen bekommen eigentlich Symptome der Polio?

Jetzt wird es interessant.

Etwa 25% bis 30% der infizierten Personen entwickeln milde Symptome, die als nicht-paralytische Polio bezeichnet werden. Diese Symptome können Fieber, Halsschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen sein. Diese nicht-paralytische Form führt selten zu bleibenden Schäden, so jedenfalls die offizielle Sichtweise.

Schwerere Fälle der Erkrankung werden als paralytische Polio bezeichnet. Etwa 1% bis 5% der infizierten Personen entwickeln paralytische Symptome, bei denen das Virus das Nervensystem angreift und zu einer Lähmung führen kann. Von denjenigen, die paralytische Polio entwickeln, können einige bleibende Schäden davontragen, wie zum Beispiel Muskelschwäche oder Lähmungen.

Wichtig zu wissen ist also: die allermeisten „Infizierten“ merken von dem Virus überhaupt nichts. Ein Teil bekommt Symptome und einige haben leider mit bleibenden Schäden zu tun.

Die entscheidende Frage ist also: Warum bekommen manche gar keine Symptome? Antwort: das eigene Immunsystem „erledigt“ das Virus. Für eine naturheilkundliche Strategie bedeutet dies: Wie kann ich mein Immunsystem stärken?

Ich verweise bereits an dieser Stelle auf meine Beiträge dazu:

Vor allem der Beitrag TH1-Th2 ist zum Verständnis extrem wichtig! Wenn Sie das verstanden haben, müssen Sie vor Infektionen keine Angst mehr haben.

Zurück zur Polio.

Ausbreitung des Virus im Körper

Nach Aufnahme des Virus, welches zellzerstörende Eigenschaften besitzt, gelangt es in den Verdauungstrakt, wo es sich in der Dünndarmschleimhaut vermehren kann. Durch Aufnahme in die Blutbahn gelangt es dann in den gesamten Organismus und v.a. in das Nervensystem. Überschüssige Viren werden über den Darm ausgeschieden und können sich so weiter ausbreiten.

Die Inkubationszeit beträgt drei bis sechs Tage. Dann verursacht das Virus beim symptomatischen Verlauf allgemeine Symptome einer Gastroenteritis, u.a. Appetitlosigkeit, ÜbelkeitErbrechenDurchfall sowie Fieber. Zusätzlich zeigen sich Kopfschmerzen und Halsschmerzen.

Bei ein bis zwei Prozent der Infizierten kommt es zu einer nicht-paralytischen (nicht lähmenden) Poliomyelitis mit Anzeichen einer aseptischen Meningitis (Hirnhautentzündung), die sich v.a. durch Nackensteifigkeit – Nackenschmerzen und Rückenschmerzen bemerkbar macht.

Die klassische Poliomyelitis zeigt sich bei ca. einem Prozent aller Fälle. Hauptsymptom ist die Muskelschwäche, die sich z.T. auf bestimmte Muskelgruppen beschränkt, z.T. aber auch den gesamten Muskelapparat lähmt. Gleichzeitig sind die Sehnenreflexe abgeschwächt oder fehlend. Es zeigen sich Kreislaufstörungen, Herzbeschwerden (Herkrankheiten), Schluckstörungen (HNO) und auch Atemlähmungen (Atemnot), die in bis zu 60 Prozent der Fälle letal enden können. Teilweise bilden sich die Lähmungen nach einigen Wochen zurück, bei ca. 50 Prozent verbleiben Restlähmungen, die zu körperlichen Einschränkungen führen. Hier spielt das Alter des Erkrankten eine wesentliche Rolle. Je älter der Infizierte ist, umso schlechter lassen sich Lähmungserscheinungen rückgängig machen. Es droht die Atrophie (Abbau) der betroffenen Muskulatur mit Sehnenverkürzungen und Kontrakturen. Dies unterstreicht nochmal einmal die Bedeutung des Immunsystems!

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Das Post-Polio-Syndrom (PPS) ist eine Erscheinung, die sich 30 bis 40 Jahre nach durchlebter Poliomyelitis zeigt. Es kommt zu einer allgemeinen körperlichen Schwäche mit Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen sowie einem Abbau der Muskulatur. Die Ursache für diesen erneuten Ausbruch ist bis heute nicht geklärt.

Zur gesicherten Diagnose werden Stuhlproben und Blutproben (Blutwerte) auf das Virus hin ausgewertet. Zusätzlich erfolgt im Blut der Antikörpernachweis von IgA und IgM. Auch Liquorpunktat und Rachensekret liefern diagnoserelevante Ergebnisse.

Therapie der Polio

In der Schulmedizin gilt das Virus selbst als nicht behandelbar. Daher zielt die schulmedizinische Therapie auf eine Linderung der Symptome ab. Neben strenger Bettruhe werden v.a. muskelentspannende Maßnahmen (z.B. Weichlagerung, Umlagerung) und leichte Physiotherapie (Krankengymnastik) angewandt. Bei drohender Atemlähmung wird diese intensivmedizinisch durch eine Lungenmaschine unterstützt und behandelt.

Neben der Polio-Impfung können (z.B. bei Reise in ein Land mit hygienischen Missständen) einfache Maßnahmen einen Ausbruch der Krankheit verhindern.

Die „alternative Therapie“ der Polio existiert aber durchaus. Zum Beispiel behandelte Dr. Klenner in den 1940er und 1050er Polio Patienten sehr erfolgreich mit Hochdosis-Vitamin-C-Therapie. Ausführlich habe ich dazu hier berichtet: https://vitalstoffmedizin.com/blog/vitamin-c-gegen-polio/

Weitere Ideen (allgemein) zur Behandlung von Infektionen: https://www.naturheilt.com/infektionen/

Polio-Impfungen

Die Impf-Seren werden in zwei verschiedenen Formen hergestellt. Die sogenannten „Totimpfstoffe“ enthalten inaktive Bruchstücke der Viren mit inklusive der Antigene, die eine Immun-Reaktion auslösen. Diese Variante findet in Deutschland Anwendung (Präparat: Salk) und wird injiziert.

In den Lebend-Impfstoffen hingegen sind abgeschwächte aber vollständige Viren die wirksamen Bestandteile, die oral aufgenommen werden. Nachteil dieser Seren ist das Risiko einer Impf-Poliomyelitis, die bei der Übertragung der Viren von Mensch zu Mensch auftreten kann. Im Verlauf des Infektions-Geschehens vermehren sich die Viren derart stark, dass Mutationen entstehen können. Dann erscheinen plötzlich aktive Viren, die eine Kinderlähmung auslösen. Dies war nachweislich im April 2018 in Papua-Neuguinea der Fall, als ein Kind mit Lähmungserscheinungen behandelt werden musste. Bei mindestens 2 weiteren Kindern konnte das Virus nachgewiesen werden. Der hier verwendete Lebend-Impfstoff Sabin ist demnach für den Ausbruch der Krankheit verantwortlich zu machen.

Neben den Impfungen empfehlen sich bei Reisen in gefährdete Länder strikte Hygiene-Maßnahmen. Hierzu zählen das Abkochen von Wasser sowie die Meidung unbekannter Speisen (bzw. ausreichende Hitze und vollständiges Garen beim Kochen).

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Beitragsbild: 123rf.com – scyther5

Dieser Beitrag wurde erstmals 2011 erstellt und letztmalig am 23.7.2023 überarbeitet.

Histiozytose: Ursachen, Diagnose und Therapie dieser seltenen Erkrankung

Die Histiozytose ist eine Form von unphysiologisch starker Vermehrung von Histiozyten.

Histiozyten sind eine Form von Makrophagen, die sich im Gewebe aufhalten, so auch in der Haut.

Sie sind ortsständig, im Gegensatz zu den Makrophagen in Blut und Lymphsystem.

Die Aufgaben von ortsständigen und beweglichen Makrophagen sind allerdings identisch. Bei Infektionen werden sie durch Zytokine aktiviert und betreiben wie alle Makrophagen die Phagozytose.

Soweit zur Definition. Im Folgenden aber mehr dazu…

Der Begriff „Histiozytose“

Während der Begriff „Histiozytose“ prinzipiell eine anormal (unphysiologisch) starke Vermehrung von Histiozyten bedeutet, gibt es verschiedene Formen und unterschiedliche Häufigkeiten derselben.

Histiozytosen sind keine häufige Erkrankung. Laut Wikipedia wird von 200.000 Neugeborenen „nur“ ein Fall mit dieser Erkrankung verzeichnet. Laut deutschem Kinderkrebsregister beträgt die Häufigkeit 1-2 auf 1 Millionen Neugeborenen.

Die WHO hat die verschiedenen Formen der Histiozytosen in drei Kategorien eingeteilt. Die häufigste Form der Histiozytose ist die sogenannte Langerhans-Zell-Histiozytose (LCH), die wiederum in Subtypen eingeteilt werden kann, je nach Lokalisation, Grad der Chronifizierung, Ausbreitung etc.

Die anderen, noch selteneren Formen, wie Rosai-Dorfman-Erkrankung, das juvenile Xanthogranulom, Erdheim-Chester-Erkrankung, Niemann-Pick-Krankheit, Hashimoto-Pritzker-Syndrom und andere mehr, zeigen unterschiedliche Krankheitsverläufe und haben ein unterschiedliches Mortalitätsrisiko. Einige dieser Subtypen sind nicht bösartig und heilen unter Umständen sogar spontan. Sind jedoch wichtige Organe, wie Lunge und/oder Gehirn, befallen, dann erhöht sich das Mortalitätsrisiko signifikant.

Langerhans-Zell-Histiozytose

Histiozytosen, wie die LCH, zeichnen sich durch eine unkontrollierte Vermehrung von Zellen, in diesem Fall Histiozyten, aus, was ein typisches Merkmal für eine „Krebserkrankung“ ist. Dabei ist aber noch nicht sichergestellt, ob dieses Geschehen gutartig oder bösartig ist.

Die LCH setzt sich aus drei Subtypen zusammen: Hand-Schüller-Christian-Syndrom, Abt-Letterer-Siwe-Erkrankung und das Eosinophile Granulom, die in älteren Publikationen auch als Histiozytose X bezeichnet werden. Erst in den 1970er Jahren fand man heraus, dass die sich anormal vermehrenden Zellen Histiozyten vom Langerhans-Zell-Typ sind.

Die LCH kann bei unterschiedlichen Altersgruppen auftreten. Das Hand-Schüller-Christian-Syndrom tritt sowohl bei Kindern in einem Alter von 2-5 Jahren, als auch bei Jugendlichen und Erwachsenen im mittleren Alter auf. Diese Form des LCH hat ein erhöhtes Mortalitätsrisiko, besonders wenn sie unbehandelt bleibt. Die Häufigkeit dieser Subform liegt zwischen 15 und 40 Prozent aller LCH-Formen. Und: 10 Prozent der LCH-Formen zeigen das Apt-Letterer-Siwe-Syndrom, der schwersten Form aller LCHs. Hiervon sind vor allem Kinder bis zwei Jahre betroffen. Bei Erwachsenen ist diese Form nur sehr selten zu sehen.

Den „Löwenanteil“ unter den LCHs beansprucht mit etwa 70 Prozent das Eosinophile Granulom. Hier sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis 30 Jahre Opfer dieser Erkrankung.

Allen Subtypen gemeinsam sind die Auswirkungen und Symptome. Es treten Infiltrate auf. Hierbei handelt es sich um eine unphysiologische hohe Ansammlung von Histiozyten im Gewebe oder Gewebeteilen, die in gesundes Gewebe expandieren können und dadurch selbiges zerstören. Diese „Tumore“ befallen je nach Subtyp auch Organe, wie das zentrale Nervensystem, Gehirn, Lunge oder Knochen. Bei der „klassischen“ LCH ist als erstes die Haut betroffen.

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Ursachen

Wie bereits erwähnt sind Histiozyten Gewebemakrophagen, die als Fresszellen (Phagozyten) ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems sind. Beim Eindringen von Erregern in Haut und Gewebe werden sie aktiviert und bilden eine erste Verteidigungslinie des Immunsystems gegen die Eindringlinge. Unter physiologischen Bedingungen kommt es dann in der Regel auch zu Infiltratbildungen und Entzündungsreaktionen, die jedoch lokal begrenzt bleiben und nach Erledigung der Aufgabe wieder abklingen und auf ein physiologisches Level zurückgehen.

Bei der LCH läuft dieser Prozess unkontrolliert und ohne erkennbaren Anlass. Meistens beginnt es in der Haut und in den Schleimhäuten, wo knotenartige Veränderungen auftreten. Von hier aus sind die Zellen in der Lage, sich über die Blutbahn zu anderen Organen fortzubewegen und dort ebenfalls Gewebe zu infiltrieren und zu schädigen. Je nach betroffenem Organ kommt es dann zu den entsprechenden Symptomen.

Laut Schulmedizin gibt es keine eindeutige Aussage zur Ursache, die für die unphysiologische Vermehrung dieser Zellformen verantwortlich ist. Eine Reihe der hier sich vollziehenden Prozesse gibt aber Grund für die Vermutung, dass es sich hier um eine Autoimmunerkrankung handeln könnte. Dafür spricht auch das relativ gute Ansprechen von Corticosteroiden, oral und topisch. Auch die Behandlung mit immunsuppressiven Zytostatika kann man als Hinweis auf ein Autoimmungeschehen deuten.

Als weitere Ursache wird häufig eine genetische Veranlagung genannt. Allerdings gibt es für diese Hypothese, die oft fälschlicherweise als tatsächliche Begebenheit gehandelt wird, absolut keine wissenschaftlichen Beweise oder Hinweise. Wie so häufig vermutet die Schulmedizin, wenn sie die Ursache nicht zu bestimmen vermag, dass dann nur die Genetik als Ursache infrage kommen kann. Auch hier wird dann in Sekundenschnelle die Hypothese/Vermutung zur evidenzbasierten Gewissheit.

Aber jede Regel hat ihre Ausnahme, so auch hier, wenn es um die Bestimmung der Ursache für LCH geht: Eine seltene Sonderform, die pulmonale LCH, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch das Rauchen verursacht.

Diagnose

Die Diagnose ist nicht ganz so einfach, da es kein typisches Muster für die Symptome dieser Erkrankung gibt. Je nach betroffenem Organ und Gewebe zeigen sich komplett unterschiedliche Symptome. Auch Symptome auf der Haut, die in der Regel als erstes in Mitleidenschaft gezogen wird, werden oft als Ausschlag etc. gewertet. Da diese Erkrankung sehr selten ist, werden auftretende Symptome erst einmal als Ausdruck von anderen Erkrankungen begriffen, bevor sich der Verdacht erhärtet, dass es sich möglicherweise um eine LCH handeln könnte.

Sollte der Verdacht auf eine LCH bestehen, dann wird eine Biopsie an einem der aufgetretenen Tumore durchgeführt, mit deren Hilfe auch die Klassifizierung des Subtyps erfolgt, die wiederum ausschlaggebend ist für die sich daraus ergebende notwendige Therapie.

Andere diagnostische Hilfen sind oft notwendig, um eine entsprechend präzise Diagnose zu stellen. Hier handelt es sich neben den Biopsien um zum Beispiel Bestimmung des Blutbildes, Untersuchung der Lungen und Lungenfunktionstests, Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren und so weiter.

Das Eosinophile Granulom zeigt zwei Formen, die unifokale und multifokale Form, was nichts anderes als die Tatsache bezeichnet, ob nur ein oder mehrere Tumore in einem Organ/Gewebeabschnitt zugegen sind. Hier kann der Knochenapparat betroffen sein, zudem Magen, Lunge und vor allem die Haut. Dieser Subtyp scheint die größte Wahrscheinlichkeit zu haben, dass die aufgetretenen Tumore sich von selbst und spontan zurückbilden.

Bei Problemen und Veränderungen am Knochenapparat ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich hier um den Subtyp Hand-Schüller-Christian-Syndrom handeln kann. Bevorzugter Ort für Veränderungen sind Rippen, Schädel und Schulterblätter.

Bei einem Heraustreten der Augäpfel denkt man zuerst an die Autoimmunkrankheit Morbus Basedow, eine Schilddrüsenüberfunktion. Dieses Symptom stellt sich auch bei einer LCH ein, wenn die Hypophyse und/oder der Sehnerv involviert sind.

Bei einer Involvierung von Augenmuskulatur und Sehnerv besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Erblindung. Hier kommt es dann auch zu häufigen chronischen Mittelohrentzündungen, Wachstumsstörungen etc. Die häufigsten Organe, die bei dieser Subform mit betroffen sind, zu ca. 30 Prozent, sind Leber, Lunge, Milz und Lymphknoten.

Bei der Abt-Letterer-Siwe-Erkrankung ist bevorzugt das Knochenmark betroffen. Folge davon sind Anämien, erhöhte Blutungsneigung und verminderte Immunabwehr, einhergehend mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen. Die Haut, die Lunge und Lymphknoten können zusätzlich betroffen sein, was zu Husten, Fieber, Hautveränderungen etc. führt. Diese Form der LCH betrifft in der Regel Kleinkinder unter zwei Jahren.

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Therapeutische Möglichkeiten

Wie therapiert man eine Erkrankung, deren Ursache man zugegebenermaßen nicht kennt?

Wie üblich versucht sich hier die Schulmedizin wieder einmal in der Kunst der Behandlung von Symptomen. Und da LCH und ihre Subtypen wie eine Krebserkrankung aussehen, werden die Patienten onkologisch behandelt. Und hier wissen wir, dass die wichtigsten „Waffen“ gegen Krebserkrankungen die Chemotherapie und Bestrahlung sind. So auch hier bei der LCH.

Bei Befall von Knochen und Knochenmark besteht die Möglichkeit, eine Stammzelltransplantation durchzuführen. Betroffene Lymphknoten können und werden in der Regel operativ entfernt.

Die Behandlung mit Medikamenten ist relativ bis vollkommen eingeschränkt. In erster Linie kommen Corticosteroide infrage, die oral gegeben werden können oder bei Involvierung der Haut als Creme oder Salbe lokal aufgetragen werden.

Die Chemotherapie selbst ist eine Form der medikamentösen Behandlung, die ähnlich wie die Gabe von Corticosteroiden zu einer Schwächung des Immunsystems führt. Damit liegt der Verdacht nahe, dass die Ursache für diese Erkrankung ihre Basis in einem entgleisten Immunsystem hat (Autoimmunerkrankung). Allerdings habe ich bei meinen Recherchen fast keine Angaben oder Vermutungen diesbezüglich finden können. Auch in PubMed scheint es keine Hinweise auf Autoimmunerkrankungen und LCH zu geben.

Weiter ist die Tatsache, dass eine Reihe dieser Tumore sich spontan zurückbildet, mehr als bei jeder anderen Krebserkrankung wie es den Anschein hat, ein Indiz für eine Beteiligung des Immunsystems.

Wenn es sich bei der LCH um ein Autoimmungeschehen handeln sollte, dann ständen im Bereich der Naturheilkunde und alternativen Medizin eine Reihe von Therapiealternativen zur Verfügung, die speziell immunmodulierende Wirkung besitzen.

Zu diesem Thema hatte ich diese beiden Beiträge veröffentlicht:

Basis einer solchen Behandlung ist, wie bei vielen anderen chronischen Erkrankungen auch, die Begutachtung der Ernährung und eine gegebenenfalls daraus resultierende Ernährungsumstellung auf organische Nahrungsmittel und Vermeidung von industriell gefertigten Nahrungsmitteln, eine Erhöhung der Ballaststoffzufuhr und eine Darmsanierung.

Zu diesem Thema hatte ich gleich mehrere Beiträge veröffentlicht, vor allem in Bezug auf das Immunsystem:

Nachträgliches und Nachgetragenes

Trotz der relativen Seltenheit dieser Erkrankung gibt es einige interessante Webseiten, in denen recht gute Informationen bereitgestellt werden.

Eine dieser Seiten ist die „Histiozytose-Hilfe e. V.“ (über uns: Histiozytose Hilfe e.V. – Hilfe für Betroffene und Angehörige). Unter der Rubrik „Studien“ wird hier eine noch nicht abgeschlossene Studie, bei der (bei Kindern wohl) eine Substanz zum Einsatz gekommen ist, die sich Methotrexat nennt. Die Substanz ist mit der Folsäure verwandt und wird als Zytostatikum und immunsuppressiv wirkende Substanz bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Darunter fallen zum Beispiel Psoriasis, rheumatische Arthritis und Morbus Crohn. Hier erhärtet sich der eingangs geäußerte Verdacht noch einmal, dass es sich bei der LCH in der Tat um eine Autoimmunerkrankung handelt.

Die Webseite: Histiozytose: Was steckt hinter der seltenen Krebserkrankung? – Bild der Frau bringt ein Interview mit einer betroffenen jungen Frau, welches die Erkrankung mit all seinen Symptomen und Verwicklungen und Beeinträchtigungen im Alltag etc. aus Sicht der Patientin schildert. Aber es schildert nicht nur die negativen Aspekte der Erkrankung. Vielmehr zeigt es die Möglichkeiten für Erkrankte auf, trotz ihrer Erkrankung und gegen ihre Erkrankung aktiv zu werden. Wie und was diese Frau in dieser Richtung unternommen hat, wird ausführlich in der zweiten Hälfte des Interviews beschrieben. Zudem gibt es hier auch hilfreiche weiterführende Links.

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Kniegelenk-Blockierung: Meniskusverletzungen und Fremdkörper erkennen

Bei einer Blockierung des Kniegelenk lässt sich das Knie bei einem bestimmten Beugewinkel nicht mehr weiter biegen und nachfolgend auch nicht mehr gerade ausstrecken. Die Funktion des Kniegelenks – das Beugen – ist blockiert. Diese Funktionsstörung tritt sowohl andauernd als auch in regelmäßig wiederkehrenden Zeitabständen auf. Derartige Symptome deuten auf eine Störung innerhalb des Kniegelenks hin.

Die häufigste Störung ist entweder:

Ein Meniskus ist beschädigt, oder ein Fremdkörper befindet sich im Gelenk.

Falls eine Verletzung, zum Beispiel ein Sturz, dieser Blockierung des Gelenks vorausging, so ist folgendes zu beachten:

  • Wann passierte die Verletzung?
  • Wodurch erfolgte die Verletzung?
  • Welche Symptome traten sofort auf?
  • Wann verschwanden die ersten Symptome wieder?

Diese Einzelheiten sollten dem behandelnden Arzt mitgeteilt werden.

Möglicher Fremdkörper im Kniegelenk

Fremdkörper, die sich im Kniegelenk befinden, findet man meistens zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein.

Symptome können sich wie folgt zeigen:

  • Plötzlich auftretende Schmerzen beim Treppensteigen. Das Bein kann nicht mehr gestreckt.
  • Eine Blockierung kann dadurch ausgelöst werden, dass der Fremdkörper innerhalb des  Gelenkes wandert
  • Selten kann der Fremdkörper im Gelenk gefühlt werden, häufig über der Kniescheibe oder seitlich daneben

Bei einem Fremdkörper im Kniegelenk, handelt es sich genaugenommen um ein Stück Knochenrest, einen Teil des Meniskus, Sehnenmaterial oder Flüssigkeitsansammlungen, welche sich innerhalb des Gelenks selbständig gemacht haben.

Auch eine Osteoarthritis (Entzündung zuerst des Knochens und dann des Gelenks) kann dazu führen, dass sich Materialreste selbständig machen. Dieses Phänomen tritt aber meistens erst in mittleren und späteren Lebensjahren auf.

Wenn das Problem der Kniegelenk-Blockierung häufiger auftritt ist eine „kleine“ Operation die Methode der Wahl. Dabei wird der Fremdkörper aus dem Kniegelenk entfernt.

Manuelle Blockierung im Kniegelenk

Es gibt noch eine Kniegelenk-Luxation, das eigentlich kein echtes Problem ist.

Ich will es am Beispiel eines Fußballers verdeutlichen, der mir im Trainingsraum sein Knie zeigte. Sein linkes Kniegelenk bereitete ihm seit einigen Wochen Beschwerden. Er konnte zwar trainieren und spielen, aber nur mit Schmerzen. Er war auch schon bei zwei Ärzten, und jede Diagnose fiel anders aus – vom Verdacht auf Kreuzbandriss bis zum Meniskusriss. In Wirklichkeit handelte es sich bei ihm aber nur um eine Luxation des Wadenbeinköpfchens – nicht des Kniegelenks.

Bei einem Sturz in das gebeugte Knie bei nach außen gedrehtem Unterschenkel wird das Wadenbeinköpfchen aus seinem „Lager“ nach vorn gedrückt und gerät in eine Fehlstellung. Darin kann es „blockieren“.  Blockierung nennen wir in der manuellen Medizin oder Chiropraktik das Problem, dass dabei auftritt.

Jedenfalls hat so eine Luxation, bzw. Blockierung des Kniegelenks unangenehme Folgen, denn: an diesem Wadenbeinköpfchen setzen Sehnen und Bänder an (zum Beispiel die Bizepssehnen der hinteren Oberschenkelmuskulatur oder das Außenband). Ist das Köpfchen auch nur um ein paar Millimeter verrutscht, entsteht an sämtlichen Sehnen eine Fehlbelastung und auch Schmerzen.

Trainiert ein Sportler nach so einer Verletzung weiter oder steht er das Spiel bis zum Ende durch, dann rächt sich das meist nach ein bis zwei Tagen. Auf diesem Weg entsteht nämlich eine so starke Reizung der Sehnen und Bänder, dass meist eine Schwellung mit Schmerzen an der Gelenkaußenseite auftritt. Bei diesen Symptome denkt man in der Regel an einen Außenbandschaden oder einen Außenmeniskusschaden.

Dieses Problem wird am besten dadurch gelöst, dass das Wadenbeinköpfchen durch manuelle Therapie wieder in die ursprüngliche Lage gebracht wird. Dadurch normalisiert sich auch wieder das „Sehnenspiel“ und die Symptome klingen wieder ab.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert

Kreislauferkrankungen – Verständlich Erklärt

Das menschliche Kreislaufsystem steht in engem Zusammenhang mit dem Herzen. Erkrankungen und Störungen dieses hochsensiblen Bereiches machen sich daher meist durch Symptome bemerkbar, die dem Betroffenen die Ernsthaftigkeit deutlich signalisieren.

Je nach Störung liegen unterschiedliche Ursachen oder Auslöser vor. Allgemein lassen sich aber Faktoren zusammenfassen, durch die eine Vielzahl von Kreislauferkrankungen begünstigt werden. Hierzu zählen Übergewicht, der Genuss von fett-, zucker-, eiweiß- und salzreicher Kost, mangelnde Bewegung, Nikotinkonsum, Drogen, vermehrter Alkoholgenuss, andauernder Bluthochdruck sowie Diabetes mellitus.

Die Hypertonie (Bluthochdruck) kennzeichnet einen Blutdruck oberhalb von (systolisch) 140 zu (diastolisch) 90 mmHg (physiologische Werte liegen um die 130 zu 80 mmHg). Der andauernd erhöhte Druck in den Gefäßen führt zu Störungen des gesamten Organismus. Neben der Gefahr eines Schlaganfalls kann es zu Nierenproblemen bis hin zum Funktionsverlust kommen. Das Herz (Muskulatur und Klappen) wird durch den andauernden Druck geschwächt, die Pumpleistung gemindert.

Als Folge ist eine Herzinsuffizienz wahrscheinlich und / oder ein Herzinfarkt möglich. Neben genetischen Ursachen kommt es v.a. durch die allgemeinen Faktoren, psychischen und physischen Stress, spezielle Medikamente (z.B. Hormone), Gefäßerkrankungen und Stoffwechselerkrankungen sowie Asthma bronchiale zu einer Erhöhung des Blutdrucks. Oft liegt der Hypertonie auch ein Mangel an Bewegung zugrunde. Daher ist Sport eine geeignete Maßnahme im Rahmen der Therapie und Vorbeugung des hohen Blutdruckes.

Leibesübungen unter freiem Himmel sorgen dabei für eine bessere Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) im Blut, denn die Bildung des gefäßerweiternden Hormons wird durch Sonneneinstrahlung gesteigert. Barfüßig stellt der Sportler eine optimale Erdung her, weil der negativ geladene Erdboden die Entstehung positiver Ionen bewirkt, was die Durchblutung zusätzlich fördert.
Hypertoniker klagen über pochende KopfschmerzenSchwindel, Ohrensausen – Ohrenschmerzen, vermehrtes Nasenbluten, Luftnot bis hin zu Schmerzen in der Brust (Angina pectoris).

Ein erniedrigter Blutdruck (Hypotonie) führt bei den Betroffenen meist zu Schwindelkalten Füßen und Händen, Müdigkeit, Bewusstseinseinschränkungen oder Leistungsminderung. Die Hypotonie selbst ist nicht schädigend für den Organismus, stellt durch ihre Symptomatik aber ein Problem dar (z.B. durch die Gefahr einer plötzlichen Bewusstlosigkeit). Neben genetischen Zusammenhängen kommen auch Umweltfaktoren sowie einige Erkrankungen (z.B. Unterfunktion der Schilddrüse) als Ursachen in Frage.

Der Schlaganfall  (Apoplex) zählt zu den häufigsten Todesursachen und betrifft meist Menschen nach dem 65. Lebensjahr. Durch verschiedene Mechanismen kommt es zu einer plötzlichen Unterbrechung der Durchblutung im Gehirn, wodurch Nervenzellen in der betroffenen Region geschädigt bzw. zerstört werden und es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff (Ischämie) kommt. Auslöser sind v.a. die Arteriosklerose, bei der durch Ablagerungen (Plaques) Gefäße verengt bzw. verschlossen werden, Embolien, die sich durch Anhäufung von Zellansammlungen bilden, sowie Hirnblutungen, die z.B. durch erhöhte Druckverhältnisse (es kommt u.a. zu Rissen in den Gefäßen) oder erschlaffte, ausgeweitete Gefäße (Aneurysmen) entstehen können.

Ein Apoplex kündigt sich nicht immer an und führt u.a. zu kurzer Bewusstlosigkeit, Sehstörungen, Verwirrtheit, Schwindel, Halbseitenlähmungen, motorischen Störungen sowie Sprach-, Bewusstseins- und Schluckstörungen. Je nach Ausprägung kann der Schlaganfall sich wieder zurückbilden (TIA, PRIND) oder aber bestehen bleiben und u.U. zu einer Pflegebedürftigkeit führen.

Auch der Herzinfarkt zählt mit zu den häufigsten Todesursachen. Er entsteht infolge einer Sauerstoffunterversorgung des Herzens, meist durch Verschluss der versorgenden Gefäße. Die Umschaltung auf den anaeroben Stoffwechsel (glykolytische Verschiebung) verursacht einen Überschuss an Pyruyat und Milchsäure, wodurch der Herzmuskel übersäuert und zusätzliche Schäden erleidet.

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Dabei kann Gewebe soweit absterben, dass es zum Total-Versagen des Organs kommt. Vor dem Infarkt klagen Betroffene häufig über anhaltende Schmerzen in der Brust, die in den linken Arm ausstrahlen. Es zeigen sich ein Engegefühl in der Brust, Schweißausbrüche, Übelkeit, Brechreiz, Unruhe und erhöhte Atemfrequenz. Auslöser sind v.a. verstopfte und verkalkte Gefäße (Arteriosklerose), daneben begünstigen auch die allgemeinen Risikofaktoren den Herzinfarkt. Ein einmaliger Infarkt kann ohne Folgen ausheilen.

Ohne Therapie kann ein Re-Infarkt jedoch tödlich enden. Der Schulmediziner versucht, den Blutdruck und die Thromben-Bildung medikamentös zu senken. Daneben soll der Cholesterin-Spiegel normalisiert werden, da hier eine Hauptursache für die Artriosklerose gesehen wird. Neuen Forschungsergebnissen zufolge ist allerdings ein zu hoher Zucker-Konsum der entscheidende Faktor der Gefäßverengung.

Denn die Glucose-Umsetzung generiert mehr freie Radikale (reaktive Sauerstoffspezies) als die Verbrennung von Fett und Eiweiß. Die unerwünschten Neben-Produkte verursachen Gefäßentzündungen, die dort Ablagerungen nach sich ziehen. Degenerierte Leukozyten (Schaumzellen) binden die Lipoproteine (Cholesterin-Komplexe) und bilden so die Plaques.

Nach einem Infarkt ist oft die Verbesserung der Herzdurchblutung erforderlich. Dazu erweitert der Arzt die verengten Koronar-Gefäße mit einem Ballon-Katheter und setzt gegebenenfalls einen Stent ein. Alternative Behandlungen haben die Bildung neuer Kapillaren zum Ziel. Eine rein physikalische Methode ist hier die externe Gegen-Pulsation (EECP, Enhanced External Counter-Pulsation). Prophylaxe und Nachsorge umfassen auch die Anleitung zu individuell angepasstem sportlichen Training.

Die Thrombose kennzeichnet einen Verschluss von Blutgefäßen durch ein Blutgerinnsel und betrifft meist die untere Extremität (Becken, Bein, Fuß). Neben den klassischen Risikofaktoren führen v.a. Tätigkeiten im Stehen oder im Sitzen ohne Möglichkeit zur Bewegung zu einer Ausbildung, bei der hauptsächlich die Venen (Phlebothrombose) betroffen sind.

Begünstigend wirken ein verlangsamter Blutfluss, Schäden der Gefäßwände oder Bluterkrankungen, bei denen das Blut schnell zur Gerinnung neigt. Die Thrombose führt zu Schmerzen in der betroffenen Region (die sich meist bei Positionswechsel oder im Liegen bessern), einer Überwärmung, Schwellung und Druckgefühl. Bedingt durch den meist komplikationsreichen Verlauf (Gefahr einer Embolie, eines Geschwürs, von Krampfadern oder des Verlustes der betroffenen Extremität) stellt die Thrombose immer eine Indikation zur sofortigen Therapie dar (z.B. Lyse des Thrombus durch Heparinisierung, operative Entfernung, Gefäßersatz).

Durchblutungsstörungen führen zu einer Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff, wodurch Organe unwiederbringlich in Mitleidenschaft gezogen werden können. Neben Rauchen, Diabetes mellitusHypertonie und Hypercholesterinämie können v.a. Entzündungen (Vaskulitiden), eine Embolie und die Arteriosklerose als Ursachen genannt werden. Je nach Stadium kommt es in der betroffenen Region zu Schmerzen, Kälte, Pulsverlust, Taubheitsgefühlen und Lähmungserscheinungen. Die häufigste Durchblutungsstörung ist die AVK (arterielle Verschlusskrankheit), die zu einem typischen Gangbild führt und auch Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens) genannt wird.

Alle Kreislauferkrankungen können durch Bewegung an frischer Luft wirksam verbessert werden. Auch zur Vorbeugung sind sportliche Aktivitäten angezeigt, wie dies im Absatz Hypertonie ausgeführt ist. Das Ausmaß der Anforderungen an die Herzleistung muss dabei gut bedacht und am bestem mit dem Arzt abgeklärt werden.

Weitere, den Kreislauf beeinträchtigende Erkrankungen und Störungen sind unter anderem:

Zum weiterlesen: autogenes Training bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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Beitragsbild: pixabay.com – Phylum

Windpocken: Ansteckung, Symptome, Verlauf, Impfung

Windpocken (Varizellen) sind, wie viele andere Viruserkrankungen, die sich vornehmlich im Kindesalter zeigen, äußerst ansteckend. Nahezu 95 Prozent aller Kinder haben bis zum 14. Lebensjahr die Erkrankung durchlaufen, die in der Regel komplikationslos ausheilt.

Das Virus „ruht“ danach ein Leben lang im Organismus und kann später beim Erwachsenen u.a. auch zur Gürtelrose (Zoster) führen. In der Bundesrepublik infizieren sich jährlich ca. 750.000 Menschen. Zudem sind bei fast 95 Prozent aller Erwachsenen Antikörper gegen das Virus nachweisbar. Eine einmal durchlebte Windpockenerkrankung führt in der Regel zu einer lebenslangen Immunität.

Das Varizella-Zoster-Virus (Herpes-Virus) wird durch Tröpfchen (z.B. beim Niesen oder Husten) übertragen und führt nach der Inkubationszeit fast immer zu juckenden Bläschen auf der Haut. Nur ca. fünf Prozent der Infizierten zeigen keine Symptome. Die hohe Ansteckungsgefahr liegt mit darin begründet, dass das Virus auch über die Flüssigkeit der Bläschen übertragen werden kann. An der Luft dagegen verliert das Virus bereits nach zehn Minuten seine Wirkung.

Nach der Infektion wandert das Virus in den Organismus und gelangt in die Blutbahn. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis drei Wochen, danach zeigen sich die typischen Symptome der Windpocken. Die Ansteckungsgefahr beginnt ca. zwei Tage vor Ausbruch der Erkrankung.

Symptome

Betroffene entwickeln leichtes Fieber und fühlen sich körperlich unwohl. Es kommt zu Kopfschmerzen und Gliederschmerzen, zeitgleich beginnt der Hautausschlag (siehe auch: Hautkrankheiten).

Dieser befällt zuerst den Rumpf und wandert dann in den Bereich von Gesicht und Extremitäten. Auch die behaarte Kopfhaut kann in Mitleidenschaft gezogen werden.

Der Hautausschlag (Exanthem) besteht aus kleinen ovalen oder runden roten Flecken, die sich innerhalb von Stunden zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen entwickeln, welche einen starken Juckreiz verursachen.

Im normalen Verlauf reißen die Bläschen auf und verkrusten nach ca. zwei Tagen. Die Kruste fällt ab, der infizierte Bereich heilt narbenlos aus.

Die Anzahl der Bläschen variiert stark bei jedem Infizierten, auch bilden sich in den ersten sechs Tagen nach Ausbruch immer wieder neue Flecken und Bläschen, so dass gleichzeitig unterschiedliche Stadien nachweisbar sind (sog. Sternenhimmel). Mit Krustenbildung verliert das Bläschen seine Infektiösität.

Meist reicht zur Diagnosestellung die Inspektion aus. Zusätzlich kann die Flüssigkeit der Bläschen als Virusnachweis dienen.

Die Therapie zielt bei unkompliziertem Verlauf auf eine Linderung der Symptome ab. Das Virus verbleibt im Organismus und kann nicht entfernt werden. Hier kommen hauptsächlich juckreizstillende und virushemmende Medikamente und Salben zum Einsatz.

Ein Aufkratzen der Bläschen sollte verhindert werden, um die Infektionsquelle einzudämmen. Kühlende Umschläge unterstützen die Beruhigung der Haut. Als Schutz gegen Windpocken dient die frühzeitige Impfung.

Durch verschiedene Umstände kann es zu Komplikationen bei einer Windpockenerkrankung kommen. Je älter der Betroffene Mensch ist, desto stärkere Symptome zeigen sich (u.a. vermehrte Bläschenbildung, stärkerer Juckreiz, hohes Fieber). Besonders immungeschwächte Menschen neigen zu generalisierten Entzündungen, die in bis zu 40 Prozent der Fälle letal verlaufen können.

Werden die Bläschen aufgekratzt, kann es zum Eindringen von Bakterien kommen. Es entwickelt sich eine bakterielle Superinfektion, die zu einer narbigen Ausheilung führt.

Auch wenn eine werdende Mutter immun ist (z.B. durch bereits durchlebter Infektion), kann sie das Virus dennoch auf das Ungeborene übertragen. Neben dem Abort (Verlust des Feten) kann dies zu Fehlbildungen und Funktionsstörungen führen (siehe auch: Frauenheilkunde/Schwangerschaft).

In seltenen Fällen kann es zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung) kommen. Auch kann die Lunge betroffen sein (Pneumonie)(siehe auch: Lungenerkrankungen), was sich bei ca. 20 Prozent aller Windpockeninfektionen zeigt.

Die Gürtelrose gilt als Zweitinfektion des Varizella-Zoster-Virus. Sie entwickelt sich ab dem 50. Lebensjahr bei ca. 20 Prozent der in der Kindheit mit dem Virus Infizierten und ist während des Ausbruchs infektiös für Menschen, die kein Träger des Virus sind. Die Erkrankung führt zum Teil zu dauerhaften Schmerzen (bedingt durch den Befall von Nervenregionen, sog. Dermatomen), die sich zeigenden Hautsymptome heilen nur sehr langsam und z.T. narbig ab.

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Scharlach: Ansteckung, Symptome, Verlauf, Impfung

Scharlach (Scarlatina) ist eine, durch Tröpfcheninfektion (z.B. Niesen) übertragene, bakterielle Erkrankung, die sich meist im Kindesalter (Vorschul- und Schulalter) zeigt. Die auslösenden Bakterien sind Streptokokken, die durch ihre Varianten dazu führen, dass man im Leben mehrfach an Scharlach erkranken kann (bis zu fünf Prozent der Infizierten).

Nahezu 20 Prozent aller Menschen tragen den Erreger in sich, ohne jemals Scharlach zu bekommen (= symptomlose Keimträger). Sie können das Virus aber dennoch als übertragen. Scharlach gilt in einigen neuen deutschen Bundesländern als meldepflichtig, hier liegt die Inzidenz bei ca. 62 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.

Besonders die kalten Monate von Oktober bis März gelten als Infektionshochzeit. Das Bakterium (Streptokokkus pyogenes) nutzt hohe Menschen-aufkommen, z.B. in der Schule, um sich großflächig auszubreiten. Die Inkubationszeit nach Übertragung beträgt bis zu vier Tage. Ohne ausreichende Therapie gelten Scharlacherkrankte bis zu vier Wochen nach Ausheilung noch als infektiös.

Scharlach zeigt sich in vielen Varianten (bedingt durch das wandlungsfähige Virus) mit jedoch meist typischen Symptomen:

Zu Beginn kommt es zu starken Kopfschmerzen und Halsschmerzen durch Pharyngitis, hinzu treten Schluckbeschwerden und steigendem Fieber (über 38,5 ° C). Sehr hohes Fieber (Hyperpyrexie) über 41° C tritt selten als Komplikation auf.  Zusätzlich können AppetitlosigkeitÜbelkeitBauchschmerzen und Erbrechen auftreten. Der Rachenraum ist dunkelrot, die Mandeln sind entzündet (siehe auch: Mandelentzündung) und weisen kleine gelb-weiße Punkte (Enanthem) auf, und geschwollene Lymphknoten des Halses.

Im Verlauf ist auch die Zunge belegt, die sich ab dem dritten Tag himbeerfarben und mit geschwollenen Zungenbläschen präsentiert (ähnelt dadurch einer Himbeere).

Der Hautausschlag im Gesicht, am Hals sowie auf Rücken und Brust beginnt ca. drei Tage nach Ausbruch im Bereich der Leistenregion, von dort ziehen die kleinen, leicht erhabenen und der Struktur von Sandpapier ähnelnden Flecken über den gesamten Körper. Der Ausschlag löst einen Juckreiz aus und verblasst nach zwei bis vier Tagen wieder. Die Mundregion wirkt weißlich-blass (Facies scarlatinosa). Meist beginnt sich einige Wochen nach Abheilung die Haut zu schuppen und großflächig abzuschälen, dabei werden aber keine Narben hinterlassen.

Komplikationen zeigen sich immer dann, wenn keine ausreichende Therapie angewendet wird. Dann kann es relativ zügig nach überstandener Erkrankung zu Störungen im Bereich des Herzens (z.B. Myokarditis = Herzmuskelerkrankung = Herzerkrankungen) oder der Nieren = Nierenkrankheiten (u.a. Glomerulonephritis = Entzündung im Bereich der Nierenkörperchen) kommen. Auch rheumatisches Fieber entwickelt sich (Inzidenz 1 von 5000 Erkrankten), was u.a. zu lebenslangen Problemen im Bereich von Gelenken führen kann.

Die Entzündung der Mandeln (Mandelentzündung) kann sich auf die Nebenhöhlen und das Mittelohr ausweiten und dort zu Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) oder Otitis media (Ohrenentzündung) führen. Bei einem Prozent der Scharlachinfizierten kommt es zu einer akuten Sepsis (Blutvergiftung), die die Gefahr von Meningitis (Hirnhautentzündung) oder Hirnvenenthrombose birgt.
Sehr selten entwickelt sich ein durch Bakterientoxine verursachter Kreislaufschock (Kreislauferkrankungen), der letal enden kann.

Die Inspektion des Erkrankten liefert meist schon eindeutige Ergebnisse. Zusätzlich erfolgen der Nachweis von Streptokokken mit Hilfe eines Schnelltests (Abstrich von den Mandeln) sowie der Antikörpernachweis im Blut (Blutwerte).

In der Schulmedizin gilt das Antibiotikum Penicillin als Mittel der Wahl (bzw. bei Unverträglichkeit ein analoges Präparat), welches über einen Zeitraum von zehn Tagen eingenommen werden muss. Hierdurch werden die Symptome gelindert und die Infektiösität eingedämmt, zusätzlich minimiert das Antibiotikum das Risiko einer Folgeerkrankung.

Bettruhe, fiebersenkende Medikamente, weiche Speisen und warme Getränke sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützen den Heilungsprozess, bei dem Scharlach in der Regel folgenlos ausheilt. Erkrankte Kinder sollten möglichst isoliert werden, um Tröpfcheninfektionen zu vermeiden. Die Patienten dürfen auch nicht das Haus verlassen und müssen überwiegend Bettruhe einhalten.

Umschläge mit lauwarmem Apfelessig können den quälenden Hautausschlag mildern. Die Heillösung kann mit etwas Cayennepfeffer ergänzt werden. Einreibungen der gestressten Haut-Partien mit Heilölen bestehen am besten aus einem Trägeröl aus Oliven oder Mandeln mit 2 % Lavendelöl.

Gegen die Halsschmerzen hilft ein Tee aus Himbeerblättern und Minze, gesüßt mit etwas Honig. Am besten trinkt der Patient die Zubereitung dreimal täglich, was auch zur Flüssigkeits-Bilanz beiträgt. Auch Zitronentee hat sich bewährt. Die Mahlzeiten des Kranken sind Suppen und weiche Lebensmittel wie Weißbrot und Früchte (z. B. Bananen).

Inhalationen mit heißem Wasserdampf lindern die Reizungen der Nasen-Rachen-Schleimhäute. Die Anwendung enthalten idealerweise Zusätze mit milden ätherischen Ölen wie Lavendel-Extrakt. Das Pflanzenöl wirkt auch anitbakteriell.

Frische Luft unterstützt die Heilung, es darf aber nicht zugig sein und die Kranken sollen sich warm halten. Unzumutbare Reizungen mit Zigarettenqualm sind strikt zu vermeiden.

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