Luxation – Die Verrenkung: Anzeichen, Symptome und Therapie

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Verrenkungen (Luxationen) entstehen immer im Bereich eines Gelenkes. Durch unterschiedliche Unfallmuster oder Bewegungs-abläufe verschieben sich dabei die Gelenkflächen voneinander, so dass die physiologische Bewegung nicht mehr ausgeführt werden kann.

Umgangssprachlich wird diese Fehlstellung auch als Auskugelung bezeichnet. Die Luxation kennzeichnet die vollständige Trennung beider Gelenkanteile, bei der Subluxation kann noch ein gewisser Grad an Artikulation festgestellt werden.

Luxationen lassen sich besonders häufig im Bereich der Schulter, der Ellenbogen, der Finger, der Kniescheibe und der Hüfte feststellen. Eher selten sind Luxationen in anderen Bereichen, wie z.B. bei Wirbelgelenken oder im Sprunggelenk. Die Ursachen sind meist in sportlichen Aktivitäten zu suchen. Durch eine plötzliche Überdrehung bei gleichzeitiger Krafteinwirkung “springt” das Gelenk aus seiner physiologischen Form.

Fingerluxationen entstehen unter anderem gehäuft bei Ball-sportarten, bei denen mit den Fingern der aufkommende Ball weitergeworfen werden muss. Körperkontakt-Sportarten (z.B. Judo, Wrestling) sowie Stürze nach vorn bieten eine erhöhte Gefahr der Schulterluxationen.

Verrenkungen im Ellenbogen sind ebenfalls häufig auf Stürze zurückzuführen, bei denen versucht wird, sich mit den Armen aufzufangen.

Ellenbogen und Kniescheiben sind auch besonders gefährdet bei Sportarten mit Gewichten (Gewichtheben, Gewichtreissen). Hier führt der plötzliche Druck durch das hohe Gewicht zum Verschieben des Gelenks.

Und auch in der Leichtathletik sind Kniegelenke besonders belastet. Bei der Hüftluxation ist meist ein Gelenkanteil nicht vollständig ausgeprägt (Pfanne oder Kopf), wodurch das Gelenk auseinanderdriften kann. Daneben kommt es auch bei Hüftprothesen zu Luxationen, hier ist unter Umständen der Prothesenkopf zu kurz, so dass er aus der Pfanne rutschen kann, oder der umgebende Bandapparat weist Schwächen auf.

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Symptome

Luxationen sind immer sehr schmerzhaft. Direkt nach dem Ereignis ist das betroffene Gelenk nicht mehr bewegungsfähig und weist eine abnorme Stellung auf. Der Betroffene verspürt einen stichartigen, zum Teil ausstrahlenden Schmerz. Jeder Versuch der Bewegung des Gelenks führt akut zu einer Schmerzzunahme.

Das Gewebe schwillt an, unter Umständen kommt es zu Ein-blutungen durch gleichzeitig verletzte Gefäße im Gelenkbereich. Eine Beteiligung der zugehörigen Nervenstrukturen führt neben Taubheitsgefühlen im betroffenen Gelenk meist auch zu Einschränkungen in angegliederten Körperbereichen. Verletzungen von Schulter oder Ellenbogen können Gefühlsstörungen bis zu den Fingern hin verursachen. Eine Luxation im Hüft- oder Kniegelenk kann zu Empfindungsstörungen von Unterschenkel und Fuß führen.

Therapie

Um weiterführende Verletzungen zu vermeiden, sollten Luxationen immer ärztlich abgeklärt und behandelt werden. Gefäß- und Nervenverletzungen können weitreichende, zum Teil dauerhafte Schäden verursachen. Neben der Anamnese, Inspektion und Palpation des betroffenen Gelenks erfolgt eine Röntgenaufnahme, bei der auch knöcherne Läsionen dargestellt werden können. In seltenen Fällen werden zusätzlich Sonographie oder Kernspin genutzt.

Liegen keine weiteren Verletzungen vor, erfolgt die Reposition des Gelenks unter Narkose. Bei Fingergelenken wird lokal betäubt, bei großen Gelenken bietet sich eine Vollnarkose an, bei der zusätzlich muskelrelaxierende Mittel gegeben werden können. Dies erleichtert das Einrenken, da die umgebende Muskulatur entspannt ist und nicht gegenwirkt. Das Reponieren erfolgt, je nach Gelenk, durch spezielle Griffe oder Hilfsmittel wie z.B. große Tücher, die um den Bereich geschlungen werden und durch kräftigen Zug das Gelenk wieder in die normale Position bringen.

In einigen Fällen erfolgt die Funktionswiederherstellung operativ. Die Notwendigkeit ergibt sich bei zusätzlichen Läsionen (z.B. Knochenabsprüngen, Bänderriss), zur Korrektur künstlicher Gelenke oder um ein Gelenk durch eine Prothese zu ersetzen (z.B. bei Erkrankungen, durch die es im Folgenden immer wieder zu einer Luxation kommen würde).

Nach Wiederherstellung des Gelenks erfolgt die Ruhigstellung, die zum Teil mehrere Wochen andauern kann. Im Anschluss wird die Muskulatur durch ein gezieltes Training langsam wieder aufgebaut und gestärkt, Bewegungsabläufe werden wieder einstudiert.

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Beitragsbild: 123rf.com – wong yu liang