Tonsillitis – Die Mandelentzündung: Symptome – Therapie – Prognose
Die Mandelentzündung (Angina tonsillaris, Tonsillitis) ist eine, hauptsächlich durch Bakterien verursachte Entzündung der Gaumenmandeln (liegen am Übergang der Mundhöhle zum Rachen), die sich vornehmlich im Kindesalter zeigt (hier auch vermehrt durch virale Einflüsse).
Die Tonsillitis tritt akut auf, bei einem über drei Monate andauernden Leiden spricht man von der chronischen Form (Tonsillitis chronica). Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion.
Hauptauslöser ist das Bakterium Streptokokkus A. Daneben können auch Staphylokokken, Pneumokokken oder Haemophilus influenza eine Mandelentzündung verursachen.
Die Erkrankung zeigt sich vermehrt in den nass-kalten Jahreszeiten und dabei besonders bei abwehrgeschwächten Menschen (z.B. während einer Erkältung, bei HIV-Infizierten, bei Krebsleiden) sowie Kindern, deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgeprägt ist (Gaumenmandeln sind in den ersten Lebensjahren mit an der Ausprägung beteiligt).
Die akute Tonsillitis ist gekennzeichnet durch ihren plötzlichen Beginn. Es kommt zu starken Schluckbeschwerden, unangenehmem Mundgeruch und Geschmack, hohem Fieber, allgemeiner Leistungsschwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen, vermehrtem Speichelfluss und erschwertem Sprechen.
Die Mundhöhle sowie die Gaumenmandeln sind hochrot entzündet und weisen im Bereich der Mandeln Beläge (gelb-weiß, eitrig-schmierig, punkt- oder fadenförmig) auf. Z.T. stark geschwollene Lymphknoten , Bewegungen des Halses führen zu Schmerzen, Schluckvorgänge können Stiche auslösen, die bis zum Ohr hin ziehen.
Die chronische Form entwickelt sich aus der akuten Form. Die Symptomatik der akuten Mandelentzündung zeigt sich nur noch abgeschwächt, hauptsächlich sind die Lymphknoten geschwollen.
Betroffene leiden unter einem andauernden Unwohlsein, Schmerzen sind eher selten. Auch ein wiederkehrender Wechsel zwischen akutem und chronischem Stadium ist möglich.
Besonders Kleinkinder leiden unter einer Mandelentzündung. Hier zeigt die Klinik ein wesentlich stärker ausgeprägtes Bild (v.a. höheres Fieber, vermehrte Schmerzen).
Daher sollte bei Verdacht ein Facharzt aufgesucht werden. Bedingt durch eine sehr ähnliche Symptomatik werden hier v.a. Erkrankungen wie z.B. Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber), Scharlach oder Diphterie differentialdiagnostisch abgeklärt.
Meist reicht die Inspektion des Mund-Rachenraums aus. Zum Ausschluss einer anderen Erkrankung werden Abstriche genutzt. Die Labordiagnostik erfolgt nur bei Verdacht einer chronischen Tonsillitis.
Akute Entzündungen werden antibiotisch behandelt. Dies führt zu einer raschen Ausheilung, so dass meist nach zwei Wochen die Tonsillitis überstanden ist. Zusätzlich können wärmende Umschläge, beruhigende Tees (z.B. Kamille) und Lutschtabletten zur Linderung im Halsbereich eingesetzt werden.
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Bei Fieber helfen Wadenwickel, auch sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und weiche Speisen geachtet werden. Nur selten schwellen die Gaumenmandeln derart an, dass sie die Atmung behindern. Hier sollte medizinische Hilfe erfolgen
Eine chronische Tonsillitis birgt die Gefahr der Erkrankung anderer Organe (z.B. Abszessbildung im Mund- oder Halsbereich, Schädigung von Herz (Herzkrankheiten), Nieren (Nierenkrankheiten) und Gelenken durch Ausweitung der eitrigen Entzündung = rheumatisches Fieber). Hier bietet sich die operative Entfernung (Tonsillektomie) an.
Die Mandeln dienen nur in den ersten Jahren (meist bis zum vierten Lebensjahr) der Ausbildung des Immunsystems und können daher ohne Auswirkung bzw. Spätfolgen auf den Organismus entfernt werden. Durch die Operation kann der Allgemeinzustand (u.a. andauernde Müdigkeit, Leistungsschwäche, Fieberschübe) des Betroffenen rasch gebessert werden.
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Beitragsbild: pixabay.com – naturalherbsclinic
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert.