Angiodysplasien: Verständlich erklärt

Der Begriff Angiodysplasie (Gefäßdysplasie) steht für Fehlbildungen von Arterien, Venen oder Lymphgefäßen.

Diese können sich in unterschiedlichen Formen und in unterschiedlichem Ausmaß darstellen. Die verschiedenen Dysplasien sind überall im Körper möglich. Sie sind angeboren oder erworben und führen eher selten zu einer Einschränkung physiologischer Prozesse.

Venöse Dysplasien finden sich u.a. vermehrt im Bereich des Gehirns (Hirnstamm). Der Naevus flammeus (Feuermal) entsteht durch aufgeweitete Kapillaren unterhalb der Epidermis, entweder noch vor der Geburt oder in den ersten Lebenswochen bis Lebensjahren.

Das Mal verursacht in den meisten Fällen keine Beschwerden und wird hauptsächlich aus kosmetischen Gründen (zum Beispiel bei Erscheinen im Gesicht) operativ entfernt. Ein Naevus flammeus im Nacken wird auch als Storchenbiss bezeichnet.

Arteriovenösen Dysplasien entstehen vornehmlich im Bereich der Unterschenkel, wo sie unter anderem Schmerzen, Verdickungen und Ulzerationen verursachen können. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann zu einer Linderung der Beschwerden beitragen. Daneben bieten sich die Embolisation (künstlich hervorgerufener Verschluss von Gefäßen) sowie in einigen Fällen auch Injektionen an.

Die operative Exzision ist immer mit Risiken verbunden, da die vollständige Entfernung von Gefäßanteilen zu einer eingeschränkten Durchblutung der umgebenden Strukturen führen kann. Nicht selten droht im weiteren Verlauf eine Amputation.
Eine ähnliche Vorgehensweise gilt für lymphatische Dysplasien, die hauptsächlich im Bereich der Beine und Arme in Erscheinung treten.

Das Klippel-Trenaunay-Syndrom stellt eine Kombination venöser und lymphatischer Dysplasien dar, die im Kindesalter auftritt. Kennzeichen sind Gefäßdysplasien der Haut sowie eine überproportional ausgebildete untere Extremität (einseitig). Operative Maßnahmen werden nur bei Vorliegen einer tiefen Beinvenenthrombose ergriffen, ansonsten stabilisiert sich die Erkrankung nach dem Kindesalter.

Die fibromuskuläre Dysplasie (FMD) beschreibt eine nicht-entzündliche Verdickung von Arterienwänden, bedingt durch eine Zunahme von Bindegewebe und glatter Muskulatur. Neben Carotis (Halsschlagader) und Nierenarterien sind häufiger auch intrakranielle und intraabdominale Arterien sowie die Arteria iliaca externa betroffen.

Die Erkrankung tritt vornehmlich bei Frauen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf und ist vermutlich genetisch bedingt. Daneben scheint Rauchen die Entstehung deutlich zu begünstigen. Die verursachte Symptomatik ähnelt stark Erkrankungen, die mit einer Gefäßbettverengung einhergehen und führt nicht selten zu Gefäßstenosen oder einem Aneurysma.

Es drohen unter anderem sekundäre HypertonieSchlaganfall oder Claudicatio intermittens (Schaufensterkrankheit). Eine operative Behandlung ist in vielen Fällen unumgänglich, zum Beispiel mittels einer Bypass-Operation.

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Beitragsbild: pixabay.com – IMGMIDI

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.06.2015 aktualisiert.