Paul Niehans und die Revolution der Frischzellentherapie: Geschichte und Erfolge
Der Berner Arzt und Wissenschaftler Paul Niehans (geb. am 21. November 1882), gestorben am 1. September 1971 in Montreux, entwickelte die Frischzellentherapie und führte diese im Jahr 1931 als Zellulartherapie ein.
Niehans injizierte Frischzellen zur Behandlung unterschiedlichster Symptome und Erkrankungen. Fötale Schafzellen wurden im Verfahren der Xenotransplantation verabreicht. Der Arzt knüpfte u. a. an Erkenntnisse des Franzosen Jean-Baptiste Denis (1640-1704) an, der psychiatrischen Patienten auf diesem Wege Kalbsblut gab, sowie an Charles-Edouard Brown-Sequard, der sich im Selbstversuch Hodengewebe junger Hunde injizierte.
Der Arztsohn studierte in Bern und Zürich. Nach seiner Tätigkeit als Militärarzt arbeitete Niehans als Chirurg und Sanatoriumsleiter. Auch die Hautpflegeserie La Prairie wird mit Niehans in Verbindung gebracht.
Niehans gelang es, die Zwerchfellerkrankung Papst Pius XII. erfolgreich mit Frischzellen zu behandeln, so dass dieser sich erholte, an Gewicht zunahm und sich schließlich einer wichtigen Operation unterziehen konnte. Zum Dank nahm man den (vormals evangelischen) Niehans in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften auf, zu deren Mitgliedern auch der Entdecker des Penicillins zählt.
Auch Prominente wie Willy Millowitsch oder Helmut Schön gaben sich bei Paul Niehans Hände: Der Arzt nahm seine Schweigepflicht sehr ernst – Näheres über die einzelnen Effekte und Erfolge der Therapie auf seine berühmten Patienten war aus seinem Munde so nicht zu erfahren.
Man weiß dagegen, dass jemand wie der an den Rollstuhl gefesselte Bernhard Baruch durch Niehans ein Mehr an Aktivität und Lebensenergie gewann; ebenso schaffte der Arzt, die Situation des gelähmten Rockefeller-Sohnes entscheidend zu verbessern – eine Tatsache, die ihm in der Fachwelt, die sich erfolglos an dessen Behandlung versucht hatte, nicht wirklich Freunde einbrachte. Dagegen zählten der Schriftsteller Somerset Maugham und Musiker Wilhelm Furtwängler zu seinen Vertrauten.
Dagegen lehnte der preußisch-aristokratische Niehans die Bitte Winston Churchills um Behandlung jedoch ab: Als Fürsprecher in Kriegsgefangenschaft unmenschlich Behandelter und deutscher Flüchtlinge schien ihm dies ein Unding. Sein Engagement brachte ihm schließlich 1958 das Bundesverdienstkreuz, verliehen durch Theodor Heuß sowie die Ehrendoktorwürde der Universität Tübingen.
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Niehans Frischzellentherapie
Der Begriff der Zelltherapie meint ursprünglich den therapeutischen Einsatz von Zellen. Insofern zählt die Zelltherapie zu den ältesten medizinischen Verfahren, unter ihnen Bluttransfusionen, Knochenmark-Implantationen und Transplantationen von Lebergewebe. Die aktuelle Begriffsverwendung beschränkt sich auf Injektionsimplantationen xenogener, meist fetaler Gewebe- bzw. Zellsuspensionen.
Hinsichtlich der Xenotransplantation steckt die aktuelle deutsche Forschung wieder in den Kinderschuhen, während Russland z. B. verstärkt in diesen Bereich investiert.
Fast vergessen die Verdienste von Niehans, seinem Schülers Siegfried Block und anderen. Lange existierte keine gesetzliche Grundlage für die Behandlung; Therapeuten mussten bis zum Jahr 2000 auf Rechtssicherheit verzichten: Das Verbot der Anwendung von Frischzellen wurde aufgehoben.
Was Frischzellen bewirken
Schon Paul Niehans wusste: Frischzellen können eine Menge, eine Wunderkur sind sie nicht. Ohne intensive Ausbildung und präzise Diagnose ist eine seriöse, erfolgreiche Zelltherapie nicht gegeben.
Derzeit werden folgende Aufbereitungen verwendet:
- lebende Frischzellen,
- Zellkulturen aus Primärkultur bzw. Stammzellen (keine embryonalen Stammzellen),
- Lyophilisate (Trockenzellen),
- homöopathisierte Aufbereitungen,
- Fertigarzneien.
Zum Einsatz kommen embryonale, fetale und adulte Zellen von Schweinen, Rindern, Schafen oder Kaninchen, aber vorrangig Zellen aus Primärkultur. Jedes Präparat wird individuell für einen einzelnen Patienten hergestellt.
Diese Informations- und Regenerationstherapie kann bei nahezu allen degenerativen Erkrankungen eingesetzt werden.
Kontraindiziert sind allerdings:
- Akute wie chronische bakterielle und virale Infektionen,
- Impfungen (vier Karenzwochen vor bzw. nach Impfung),
- akute Allergieschübe,
- finale Stadien einer Krankheit.
Die Frischzellenbehandlung scheint aber vor allem bei Alters- und Verschleißerscheinungen erfolgreich zu sein:
Geschädigte und verbrauchte Zellen werden durch Zellen ungeborener oder sehr junger Tiere regeneriert. Hierbei soll Gleiches Gleichem zu Gute kommen: Herzzellen stärken das Herz, Leberzellen die Leber.
Fetale Zellen enthalten einen hohen Prozentsatz biochemischer Substrate sowie Enzyme, ihre Elemente und Spurenelemente entsprechen biologischen Konzentrationen und Zusammensetzungen.
Das Plus: Hohe Energie bei gleichzeitig geringer Masse und die Immunabwehr stärkende sowie antimikrobielle Effekte.
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Beitragsbild: 123rf.com – Kerdkanno