Masern: Ansteckung, Symptome, Verlauf

Masern (Morbilli) ist eine hochansteckende Virusinfektion, ausgelöst durch das Morbillivirus (RNA-Virus). Die Kinderkrankheit durchleben manchmal auch Erwachsene, die als Kinder nicht erkrankt waren.

Das Virus ist weltweit verbreitet und war in früheren Jahrhunderten gefürchtet. Denn die Erkrankung verlief oft tödlich, weil die Menschen durch Mangelernährung geschwächt waren. Die Sterblichkeits-Quote in armen Ländern beträgt heute noch 25 % aller dort Infizierten. In Deutschland verlaufen Masern nach Angaben des Robert-Koch-Institutes (RKI) nur in einem von 10.000 bis 20.000 Fällen letal.

Grund sind dann immer andere Grunderkrankungen, die das Immunsystem beeinträchtigen.  Die Kinderkrankheit konnte laut der Ständigen Impfkomission (STIKO) erst 1963 mit Einführung einer Schutzimpfung eingedämmt werden. Vor allem in westlichen Industrienationen liegt die Impfrate der Gesamtbevölkerung bei über 95 Prozent.

Die Masern-Viren sind hochinfektiös, allerdings nur solange, bis die Viren noch nicht zerfallen sind. Dies geschieht außerhalb des Körpers bereits nach 2 Stunden.

Die derzeit herrschende Meinung der Schul-Mediziner, die generelle Immunisierung gegen Masern müsse fortgesetzt werden, steht aber auch in der Kritik und das nicht nur vonseiten der alternativen Heilkunde.

Weltweit sterben immer noch ca. 800.000 Menschen an Masern, die meisten in armen Ländern, in denen die allgemeine gesundheitliche Verfassung der Menschen eher schlecht ist. Seit 2001 gilt die Infektion als meldepflichtige Erkrankung.

Einmal durchlebt führen Masern zu einer sicheren lebenslangen Immunität, wobei es nur in sehr seltenen Ausnahmefällen auch im hohen Alter zu einem erneuten Ausbruch kommen kann. Daneben sind auch Komplikationen und Ausbruch durch Impfungen bekannt (atypische Masern, bei Serum-Kombinationen schwerer, z.T. letaler VerlaufAutismus).

Verlauf

Das über die Atmung (durch Tröpfcheninfektion) aufgenommene Virus vermehrt sich bereits im Respirationstrakt. Dann wandern die Erreger ins Blut und befallen viele Organe, besonders aber das Nerven- und Immun-System. Betroffen sind zuerst   daneben auch Milz und Thymus. Die Immunantwort erfolgt rasch nach Antikörperbildung, hier lassen sich IgM und IgE nachweisen, wodurch die Erkrankung sicher diagnostiziert werden kann.

Die Inkubationszeit (Zeit bevor sich Symptome zeigen), beträgt bis zu 14 Tage, dann zeigt sich das Prodromalstadium (Stadium I) mit grippeähnlichen Symptomen. Es kommt zu HalsschmerzenFieberHusten, Abgeschlagenheit, Konjunktivitis (Bindehautentzündung oder siehe unter Augenkrankheiten) mit tränenden und lichtscheuen Augen, Rhinitis (Schnupfen) und Kopfschmerzen. Die Phase dauert zwischen 3 und 4 Tagen.

In dieser Zeit entwickeln sich auch die klassischen Koplik-Flecken, weißliche Beläge der Mundschleimhaut mit rotem Hof. Schon tritt Fieber bis zu 40° C ein, das aber zunächst wieder absinken kann.

Im folgenden Exanthemstadium (Stadium 2) kommt es erneut zu wiederkehrenden Fieberschüben und zu stark geröteten Papeln (kleine Knötchen) zuerst hinter den Ohren, die sich im Verlauf über das Gesicht und den ganzen Körper ausbreiten und einen starken Juckreiz verursachen. Nun können auch die Lymph-Knoten anschwellen, worin sich eine gesteigerte Aktivität des Immunsystems zeigt.  Möglich sind auch gastrointestinale Beschwerden (BauchschmerzenÜbelkeitDurchfall) sind möglich.

Mit Ausprägung des Exanthems (Ausschlag) ist der Erkrankungsgipfel erreicht, zusätzlich ist dies der Zeitpunkt der höchsten Infektiösität (besteht fünf Tage vor Exanthem-Ausbruch bis vier Tage danach). Nach drei bis vier Tagen lassen die Symptome nach, die Anzeichen bilden sich zurück, so dass nach ca. zwei Wochen die Erkrankung überstanden ist.

Nach durchlebter Masern-Infektion findet bei Kindern häufig ein Schub in der körperlichen und geistigen Entwicklung statt. In der psychosomatischen Medizin wird in den Kinderkrankheiten daher auch etwas Positives gesehen. Rudolph Steiner fasste diese Erkrankungen als Krise auf, die zur Stärkung der Persönlichkeit des Kindes beiträgt. Nach der Vorstellung des Anthroposophen ist die Kinderkrankheit ein Ringen zwischen den erblichen und angeeigneten Eigenschaften („Ich-Kraft“) des Kindes.

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Masern Komplikationen

Masern verlaufen nicht immer komplikationslos. Neben dem Risikofaktor Alter (je älter der Mensch bei Ausbruch der Erkrankung ist, desto stärker zeigt sich die Symptomatik) führt die Virusinfektion in zehn bis 20 Prozent der Fälle auch zu weiteren Erkrankungen oder Komplikationen. Durch Aufnahme in den Respirationstrakt kann das Virus u.a. zu einer Pneumonie (Lungenentzündung) und somit zu einer Ateminsuffizienz (Atemnot) führen (ca. 20 Prozent aller Fälle). In seltenen Fällen zeigen sich auch Erkrankungen der Bronchien oder eine Mittelohrentzündung.

Neben den Komplikationen, die auf die Viren zurückzuführen sind, kann es zu Sekundär-Infektionen durch andere Erreger kommen. Das geschwächte Immunsystem ermöglicht die Ausbreitung opportunistischer Bakterien, die Lungen, Kehlkopf, Ohren, Nieren, Leber, Blinddarm und den Herzmuskel befallen können. Ärzte sprechen hier von einer bakteriellen Super-Infektion.

Die para-postinfektiöse Enzephalitis (bei ca. 0,1 Prozent aller Masernerkrankungen) führt zu hohen Fieberschüben, Krampfleiden (Krämpfen)und Bewusstseinseintrübung bis hin zum komatösen Zustand. Nahezu 20 Prozent der Fälle führen zum Tod, bei 30 Prozent zeigen sich dauerhafte Störungen des Intellekts, der Sprache und der Motorik.

In sehr seltenen Fällen kann es viele Jahre nach durchlebter Maserninfektion zu der Ausbildung einer sklerosierenden Panenzephalitis kommen (bei einer von einer Million Masernerkrankungen), die sich in den Gliazellen des Gehirns manifestiert und zu psychischen und neurologischen Störungen führt. Im Verlauf kommt es zu epileptischen Anfällen, deren Stärke zunehmend ist. Allgemein ist ein körperlicher Verfall des Betroffenen zu beobachten, der innerhalb von einem bis drei Jahren unaufhaltsam zum Tod führt.

Masern können bei schwangeren Frauen zu Früh- und Fehlgeburten führen. Es besteht aber nicht die Gefahr von Fehlbildungen des Babys.

Therapie

Die schulmedizinische Therapie erfolgt überwiegend symptomatisch und zielt hauptsächlich auf Linderung der Symptome ab. Wenn erforderlich, verordnet der Arzt Antipyretika und Antitussiva, um Fieber und Husten zu bekämpfen. Deutet sich ein komplizierter Verlauf an, kommt die Medikation mit Virostatika (Ribavirin) infrage.

Bekämpft werden können die Viren auch mit Antikörper-Seren, die im Falle infizierter schwangerer Patientinnen angezeigt sind. Diese Passiv-Immunisierung wirkt auch ohne vorherige Reaktion des Immunsystems, die nach einer Aktiv-Immunsierung (Impfung) erst stattfinden muss. Die injizierten Immunglobuline bergen aber die Gefahr schwerer Nebenwirkungen wie hämolytische Anämie.

Der Patient soll Bettruhe in einem abgedunkelten Raum halten und sich schonen. Zusätzlich erfolgt die Isolierung während der Infektionsphase.

Die naturheilkundliche Therapie setzt auf eine Stärkung des Immunsystems schon im Vorfeld von Infektionen. Rohkost liefert die Vitamine C und Aktivität im Freien sorgt für die Vitamin-D-Synthese. Vitamin A ist ebenfalls in Gemüse und Obst enthalten, daneben auch in Leber sowie Milch und milchhaltigen Lebensmitteln. Während einer Masern-Infektion können Obstsäfte die Abwehrkraft unterstützen.

Urtinkturen und andere Extrakte aus Heilpflanzen stärken das Immunsystem ebenfalls. Bei Masern ist Echinacea (Sonnenhut) gut geeignet, aber nur, wenn noch kein Fieber eingetreten ist. Erhöhte Temperatur ist eine Indikation für Trapaeolum (Kapuzinerkresse). Krampfhusten kann mit Efeu-Tinktur und Trockenhusten mit Thymian oder dem homöopathischen Mittel Euspongia D6 gelindert werden. Gegen gereizte Augen während einer Masernerkrankung hilft Augentrost (Euphrasia). Zu starkes Fieber kann mit Wadenwickeln gesenkt werden, die aber nur dann durchgeführt werden sollten, wenn die Füße nicht kalt sind.

Die Impfung ist nicht unumstritten

Die Masern-Impfung erfolgt nach Empfehlungen der Schulmedizin (Impfkommission) bereits im Kleinkindalter und wird um das 14. Lebensjahr aufgefrischt.

Allerdings scheint die Wirksamkeit nach neuen Erkenntnissen stark eingeschränkt zu sein. Früher ging das Robert-Koch-Institut davon aus, dass eine zweimalige Masern-Impfung die Erkrankung zu 99 % verhindert. In einem Masernfall in Thüringen waren allerdings 12 von 14 Patienten doppelgeimpft (Thüringer Allgemeine, 22. November 2016). Unklar blieb bisher, ob hier ein neuer Virus-Genotyp aufgetreten war. Auch in den USA kam es zu Epidemien, bei denen der Anteil der immunisierten Patienten bei 86 % lag (Masern-Impfungen-Herdenimmunität). Das herrschende Impf-Dogma wird durch diese Beobachtungen in Frage gestellt.

Solche Masernausbrüche zeigen sich heute eher selten in Industrienationen, allerdings mit steigender Tendenz. Zu kleineren Epidemien kam es früher v.a. in Regionen und Ländern mit schlechten hygienischen Bedingungen. In den westlichen Ländern zeigt sich die Erkrankung in unregelmäßigem Rhythmus verstärkt. Die gängige Impf-Praxis bei Masern wird durch die Serum-Produzenten offenbar nicht sorgfältig überprüft (Masern-Impfungen-Herdenimmunität).

Befürworter der Impfung berufen sich stets auf die Risiken einer Masernerkrankung, insbesondere auf die Möglichkeit eines letalen Verlaufes. In den USA zeigte sich jedoch, dass eine hohe Durchimpfungsrate die Todesfälle durch die Infektion sogar erhöhen kann. Nach 1982, als Werbefeldzüge in den USA erreicht hatten, dass 95 % der Bevölkerung gegen Masern geimpft waren, schnellte die Sterblichkeitsrate durch die Infektion um das Zehnfache in die Höhe.

Betroffen waren überwiegend Erwachsene. Wahrscheinlich hatten sie entweder die Impfung nicht auffrischen lassen oder der Impfschutz war zu gering. Die Ansteckung erfolgte möglicherweise, weil sich die Menschen in falscher Sicherheit wägten und keine Schutzmaßnahmen getroffen hatten. Das Beispiel zeigt, dass die Masern auch durch Impfungen wohl nicht vollständig ausgerottet werden können und auch kontraproduktiv sein können.

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Beitragsbild: pixabay.com – KarelienK