Parodontose: Ursachen, Symptome und Therapie
Der Begriff Parodontose wird im deutschen medizinischen Sprachgebrauch nur noch selten genutzt, zum größten Teil in der Werbung.
Der Begriff Parodontose kennzeichnet nicht-entzündliche Erkrankungen des Zahnbetts, die meist mit einem Verlust von Zähnen einhergehen. Allgemein wird die Parodontose jedoch als Synonym für eine Parodontitis verwendet, wobei diese entzündliche Erkrankungen des Zahnhalteapparates beschreibt. Parodontitis und Parodontose sind also nicht identisch, sie weisen unterschiedliche Ursachen und Symptome auf.
Die Parodontose zählt zu den Parodontopathien, die allesamt Erkrankungen des den Zahn fixierenden Kiefers behandeln (Parodont = Zahnfleisch und Kieferknochen). Im Vergleich zur Parodontitis ist die Parodontose eher selten. Nur ca. fünf Prozent aller Parodontopathien können dieser Erkrankung zugeschrieben werden.
Es handelt sich um degenerative Prozesse im Bereich des Zahnfleisches und des Knochens, deren Auslöser bis heute noch nicht ausreichend erforscht und differenziert wurden. Vermutet werden genetischen Störungen oder auch eine Veranlagung, ein Bakterienbefall liegt hierbei nicht vor.
Die Parodontose führt zu Beginn zu einem, an der gesamten Zahnreihe erkennbaren Rückgang des Zahnfleisches. Hierdurch werden die Zahnhälse sichtbar, die Zähne wirken insgesamt länger (als wären sie gewachsen). Entweder sind Ober- oder Unterkiefer isoliert betroffen oder der Rückgang zeigt sich am gesamten Gebiss.
Mit Rückgang des Zahnfleisches setzt ein weiterer Prozess ein, der zum langsamen Abbau des Kieferknochens führt. Dies wird vom Betroffenen lange nicht bemerkt, lässt sich aber bei Routineuntersuchungen im Röntgenbild darstellen.
Der Rückgang von Zahnfleisch und Knochen ist nicht schmerzhaft, auch bilden sich nicht die für eine Parodontitis typischen Hautlappen. Blutungen sind eher selten, das Gewebe bleibt robust. Die freiliegenden Zahnhälse können zu einer erhöhten Temperaturempfindlichkeit führen, der Genuss von heißen oder kalten Speisen kann unter Umständen unangenehme Empfindungen auslösen.
Der Abbau zieht sich so lange hin, bis der Zahn seinen Halt verliert und verloren geht. An dieser Stelle hält die Degeneration inne, sie ist nur dort aktiv, wo Zähne im Zahnfleisch und Kiefer verankert sind.
Diagnose
Die Diagnose gestaltet sich nicht einfach. Das Aussehen der Zähne ähnelt stark einer Parodontitis. Insgesamt wird der Halt der Zähne im Kiefer geprüft, vom Zahnfleischrand kann ein Abstrich entnommen werden zum Nachweis oder Ausschluss eines Bakterienbefalls.
Erst das Röntgenbild gibt eine genauere, jedoch nicht eindeutig zuzuordnende Auskunft. Hier lässt sich der Knochenabbau gut erkennen, der sowohl typisch für die Parodontose als auch die Parodontitis ist (bei der Parodontitis ist meist nur ein Bereich betroffen, während die Parodontose den gesamten Kiefer befallen kann).
Therapie
Da bis heute in der Schulmedizin nicht ergründet werden konnte, weshalb es zum Rückgang von Zahnfleisch und Knochensubstanz kommt, kann eine Therapie nicht kausal (ursächlich) erfolgen.
Hier werden Maßnahmen gewählt, von denen man sich ein Einhalten der Erkrankung verspricht, die jedoch nur in den seltensten Fällen zum Erfolg führen. Unter anderem wird versucht, durch Bestrahlung (z.B. UV-Licht) das Zahnfleisch zu stimulieren, sich zu regenerieren.
In einem operativen Verfahren kann der Kiefer an den betroffenen Stellen eröffnet werden. Der Knochen wird aufgebohrt (Pridie-Bohrung), wodurch die Zellerneuerung angeregt werden soll.
Die verloren gegangene Knochensubstanz kann mit einem Transplantat (z.B. autologe Spongiosa, Fremdmaterial) aufgefüllt werden. Hier besteht die Hoffnung, dass der Knochen sich mit dem Transplantat verbindet und so seine Festigkeit wiedererlangt.
In den meisten Fällen zeigen diese Maßnahmen jedoch weing Erfolg – ein Verlust der Zähne ist so gesehen unvermeidlich. Dies ist letztlich ein Prozess, der sich über viele Jahre hinziehen kann.
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Beitragsbild: 123rf.com – bymandesigns
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert.