Morbus Hodgkin – Symptome, Verlauf, Diagnose und Therapie
Morbus Hodgkin (auch Lymphogranulomatose, Hodgkin-Lymphom) beschreibt maligne Tumoren des Lymphsystems, die zu einer schmerzlosen Schwellung von Lymphknoten führen.
Die Erkrankung ist relativ selten (ca. 2.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland) und kann in jedem Lebensalter entstehen, wobei die meisten Fälle zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr diagnostiziert werden.
Charakteristisch sind zum einen die einkernigen Hodgkin-Zellen (speziell entartete B-Lymphozyten) und zum anderen die mehrkernigen Reed-Sternberg-Zellen (auch Sternberg-Reed-Zellen), neoplastische Riesenzellen, die durch eine Fusion mehrerer Hodgkin-Zellen entstehen.
Mikroskopisch differenziert kann der Morbus Hodgkin in vier Formen unterteilt werden: Mit ca. 60 Prozent zeigt sich der nodulär-sklerosierende Typ, gefolgt vom Mischtyp (ca. 30 Prozent). Mit je fünf Prozent bilden sich der lymphozytenreiche Lymphdrüsenkrebs und der lymphozytenarme Lymphdrüsenkrebs.
Die Entstehung des Morbus Hodgkin ist nicht geklärt. Bei einer Vielzahl von Betroffenen kann aber das Epstein-Barr-Virus (DNA-Virus aus der Herpes-Familie) nachgewiesen werden, ebenso eine familiäre Disposition sowie ein gehäuftes Vorkommen bei Menschen mit AIDS (Acquired immune deficiency syndrome), was auf eine Immunschwäche hindeutet.
Symptome
Charakteristisch für die Erkrankung ist der schleichende Verlauf mit zuerst schmerzlos geschwollenen Lymphknoten im Hals- und Nackenbereich. Im Verlauf sind auch Lymphdrüsen in der Achsel, in der Leiste sowie im Brustkorb und in der Bauchhöhle betroffen. Neben grippeähnlichen Symptomen führt das Hodgkin-Lymphom bei Betroffenen:
- zu Müdigkeit,
- körperlichem Leistungsabfall,
- Abgeschlagenheit,
- Appetitlosigkeit,
- raschem Gewichtsverlust,
- Fieberschüben und Nachtschweiß,
- anhaltendem Husten,
- starkem Juckreiz am gesamten Körper sowie
- schmerzhaften Lymphknoten nach dem Genuss von Alkohol.
Leber und Milz sind vergrößert, durch Infiltration von Knochen kommt es zu Knochenschmerzen, z.T. führen schon leichte Verletzungen zu Frakturen. Auch neurologische Ausfälle, Lähmungserscheinungen und Missempfindungen sind nicht selten. Durch Befall des Knochenmarks bildet sich eine Anämie (Blutarmut) aus.
Diagnose
Neben einer Blutuntersuchung erfolgt in der Schulmedizin die gesicherte Diagnose durch Gewebe- und Knochenmarkproben. Zusätzlich werden Ultraschall, CT, Röntgen, Szintigraphie und Positronen-Emissions-Tomographie eingesetzt.
Therapie
Je nach vorliegender Morbus-Hodgkin-Form und diagnostiziertem Stadium (I bis IV) richtet sich die Therapie. Unbehandelt führt der Morbus Hodgkin immer zum Tod. Die besten Heilungschancen bestehen in Stadium I, bei dem nur einzelne Lymphregionen befallen sind, aber auch Stadium IV, bei dem es zusätzlich zu einem diffusen Befall verschiedener Organe außerhalb des Lymphsystems kommt, weist noch eine hohe Heilungstendenz auf (ca. 40 Prozent).
In erster Linie werden in der Schulmedizin eine kombiniert Strahlentherapie und Chemotherapie eingesetzt.
Knochenmarktransplantation oder Stammzelltherapie werden genutzt, wenn die Radiotherapie keinen Erfolg zeigt oder wenn sich ein Rezidiv bildet.
Ein operativer Eingriff dient nicht der Heilung und wird nur dann gewählt, wenn Organe oder Gewebe durch die tumoröse Entartung derart verändert sind, dass sie ein Risiko bzw. eine Lebensbedrohung darstellen.
Trotz der Bösartigkeit weist das Hodgkin-Lymphom eine relativ gute Prognose auf, die sich besonders durch die fortschreitende Forschung und die Entwicklung neuer Therapieansätze in den letzten Jahren weiter verbessert hat.
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Beitragsbild: KI generiert
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.