Autismus – Irrungen, Widersprüche und Ungereimtheiten

Autismus und eine Reihe von anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel Morbus AlzheimerHörsturzBluthochdruck etc., haben eins gemeinsam: Es gibt bislang niemanden, der die Ursache für die Erkrankungen genau kennt.

Und ganz ähnlich zum Morbus Alzheimer werden hier Ursachen diskutiert, die keine sind, sondern bestenfalls Hypothesen.

Aber eins nach dem anderen…

Die angeblichen Ursachen und Nicht-Ursachen

Ein Blick nach Wikipedia überschwemmt den Leser mit einer Liste von „möglichen Ursachen“:

  • “Genetische Faktoren”
  • “Spiegelneuronen” (deren Funktions-Einschränkungen)
  • “Abweichungen im Verdauungstrakt”
  • “Vermännlichung des Gehirns“
  • “Atypische Konnektivität“ (Synchronisation der Neuronen gestört)
  • “Umwelt- und mögliche kombinierte Faktoren“
  • “Psychoanalytischer Erklärungsansatz”

Genetische Faktoren

Die Genetik wird bei Krankheiten mit unbekannter Entstehungsgeschichte immer gerne bemüht. Schnell gerät ein mutiertes Gen dann in den Verdacht, die einzige oder hauptsächliche Ursache zu sein. Dann können Ärzte leichter erklären, warum eine Behandlung nur geringen Erfolg verspricht und es muss nicht nach Faktoren gesucht werden, die in der Schulmedizin nicht gerne gesehen sind: gestörte Darmflora, Chemikalien, schlechte Ernährung und so fort.

Die Entstehung von Autismus ist offenbar hochkomplex. Genetische Bedingungen können wohl in den Prozess eingreifen, müssen es aber nicht. Höchstwahrscheinlich liegen den einzelnen Varianten der Erkrankung auch teils verschiedene Ursachen zugrunde, wobei es sich vermutlich immer um eine Vielzahl von Faktoren handelt. Die Zwillingsforschung sorgte für eine Überraschung, als Wissenschaftler die erbliche Komponente beim Autismus stark relativieren mussten. Eineiige Zwillinge sind genetisch fast identisch und müssten immer an der gleichen Erbkrankheit leiden, wenn sie denn vorhanden ist. In der schon 2011 veröffentlichten Studie untersuchten Wissenschaftler um das Team von Prof. Dr. Hallmayer ein- und zweieiige Zwillinge daraufhin, ob bei ihnen Autismus auftritt und wenn, ob bei beiden oder nur bei einem der Geschwisterpaare. Zwar litten unter den eineiigen Zwillingen in mehr Fällen beide an Autismus als unter den zweieiigen. Doch der Unterschied war zu undeutlich, um von einer rein genetischen Kausalität sprechen zu können. Die Forscher folgerten, dass der genetische Teil des Faktoren-Komplexes eine untergeordnete Rolle spielt.

Es sind bisher circa 150 Gene identifiziert, die in die Entstehung von Autismus mitwirken können. So führt eine Mutation des Gens R451C zu einer Funktions-Störung des Proteins Neuroligin-3, das die Nervenzellen im synaptischen Spalt zusammenhält. Dass dies eine neuronale Erkrankung hervorrufen kann, ist unmittelbar einleuchtend. Doch gerade das Wissen um das mutierte Nerven-Protein zeigt, wie Umwelt-Faktoren an Autismus beteiligt sind und umgekehrt deren Entstehung offenbar auch verhindern können.

Denn Neuroligin-3 kommt nicht nur im Gehirn vor, sondern auch im peripheren Nervensystem. Also findet sich das Protein auch in den darmeigenen Nerven, die zum sogenannten „enterischen Nervensystem“ gehören. Damit war die Frage geklärt, warum Menschen mit Autismus zu 90 % auch an Magen-Darm-Störungen leiden.

Infolge der Mutation verfügt das enterische Nervensystem über weniger Nervenzellen, als für eine optimale Funktion erforderlich sind. So kommt es zur Darmträgheit, die die mikrobielle Zusammensetzung der Darmflora negativ beeinflusst. Dieser Effekt ist bei Menschen mit Autismus nachgewiesen, wobei vor allem 3 Gruppen von Mikroben betroffen sind. Die Arten aus der Familie der Veillonellaceae sowie Arten der Gattungen Prevotella und Coprococcus.

Wahrscheinlich sind die sekundären Auswirkungen des genetischen Faktors für die Ausprägung des Autismus´ viel bedeutender als die direkten Effekte. Wie sonst lassen sich die Ergebnisse aus der Zwillingsforschung kaum erklären. Anders als bei der genetischen Veranlagung können wir an der Zusammensetzung der Darmflora etwas ändern. Einige Ärzte schlagen dafür das sogenannte „GAPS-Protokoll“ vor, das auch präventive Maßnahmen in der Schwangerschaft vorsieht (GAPS: Gut and Psychology Syndrome).

Schäden durch Impfungen

Es gibt bei Wikipedia einen Absatz, der eigens für die Rubrik „Widerlegte Erklärungsansätze“ geschaffen wurde. Und diese wird beansprucht (wie sollte es auch anders sein), von der Annahme, dass „Schäden durch falsche Impfstoffe“ entstehen können.

Wikipedia unterstützt die Widerlegung mit Arbeiten, die zehn und mehr Jahre alt sind. Eine dieser Arbeiten ist die „sagenumwobene“ DeStefano-Studie, der zufolge ein klarer Beweis gegen den Zusammenhang von MMR-Impfungen und Autismus erbracht werden konnte. Nur ist gerade diese Studie unlängst unter Beschuss geraten, da hier Daten manipuliert worden waren, die den Beweis für diese Annahme erbracht hätten: MMR-Impfung und Autismus – Also doch!

Auch der britische Arzt, Dr. Andrew Wakefield, wird hier noch einmal „gründlich“ widerlegt und seine Hypothese, dass die MMR-Impfung die Darmflora stört und damit die Pforten öffnet für den Einstrom von toxischen Substanzen, die bis ins Gehirn dringen können, verworfen. Wie es aber aussieht, liegt diese Möglichkeit durchaus im Bereich des Möglichen, wie ich deutlich in meinem Beitrag Autismus durch gestörte Darmflora? zeige.

Und auch die „Verdammung“ des Dr. Wakefield ist nicht so „reibungslos“ über die Bühne gegangen, wie es sich die Vertreter der Schulmedizin gewünscht haben (und dies immer noch behaupten). Es werden in Wikipedia noch Beiträge zitiert (Stand April 2022), denen zufolge der Arzt Berufsverbot bekommen hatte und seine Arbeit aus dem „Lancet“ zurückgezogen wurde. Es fehlen hier aber vollkommen die Hinweise, dass der Oberste Gerichtshof das vorausgegangene Urteil revidiert hatte: Britische Richter verurteilen „Hexenjagd“ auf abtrünnige Ärzte.

Weiter ist auch auffällig, dass es signifikant mehr Knaben sind, die Autismus entwickeln, als Mädchen. Ich hatte darüber bereits von einiger Zeit berichtet: Autismus – Leiden unerkannt Tausende Mädchen daran?

Die zunehmende Chemikalien-Belastung

Unter dem Punkt “Umwelt- und mögliche kombinierte Faktoren“ stellt der Wikipedia-Artikel gleich voran die These in Abrede, Thiomersal könne Autismus verursachen. Die Quecksilber-Verbindung wird in Impf-Seren als Wirkverstärker (Adjuvans) verwendet. Zwar wird dann eine weitere, sehr hohe Quecksilberbelastung als mögliche Ursache genannt, doch damit sind die Umwelt-Faktoren schon ausgeschöpft. Auch verraten die Autoren hier nicht, womit die Intoxikation denn kombiniert sein muss, um Autismus zu verursachen.

Wahrscheinlich ist damit eine genetische Disposition gemeint. Das kann, auch nach Meinung kritischer Wissenschaftler, durchaus ein Faktor sein, der wahrscheinlich nur im Zusammenwirken mit anderen Einflüssen den Autismus entstehen lässt. Wikipedia denkt dabei sogar an Umweltgifte (unter Punkt “Genetische Faktoren“), die über epigenetische Mechanismen rund 150 identifizierten Gene zur Abweichung der Gehirnentwicklung führen.

Die alleinige Ursache können Gen-Fehler ohnehin nicht sein. Auch eine vermehrte Diagnose-Erstellung durch Fortschritte im Gesundheits-System kommen ebenfalls nicht infrage. Dafür steigen die Inzidenzen in den letzten Jahren zu stark an. So war 1960 in den USA 1 Kind unter 10.000 Geburten an Autismus erkrankt. 2012 stellten Ärzte die Diagnose bei 1 Kind von 88.

Dass Autismus mit der steigenden Belastung mit Chemikalien in Umwelt und Nahrung zusammenhängt, ist in den Neurowissenschaften inzwischen so gut wie anerkannt. So veröffentlichte der Leiter vom Children’s Environmental Health Center (CEHC) eine Liste mit 10 Stoffen und Stoffklassen, die für verantwortlich gehalten werden. Laut Prof. Dr. Philip Landrigan sind dies:

  • Polychlorierte Biphenyle (PCBs, die u. a. als Weichmacher verwendet werden)
  • Chlororganische Pestizide
  • Endokrin wirksame Chemikalien (Disruptoren)
  • Autoabgase
  • Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAHs)
  • Bromierte Flammschutzmittel
  • Perfluorierte Verbindungen
  • Blei
  • Methylquecksilber
  • Organophosphat-Pestizide wie Glyphosat

Diese toxischen Verbindungen haben eine Reihe von Effekten, die ein Schritt zur Entstehung von Autismus bedeuten. Allen voran scheint hier die mitochondriale Dysfunktion die Hauptrolle zu spielen. Dabei handelt es sich um eine Fehl-Funktion innerhalb der Elektronentransport-Kette der Mitochondrien. Diese Zellorganellen sind der zentrale Teil der physiologischen Energie-Bereitstellung. Infolge einer Schädigung der Strukturen entstehen aggressive Stoffwechselabfälle wie die Reaktiven Sauerstoff-Spezies (ROS), die umfangreiche negative Konsequenzen für den Organismus nach sich ziehen. In lymphoblastoiden Zelllinien von Kindern mit Autismus ist die Korrelation zwischen erhöhten ROS-Werten und der Erkrankung gut belegt.

Die Produkte der chemischen Industrie sind wahrscheinlich auch für die zunehmenden Autoimmun-Krankheiten verantwortlich. Bei Schwangeren kommt es zum Angriff der “irrtümlich“ produzierten Antikörper auf zerebrale Strukturen des Fötus’. In Tierversuchen wurde der Zusammenhang schon nachgewiesen. Wahrscheinlich trifft dies auch auf den Menschen zu, obwohl Belege dafür noch fehlen.

Ein weiterer möglicher Mechanismus sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen bei werdenden Müttern. Die Störung führt wahrscheinlich zur Ausschüttung von Interleukin 17a (IL-17a). Der Botenstoff des Immunsystems kann im Tier-Experiment ähnliche Symptome auslösen, wie sie bei Autismus des Menschen zu beklagen sind. Neuerdings wird auch eine Covid-19-Infektion als eine Ursache angesehen, weil die Erkrankung ebenfalls zu der überschießenden Immunreaktion führt.

Unter den auslösenden Chemikalien dieser Störungen ist vor allem Glyphosat in Verdacht. Das Herbizid verursacht wohl nicht nur Autoimmun-Krankheiten und mitochondriale Dysfunktion, sondern auch die riskanten Darmentzündungen. Zudem wirkt sich Glyphosat negativ auf die Darm-Peristaltik aus und hemmt die Sekretion der Gallensäuren und Verdauungs-Enzyme. Die Folge ist eine Verschiebung der Symbionten-Besiedlung. Die gestörte Darmflora, die bei vielen Betroffenen ohnehin vorliegt, ist dann für die Irritation des Immunsystems verantwortlich. Das beeinträchtigte Mikrobiom des Verdauungstraktes öffnet auch das “Scheunentor” für allerhand andere Chemikalien.

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Die CDR-Theorie

Zu den Außenseiter-Hypothesen zählt die Arbeit von Dr. Robert Naviaux von der University of California San Diego School of Medicine. Der Arzt vermutet als eine mögliche Ursache der Erkrankung Störungen in der Cell Danger Response (CDR).

Diese Reaktion soll den Organismus vor Schäden durch toxische, physikalische und biologische Bedrohungen bewahren. Dieser Zustand ist jedoch immer nur vorübergehender Natur, weil in dieser Periode die Nervenzellen weniger Stoffwechselenergie nutzen können. Verharrt der Körper in dem Alarmzustand, drohen neuronale Schäden. Schwerwiegend ist das dann, wenn Jugendliche oder noch Ungeborene betroffen sind. Dr. Naviaux fragte sich, ob die CDR beeinflussbar ist, und ob die Zellen in den normalen Zustand zurückstellbar sind. Dann müssten sich auch die resultierenden Erkrankungen beseitigen können.

Ansatzpunkt in den Überlegungen sind die Purinrezeptoren in den Zellmembranen. Denn dort wird das Signal für die Umschaltung in den Notfall-Modus wahrgenommen. Die Proteine sind in die Zellmembranen eingebettet und reagieren auf zu hohe Werte der Purine AMP, ADP und ATP, die Stoffwechselenergie an den erforderlichen Wirkorten freisetzen.

Antipurinergika sind Wirkstoffe, mit denen die Purinrezeptoren manipulierbar sind. Damit kann die CDR umgekehrt werden, sollte sie sich nach dem biologischen Alarm nicht wieder normalisieren. Diesen Effekt bewirkt das Antipurinergikum Suramin, das Dr. Naviaux im Rahmen eines Heilversuches 10 Heranwachsenden mit nur einer Dosis injizierte. Nach 14 Tagen hatten sich die auffälligsten Symptome zurückgebildet. Es zeigte sich eine Verbesserung der Sprache und des sozialen Verhaltens. Auch die von den Patienten fortwährend wiederholten Bewegungsmuster traten deutlich in den Hintergrund (https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/acn3.424).

Weitergehende Studien mit Suramin sollten angestrengt werden.

Viren und geschwächtes Immunsystem

Einige Viren können unser Immunsystem manipulieren. Sie hemmen die Produktion des Proteins GcMAF, das die Körperabwehr ankurbelt. Der Immun-Faktor kann aus menschlichem Blutplasma gewonnen werden und dann zur Unterstützung der Abwehrkräfte injiziert werden. Auch zur Behandlung von Autismus hat es solche Versuche gegeben. Zunächst verliefen diese Ansätze erfolgreich und die Schlussfolgerung war, dass Viren in der Lage sind, Autismus auszulösen. Doch die Injektionen mit GcMAF konnten nur bei einem Teil der Patienten die Symptome lindern. Diese Fälle könnten auf der Aktivität der Erreger beruhen. Schließlich mussten die Behandlungen mit dem Humanprotein aber eingestellt werden, weil es zu letalen Verläufen kam.

Sie sehen: Es gibt eine ganze Menge Ungereimtheiten. Und das schürt den Verdacht, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt…

Der Autismus der Schulmedizin

Schaut man sich die Definition von Autismus bei Wikipedia an, dann erfährt man hier (deutsche Version, Stand September 2022), dass es sich um eine „tiefgreifende Entwicklungsstörung“ handelt, die verbunden ist mit „Probleme(n) beim wechselseitigen sozialen Umgang und Austausch“ sowie „Auffälligkeiten bei der sprachlichen und nonverbalen Kommunikation“. Drittes Kennzeichen sind „eingeschränkte Interessen mit sich wiederholenden, stereotyp ablaufenden Verhaltensweisen“. Damit folgt Wikipedia fast wörtlich der ICD-Definition (ICD: International Classification of Diseases) der WHO. Ähnlich liest sich das übrigens auch in den meisten Universitäts- und Neurologen-Beiträgen.

Die englische Version von Wikipedia (Stand: Mai 2022), beschreibt den Autismus als eine hoch variable neurologische Entwicklungsstörung, die sich während der Zeit als Kleinkind oder auch später manifestiert. So können Autisten zwar in vielen sozialen Bereichen eingeschränkt fähig sein, zu kommunizieren, sodass man sie als unintelligent, unfähig, etc. bezeichnen kann. Auf der anderen Seite jedoch gibt es die Autisten, die bei gewissen Fähigkeiten besondere Stärken zeigen, die normale Menschen nicht besitzen. Aber nicht jeder Autist besitzt diese Eigenschaft, die man auch als „Inselbegabung“ bezeichnet. Rund die Hälfte aller Menschen mit einer Inselbegabung sind Autisten, aber nur ein geringer Prozentsatz der Autisten hat zugleich eine Inselbegabung.

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Symptome

Die Symptome für einen vorliegenden Autismus sind zahlreich und nur schwer einzuordnen. Die wichtigsten sind:

  • Stereotypes Wiederholen von Bewegungsabläufen, Kopf nicken, rollen, mit dem Körper vor und zurück schaukeln etc.
  • Zwanghaftes Verhalten, das einer Gesetzmäßigkeit zu folgen scheint und in voller Absicht erfolgt, wie das wiederholte Ordnen von Sachen.
  • Ein Beharren auf Gleicherhaltung der Umweltbedingungen basiert auf einer Ablehnung von Veränderungen. So dürfen zum Beispiel Möbelstücke nicht umgestellt werden. Oder Tätigkeiten dürfen nicht unterbrochen werden etc.
  • Ritualisiertes Verhalten, das einen immer wiederkehrenden Tagesablauf impliziert. Auch hier sind Veränderungen Auslöser von Irritationen.
  • Eingegrenztes Verhalten, das sich auf ein sehr begrenztes Spektrum von Dingen, Interessen und Aktivitäten beschränkt. So beschäftigen sich viele Autisten immer nur mit ein und demselben Spielzeug oder sehen immer wieder nur ein und dasselbe Fernsehprogramm.
  • Neigung zur Selbstzerstörung oder Selbstverletzung.

Diese Symptome scheinen die häufigsten zu sein, die in der Regel kombiniert auftreten, aber in Schweregrad und Ausprägung variieren können. Diese Variationen sind so „heftig“ und das Wissen um die Ursachen dafür ist so mangelhaft, dass man sich in der medizinischen Wissenschaft dann doch lieber mit der Beschreibung und Kategorisierung der Symptome befasst. Laut deutscher Wikipedia gibt es dann die Einteilung nach “ICD-10 und DSM-IV“. Mit anderen Worten: Man weiß nichts Genaues über Autismus und das in zweifacher Ausfertigung. Da tauchen dann Kategorien in dem einen Klassifikationssystem auf, die es in dem anderen nicht gibt und umgekehrt. Es ist müßig, sich an dieser Stelle über den Sinn und Unsinn solchen Treibens auszulassen, da der Unsinn spätestens dann deutlich wird, wenn man nach der Ursache fragt und dann keine Antwort erhält. Oder anders ausgedrückt: Vielleicht wäre es segensreicher, seine Bemühung auf die Erforschung der Ursache zu konzentrieren, anstatt die Zeit totzuschlagen, Symptome zu katalogisieren.

Wenn man dann noch auf die Differenzialdiagnose eingehen muss, dann sieht man vor lauter Bäumen keinen Wald mehr. Denn eine Reihe von nicht autistischen Erkrankungen sehen vordergründig wie Autismus aus, sind es aber dann per definitionem doch nicht. ADHS ist so eine Störung, die nicht direkt als Autismus gewertet wird. Das Asperger-Syndrom dagegen ist eine Sonderform des Autismus, bei dem die Vorliebe für Spezialinteressen im Vordergrund stehen.

Wie man sich Unkenntnis zunutze macht

Das Thema Autismus ist für die Schulmedizin ein beliebtes Thema, da man aufgrund des Fehlens von Ursachen und der mangelnden Bereitschaft, hier Verbesserungen durchzuführen, sich hier in einem „Dschungel von Symptomen suhlen“ kann. Dieser Dschungel garantiert Material für unendlich viele angeblich wissenschaftliche Ergüsse zum Autismus für die nächsten Generationen von „Wissenschaftlern“ und den Fortbestand von symptomatisch agierenden Medikamenten. Auch hier besteht die Gefahr, dass ein Erkennen der Ursachen zu einer Heilung oder gleich Prophylaxe von Autismus führt und damit geschäftsschädigend wirkt. Nur unter diesem Aspekt verstehe ich die brutale Ablehnung der Hypothesen von Dr. Wakefield, dessen Gedanken sich weniger mit den Symptomen, sondern mit der Ursache von Autismus befassten. Selbst wenn seine Hypothesen sich als falsch erwiesen hätten, wären seine Arbeiten ein Fuß in der Tür zur Ursachenforschung gewesen. Denn auch durch einen Irrtum kann man auf die richtige Erkenntnis kommen, man muss nur den Irrtum als solchen erkennen. Die schulmedizinische Diskussion jedoch hatte seine Ideen rigoros abgelehnt, ohne einen Irrtum nachweisen zu können. Das ist ein typisches (autistisches?) Zeichen für ein interessengeleitetes und kein wissenschaftliches Verhalten. Und damit sollte an dieser Stelle auch eins klar werden: Das, was uns weiterhin an Autismus-Forschung „untergejubelt“ wird, hat mit Wissenschaft wenig zu tun und wird statt aufregenden Erkenntnissen nur die üblichen, langweiligen „Durchbrüche“ produzieren.

Und solche „Durchbrüche“ werden dann in Buchform an die Leute für teures Geld verkauft, die von der Erkrankung betroffen sind und sich über die Erkrankung informieren wollen beziehungsweise müssen. Bundesverbände, die mit Autismus zu tun haben, ergehen sich in weitläufigen Erklärungen, die nicht viel erklären und verweisen auf den eigenen Verkaufsshop auf der Webseite, wo man ähnliche Erklärungen als Buch kaufen kann. Damit wäre die geschäftliche Seite jenseits der Pharmazie gesichert.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der „Autismus Deutschland e.V.“ (autismus.de/was-ist-autismus.html), dessen „Literatur-Shop“ eine Unmenge an Büchern, Zeitschriften, Leitlinien für jedes und alles, was mit Autismus zu tun haben könnte, und so weiter, anzubieten hat, und wofür Preise verlangt werden, die selbst „autismusverdächtig“ sind. Hier fühlt man förmlich, wie die Produktion von Informationsmaterial die Unwissenheit der Schulmedizin über dieses Thema sich zu Nutze macht und immer neue und teure Literatur dazu auf den Markt bringt. Es erinnert mich an die Diäten, die den Leuten „aufgeschwatzt“ werden, die abnehmen wollen aber nicht können, da keine der Diäten das kann, was sie versprechen. Anstatt die Diäten prinzipiell als Mittel zur Gewichtsreduktion in Frage zu stellen, wird dem Leser suggeriert, dass er die falsche Diät durchgeführt hat. So wird auch hier im Autismus-Literatur-Shop die Hoffnung genährt, durch den Erwerb all dieser Literatur besser mit dem Autismus des eigenen Nachwuchses umgehen zu können: Leitlinien, vorbeugender Umgang, Wohnen mit Autisten etc. So wird aus der Unwissenheit um die Ursachen und der Not der Betroffenen ein erfolgreiches Geschäftsmodell.

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Warum Autismus ein gutes Geschäft ist

Ein gutes Geschäft zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es nachhaltig ist. Das heißt, dass die Nachfrage nach dem angebotenen Produkt breit gestreut ist und sich erneuert, je schneller, desto besser. Wer Ferraris verkauft, der wird kein breit gestreutes Kundenspektrum abdecken. Und selbst die, die das Geld für so einen Wagen zur Verfügung haben, werden in der Regel nicht nächste Woche einen weiteren Wagen kaufen.

Autismus ist so ein gutes Geschäft, da die Inzidenzraten drastisch steigen. Da ist es wahrlich wohltuend, dass niemand um die Ursachen weiß und hier vielleicht geschäftsschädigende Heilungsversuche zu unternehmen beginnt. Die Zahl der neuen Fälle steigt? Wer sagt das?

Online Spezial-Webseiten, wie „Autismus Kultur“ (smus-kultur.de/autismus/autipedia/praevalenz-haeufigkeit.html) sehen keinen Anstieg. Vielmehr interpretieren die Betreiber dieser Webseite die steigenden Zahlen als ein Problem der Definition, was Autismus ist beziehungsweise noch nicht ist. Also auch hier ist das Unwissen um das, was Autismus letztlich ist, die Begründung für eine Hypothese, die davon ausgeht, dass die angeblich angeborene, genetisch bedingte Verhaltensstörung keine Veränderung der Häufigkeit im Laufe der Jahre erfahren hat. Eine weitere Begründung ist das bessere medizinische Screening, das heute Fälle erfasst, die vor 30 oder 40 Jahren noch nicht als Erkrankung „katalogisiert“ worden waren.

Was man von solchen „Ergebnissen“ erwarten kann, dokumentiert ein gesonderter Artikel von „Autismus Kultur“ (smus-kultur.de/autismus/autipedia/keine-autismus-epidemie.html): „Drei Gründe, nicht an eine Autismus-Epidemie zu glauben“. Geschrieben wurde der Artikel von drei „Wissenschaftlern“, von denen zwei sogar als „Professor“ genannt wurden.

Es beginnt mit:

„Einigen Laiengruppen zufolge erlebt die Nation eine Autismus-Epidemie – ein rascher Anstieg der Prävalenz von Autismus aus unbekannten Gründen.“

Es gibt nicht nur Laiengruppen, die den Anstieg bemerkt haben, sondern auch Wissenschaftler. Es gibt für mich auch keinen Grund, an die Epidemie „zu glauben“ oder nicht zu glauben, da Glauben mit Wissenschaft so gut wie nichts zu tun hat.

Der Glauben der heiligen drei Autismus-Könige erstreckt sich dann sogar auf die „Anfänge der menschlichen Gesellschaft“. Mit anderen Worten: Autismus ist nicht behandelbar, weil es ihn immer schon gegeben hat. Man hatte ihn damals nur nicht erkannt, da es an Definitionen mangelte. Nachdem man die aktuelle Entwicklung, die durch Zahlen relativ leicht nachvollziehbar ist, als etwas ganz anderes interpretiert hat, wird diese neue Interpretation durch etwas untermauert, wofür man niemals einen wissenschaftlichen Nachweis erbringen kann, die Prävalenz von Autismus zu Kaiser Neros Zeiten. War Galileo Galilei auch Autist, einer mit Inselbegabung? Wie sieht es mit Albert Einstein aus – auch so ein Verdächtiger, oder?

Und sollte dieses ewige Erneuern von Definitionen und Diagnoseverfahren wirklich daran Schuld tragen, dass die Prävalenz- und Inzidenzraten für Autismus in den letzten Jahren gestiegen sind, dann ist das ein ungewolltes Eingeständnis der „Experten“ und Autismus-Könige, dass man hier in typisch schulmedizinischer Manier neue Indikationen kreiert, die Teil des Geschäftsmodells sind.

Offizielle Zweifel an offiziellen Erkenntnissen

Auf der anderen Seite gibt es offizielle Berichte, die diametral der „Glaubensrichtung“ unserer drei eiligen Autismus-Könige entgegenstehen. Ein Papier von der CDC aus dem Jahr 2013 lässt keinen Zweifel mehr, dass die Prävalenz für Autismus in einem nur relativ kurzen Zeitraum (2007 bis 2012) sich dramatisch erhöht hat: Changes in Prevalence of Parent-reported Autism Spectrum Disorder in School-aged U.S. Children: 2007 to 2011–2012. Ist dieser Anstieg innerhalb von nur fünf Jahren mit neuen Definitionen und Diagnoseverfahren zu erklären (falls es die innerhalb dieses Zeitraums gegeben hat)? Der CDC-Bericht erwähnt nichts davon.

Auch die deutsche Wikipedia-Version bringt Argumente, die den Anstieg von Autismus belegen. Hier wird die CDC zitiert, der zufolge sich folgendes Bild abzeichnet:

„Die Centers for Disease Control (CDC) in den USA gebeneinen Anstieg der Fälle von Autismus um 57 % an (zwischen 2002 und 2006). 2006 war 1 von 110 Kindern im Alter von 8 Jahren von Autismus betroffen. Obwohl bessere und frühere Diagnostik eine Rolle spielt, kann laut CDC nicht ausgeschlossen werden, dass ein Teil des Anstiegs auf eine tatsächliche Erhöhung der Fälle zurückzuführen ist.“ (Stand: September 2022)

1 zu 110 im Jahr 2006. Heute spricht man in den USA von 1 zu 50, was einer Verdoppelung der Fälle entspräche. Rund 3 bis 4 Prozent aller amerikanischen Jungen sind demnach autistisch. Die Mädchen dagegen machen nur rund ein Viertel der Häufigkeit im Vergleich mit den Knaben aus.

Die Entwicklung, für die angeblich nur neue Diagnosen und Definitionen verantwortlich sein sollen, sah in den USA so aus, dass vor 15 Jahren 1 Kind unter 10.000 Autist war. Nach 5 Jahren waren es schon 1 zu 1.000, was einer Verzehnfachung entspricht. Hatte man in diesen fünf Jahren eine zehnfache Veränderung von Definitionen durchgeführt, die diesen eklatanten Anstieg erklären würde? Heute sind die Amerikaner bei einem Verhältnis von 1 zu 50 angelangt, was 2 Prozent entspricht (Knaben und Mädchen zusammen).

Für unser Land scheint es keine wirklich harten Daten zur Prävalenz zu geben. „Autismus1.de“ vermutet 4 bis 5 auf 10000 Kinder und korrigiert sich dann auf 15 bis 40 von 10000 Kinder mit Autismus. Wikipedia-deutsch bringt ausschließlich amerikanische Zahlen. Und auch in anderen Autismus-Webseiten erfahren wir nichts Genaues zur Lage in Deutschland. Da ist es mehr als verwunderlich, dass man trotz mangelnden Wissens genau weiß, dass die Prävalenz von Autismus nicht zunimmt. Ach ja, ich vergaß – es geht hier um den Glauben, nicht um Wissen.

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Bildnachweis: fotolia.com – HaywireMedia

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 10.09.2022 aktualisiert.