Leukozytose – Zu viele weiße Blutkörperchen

Leukozyten im Blut des Menschen sind weiße Blutkörperchen, die der Immunabwehr dienen. Sie können Krankheitserreger bekämpfen und unschädlich machen.

Was sind Leukozyten?

Leukozyten setzen sich aus mehreren Zelltypen zusammen, den Lymphozyten (ca. 25 bis 40 Prozent, dienen der spezifischen Abwehr), Monozyten (zwei bis acht Prozent, machen Erreger z.B. durch Phagozytose unschädlich) sowie den neutrophilen (zwischen 60 und 80 Prozent, unspezifische Abwehrmechanismen), eosinophilen (zwei bis vier Prozent, beteiligt an allergischen Reaktionen und der Bekämpfung von Parasiten) und basophilen (ca. ein Prozent, verantwortlich für allergische Reaktionen oder den Schock) Granulozyten.

Der gesunde, erwachsene Mensch besitzt zwischen 4.500 und 11.000 Leukozyten pro Mikroliter Blut, dabei weisen Männer einen etwas höheren Wert auf als Frauen. Die physiologische Leukozytenzahl bei Kindern liegt noch wesentlich höher (Neugeborene bis zu 30.000, Schulkinder bis zu 15.000 pro Mikroliter Blut).

Die Leukozytose ist die häufigste (reaktive) Veränderung der weißen Blutkörperchen, die sich (hauptsächlich) durch eine Erhöhung der Granulozyten im Blutbild darstellt. Die Vermehrung der Blutkörperchen stellt dabei meist keine eigenständige Erkrankung dar, sondern ist Anzeichen von Infektionen sowie akuten und chronischen Entzündungen des Organismus und gilt damit als unspezifisches Symptom. Daneben ist die Leukozytose eine Begleiterscheinung spezieller Erkrankungen (z.B. Appendizitis, Cholezystitis, AdnexitisMorbus CrohnColitis ulcerosa) oder kann durch verschiedene Medikamente (z.B. bei einer Cortison- oder Hormontherapie) verursacht werden.

Krankhafte Ursachen für eine Leukozytose

Ursachen und Auslöser einer Leukozytose sind neben den klassischen Infektionen oder Entzündung auch verschiedene Erkrankungen des blutbildenden Systems (z.B. Leukämie = Blutkrebs, hier vor allem die chronisch myeloische Leukämie), Autoimmunerkrankungen, Tumoren / Neoplasien (Krebs), Unfälle mit Verletzungen, endokrine Störungen (Erkrankungen hormonbildender Organe, z.B. Schilddrüsenerkrankungen), die chronisch idiopathische Neutrophilie (Erhöhung der Granulozyten ohne erkennbaren Grund), Störungen des ZNS (Zentrales Nervensystem) oder die Entfernung der Milz (Splenektomie).

Bakteriell bedingte Leukozytosen können auf einen Harnwegsinfekt, eine Lungenentzündung (Pneumonie) oder eine Entzündung im Bereich der Gallengänge (Cholangitis) hindeuten. Infektionen mit Eiterherden (Abszesse) führen ebenfalls zu einer Anhäufung von Leukozyten, hier drohen eine Sepsis (Blutvergiftung) oder ein Weitertransport zum Herzen mit weitreichenden Folgen.

Zu den nicht krankhaften Ursachen für eine Leukozytose gehören übrigens der Genuss bestimmter Speisen. Vielfach kann eine Erhöhung kurz nach dem Essen beobachtet werden, die sich rasch wieder normalisiert. In der Naturheilkunde bezeichnen wir diesen Effekt auch als Verdauungsleukozytose. Darüberhinaus können Stresssituationen, sowie eine Schwangerschaft (Gravidität) eine Leukozytose bewirken.

Daneben begünstigt auch der Konsum von Nikotin die Erhöhung der weißen Blutkörperchen (= Raucherleukozytose).

Symptome

Die Leukozytose zeigt sich meist durch allgemeine Krankheitssymptome, hauptsächlich jedoch durch eine Erhöhung der Körpertemperatur (Fieber). Weitere Beschwerden ergeben sich aus dem jeweiligen Krankheitsbild. Im Blut werden Leukozytenzahlen oberhalb von 11.000 pro Mikroliter gemessen. Bei mehr als 50.000 Leukozyten pro Mikroliter spricht man von einer leukämoiden Reaktion. Dies ist ein Hinweis auf tumoröse Veränderungen oder auch schwere Infektionen (z.B. bei einer Tuberkulose).

Diagnose

Zur Diagnostik wird das Blutbild genau analysiert. Hier können die einzelnen Bestandteile differenziert werden. Durch eine Knochenmark-Biopsie lassen sich Stammzellen gewinnen. Im Knochenmark findet sich der Ursprung der Blutbildung sowie der Differenzierung der verschiedenen Zelltypen. Es muss abgeklärt werden, welche Zellpopulation der Leukozyten für die Erhöhung verantwortlich ist, um eine exakte Diagnose stellen zu können.

Therapie

Die schulmedizinische Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Diagnose (z.B. durch Beseitigung eines Abszesses oder Entfernung von entzündeten Geweben) und zielt immer auf eine Normalisierung der Zellwerte ab. Bei schwerwiegenden Erkrankungen wie zum Beispiel bei einer Leukämie gestaltet sich dies jedoch zum Teil recht schwierig.

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Beitragsbild: fotolia.com – 7activestudio

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.