Nierenkrebs: Ursachen, Verlauf, Diagnose Therapie
Tumoren der Niere (Nierenkrebs) sind in Deutschland eher selten und machen beim Erwachsenen ungefähr drei Prozent aller bösartigen Gewebewucherungen aus.
Nierenkrebs entsteht durch eine Veränderung der Nierenzellen selbst, durch Wucherungen am Lymphgewebe oder an Harnwegen sowie durch Einwanderung bösartiger Zellen von anderen, tumorös veränderten Organen (Metastasen).
Der sich im Erwachsenenalter mit über 85 Prozent am häufigsten entwickelnde Nierentumor ist das Adenokarzinom (Hypernephrom). Beim Kind zählt der Wilms-Tumor (Nephroblastom) zu den meist diagnostizierten Nierenkrebsformen. Dieser Tumor entwickelt sich bevorzugt zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr und zeichnet sich durch sein verdrängendes Wachstum aus, welches im Spätstadium auch zu Metastasen in Knochen und Lunge führt.
Tumoren der Niere sind hauptsächlich maligne (bösartig), gutartige Tumoren (z.B. Adenome) finden sich äußerst selten. Meist ist eine der paarig vorliegenden Nieren betroffen. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Ab dem 50. Lebensjahr gilt man als hochgefährdet, zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr liegt der Erkrankungsgipfel, wobei Männer nahezu doppelt so oft betroffen sind wie Frauen. In Deutschland erkranken jährlich rund 10.000 Frauen und ca. 20.000 Männer neu an Nierenkrebs. Weltweit lässt sich eine Zunahme feststellen.
Die genauen Ursachen für die Krebsentstehung sind noch nicht ausreichend ergründet, man vermutet genetische Einflüsse. Es lassen sich jedoch Risikofaktoren benennen, die die malignen Wucherungen begünstigen. Hierzu zählen vor allem Übergewicht, Nikotingenuss, Schmerzmittelabusus (z.B. phenazetinhaltige Medikamente, inzwischen verboten), Vergiftungen, hormonelle Faktoren, Nierenzysten und die Niereninsuffizienz (Einschränkung der Nierenleistung durch unterschiedliche Ursachen) – Nierenerkrankungen.
Die Entartung der Niere geschieht zu Beginn still, es zeigen sich keine Symptome. Ein Befund im Frühstadium ist eher zufällig (z.B. bei einer routinemäßigen Untersuchung des Bauchraums). Die Gefahr geht von der hohen Metastasierung des Hypernephroms aus. Bereits kurz nach der Bildung ist der Tumor in der Lage, sich in weitere Organe auszubreiten (unter anderem Lunge, Knochen, Leber, zweite Niere und Gehirn). Dabei schwellen auch die Lymphknoten (geschwollene Lymphknoten) der betroffenen Bereiche an.
Beschwerden entwickeln sich erst im Verlauf der Erkrankung. Dann ist das wichtigste Kriterium die Hämaturie (Blut im Urin). Zusätzlich kommt es zu Schmerzen im Bereich der Flanken, allgemeiner Schwäche, Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Gewichtverlust. Der Tumor ist bei Palpation des Bauchraums tastbar. Ein Schmerzgefühl bei Druck entsteht erst, wenn der Tumor außerhalb der (schmerzlosen) Niere weiterwächst.
Die Leberfunktion ist eingeschränkt, es entwickelt sich eine Blutarmut (Anämie). Der Blutdruck wird unregelmäßig und tendiert zu einer Erhöhung – Bluhochdruck. Bei Männern kann sich im Bereich des Hodens eine schmerzhafte Krampfader entwickeln. Ödeme im Bereich des Bauches, der Beine oder im Hoden sind keine Seltenheit.
Da Anamnese, Inspektion und Palpation keine eindeutigen Hinweise liefern, werden bildgebende Verfahren zur Diagnostik genutzt. Hier dienen Sonographie (Ultraschall), CT, MRT und Röntgen der genauen Untersuchung. Blutbild und Urin werden ebenfalls analysiert. In seltenen Fällen werden Probebiopsien entnommen. Die Angiographie stellt die Gefäße der Niere dar und kann Hinweise auf eine Ausbreitung geben.
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Therapie
Die Therapie richtet sich nach dem vorliegenden Befund. Dabei spielt es eine wesentliche Rolle, ob und wie weit der Tumor gestreut hat. Mittel der Wahl ist immer die operative Entfernung der befallenen Niere sowie der beteiligten Lymphknoten. Ist die zweite Niere gesund, kann diese die Funktion der entfernten Niere übernehmen.
In einigen Fällen können auch Metastasen operativ beseitigt werden. Zusätzlich werden eine Immuntherapie (z.B. mit Interleukin oder Interferon) und eine Chemotherapie durchgeführt. Kann das befallene Organ nicht entfernt werden, wird mittels Embolisation der zu- und abführenden Blutgefäße versucht, eine Streuung zu unterbinden und das Organ vor Ort zugrunde gehen zu lassen.
Je frühzeitiger der Nierenkrebs entdeckt wird, umso besser gestalten sich die Therapiemöglichkeiten und die Lebenserwartung. Ein im Frühstadium entfernter Tumor zeigt eine Heilungschance (Fünf-Jahres-Regel) von nahezu 90 Prozent. Mit Zunahme der Wucherung und Metastasierung sinkt die Prognose.
Bei Durchbruch der Nierenkapsel liegt sie bei ca. 65 Prozent, bei Gefäßbefall (Vena cava) bei ca. 25 Prozent, bei Befall der regionalen Lymphknoten bei ca. 15 Prozent und bei Fernmetastasierung bei unter fünf Prozent.
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Beitragsbild: 123rf.com – Kateryna Kon