Rolfing – Nutzen, Anwendung und Wirkung
Rolfing, auch unter der Bezeichnung Strukturelle Integration bekannt, ist ein alternativmedizinisches, manuelles Behandlungsverfahren: Bindegewebsmassage und Körperarbeit gehen wirksam Hand in Hand. Das so genannte Re-Balancing gehört zu den verwandten Verfahren.
In den 1950er Jahren machte die US-amerikanische Biochemikerin Ida Rolf (1896-1979) die Entdeckung, dass eine optimale Körperhaltung die optimale Ausrichtung der einzelnen Körperabschnitte vorauszusetzen schien: Rolf verglich die von ihr definierten Körperbereiche mit Bausteinen, die beim gesunden Menschen lotgemäß wie Elemente eines Turmes aufeinander aufliegen (Kopf, Schultern, Brust, Bauch, Hüften, Ober- und Unterschenkel sowie Füße).
In Verschiebungen innerhalb jenes Aufbaus, sprich Fehlhaltungen, sah Ida Rolf die Ursache einer Vielzahl von Erkrankungen: Eine beeinträchtigte Haltung, so erkannte sie, führte zu übermäßigen Ausgleichbemühungen des Körpers, – einem Energieaufwand, der einem Organismus entsprechend zur Abwehr von Krankheiten fehlte. Entsprechend kann nur ein aufrechter Körper der Schwerkraft ausreichend Widerstand entgegensetzen.
Nicht nur bei körperlichen, sondern auch bei seelischen Blockaden verspricht die Methode des Rolfing Besserung. Laut Rolf führt permanenter Stress zu Bindegewebsbeeinträchtigungen und hat damit direkten Einfluss auf die Körperstatik. Auch die richtige Atmung spielt eine nicht unbedeutende Rolle.
So funktioniert Rolfing
Massagen sollen Bindegewebsverkürzungen dehnen und Verhärtungen nachhaltig lockern. Ziel ist nicht allein die Verbesserung lokaler Symptomatik, sondern vielmehr die Normalisierung der kompletten Körperstatik, letztlich einhergehend mit einer günstigen, d. h. gelenkschonenden, Bewegungsqualität.
Falsche Bewegungsmuster sollen langfristig durch günstigere Alltagsmuster ersetzt werden. Besonders Rolfing Movement Teacher haben sich diesem Aspekt verschrieben.
Etwa zehn aufeinander aufbauende Rolfing-Einzeleinheiten von 60 bis 90 Minuten Dauer über einen Zeitraum von etwa drei Monaten sollten eingeplant werden. Bringen Sie vorhandene Röntgenbilder am besten beim ersten Kontakt mit und stellen Sie sich darauf ein, in der ersten Sitzung intensiver Betrachtung durch den Rolfer ausgesetzt zu sein: Nur so kann er Ihre individuelle Struktur einschätzen.
Die ersten (im Liegen und Sitzen erfolgenden) Therapiesitzungen dienen der Lockerung von Bindegewebe, Sehnen und Bändern: Diese Massagen mit Knöcheln, Fingern und Ellenbogen werden als ein wenig schmerzhaft erlebt, sind aber unverzichtbar für den weiteren Prozess, in dem Übungen zur Körperhaltung im Stehen und Gehen folgen.
Einige menschliche Körper erreichen bereits nach fünf Sitzungen eine neue Grundordnung und Qualität, andere Strukturen machen jahrelange Umformarbeit notwendig. Akute Beschwerden wie Schmerzen lassen sich dagegen oft schon nach zwei bis vier Sitzungen lindern.
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Bei diesen Beschwerden kann Rolfing helfen
• Rückenschmerzen bzw. Bandscheibenbeschwerden,
• Deformationen wie Spreizfüße und Beckenverschiebungen,
• Arthrose
• Haltungsprobleme im Anschluss an Unfälle oder Operationen,
• Muskelverspannungen,
• chronischer Kopfschmerz und psychosomatische Erkrankungen,
• Ängste und Depressionen.
Bei Herzerkrankungen, Schlaganfall, akutem Bandscheibenvorfall, Arthritis, Osteoporose und Einnahme blutgerinnungshemmender Medikamente sowie entzündlichen Erkrankungen des Bindegewebes ist Rolfing weniger geeignet bzw. kontraindiziert.
Rolfing-Therapeuten stehen gegenwärtig in intensivem Dialog mit Grundlagenforschern, die sich speziell den Funktionen des Bindegewebes widmen. Nur über die European Association of Rolfing qualifizierte Therapeuten dürfen Rolfing anbieten.
Wie lässt sich ein guter Rolfer finden?
Überlegen Sie, ob Sie sich bei einem Mann oder einer Frau besser aufgehoben finden. Das vielbeschworene Bauchgefühl, für die Auswahl von Psychotherapeuten wärmstens empfohlen, ist beim Rolfing mit Vorsicht zu genießen: Oft entscheiden wir uns für Therapeuten, deren Behandlung die wenigsten (evtl. unangenehm anstrengenden) Veränderungen erwarten lässt.
Nutzen Sie daher kostenlose Probetermine, bevor Sie sich endgültig entscheiden. Immer sollten Sie Ihren Rolfer fragen, was er an Ihrer Körperstruktur zu verändern gedenkt: Passt es zu dem, was Sie sich für sich selbst ganz subjektiv von der Behandlung erhoffen?
Die Kosten
Die gesetzlichen Krankenkassen sind momentan der Auffassung, dass Rolfing in Theorie und Wirkung unter wissenschaftlichen Aspekten notwendige Nachweise schuldig bleibt und übernehmen daher noch keine Behandlungskosten.
Derzeit müssen pro Rolfing-Sitzung allgemein Beträge unter einhundert Euro veranschlagt werden. Bei vielen Rolfern gehört es aber zum guten Ton, Sondertarife für Kinder und Jugendliche sowie finanziell Schwächere anzubieten.
Heilverfahren die ähnlich sind, aber auch auf den ersten Blick mit Rolfing verwechselt werden: Akupressur – Chiropraktik – Dorntherapie -Triggerpunkttherapie – Myofascialtherapie – Osteopathie – Schmerztherapie nach Liebscher-Bracht – Shiatsu – Zilgrei
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Beitragsbild: pixabay.com – rhythmuswege