Schwindel – Symptome, Ursachen und Therapie
Schwindel (Vertigo, Dizziness) ist ein Symptom, welches viele verschiedene Störungen und Erkrankungen des menschlichen Organismus begleitet.
Mögliche Ursachen
Es handelt sich um eine neuronale Störung, bei der es zu keiner regelhaften Verarbeitung von Sinneseindrücken durch das Auge, das Ohr mit seinem Gleichgewichtssinn sowie Muskel- und Gelenkrezeptoren (die die jeweilige Position registrieren) kommt.
Nahezu jeder vierte Mensch der Weltbevölkerung leidet mindestens einmal in seinem Leben unter Schwindel, der mit zu den häufigsten neurologischen Merkmalen zählt und in jedem Alter entstehen kann. Mit zunehmendem Alter tritt das Symptom vermehrt auf.
Bei gesunden Menschen werden die von den verschiedenen Organen gesammelten Eindrücke zum Gehirn gesendet und dort verarbeitet.
Hierdurch ist es möglich, zielgerichtete Bewegungen (z.B. Gehen) oder Bewegungsänderungen (z.B. Aufstehen) auszuüben, ohne zu schwanken oder das Gleichgewicht zu verlieren.
Schwindel entsteht immer dann, wenn es in einem Bereich der an diesem Prozess beteiligten Organe und Strukturen zu einem Problem kommt.
Betroffene empfinden dann unter anderem ihr Umfeld als wankend oder drehend und sind so selbst nicht mehr in der Lage, Bewegungen ordnungsgemäß auszuführen.
Schwindel ist entweder ein vorrübergehendes Symptom (episodisch auftretend) oder zeigt sich andauernd (chronisch).
Die Ursachen sind vielfältig und lassen sich in zwei Gruppen unterteilen:
- in den systemischen (vestibulären) Schwindel und den
- unsystemischen (nicht-vestibulären) Schwindel
Im englischen Sprachgebrauch werden hierfür Vertigo und Dizziness verwendet, die mittlerweile auch in anderen Sprachkulturen genutzt werden.
Verschiedene Arten von Schwindel
Der Schwindel zeigt sich in unterschiedlichen Formen und kann daneben weitere Beschwerden verursachen:
- Reizschwindel
- Lagerungsschwindel und
- Schwankschwindel sind besonders oft zu beobachten.
Daneben kommt es zu einem:
- Dauerschwindel
- Attackenschwindel
- oder Schwindel in Verbindung mit Hörstörungen
Schwindel führt bei Betroffenen auch zu Wahrnehmungsverzerrungen.
Auswirkungen
Sie glauben, ihre Umwelt oder aber sie selbst würden wanken oder sich drehen.
Dies zeigt sich in einem unsicheren Gang oder durch schwankendes Stehen, vermehrtes Stolpern oder Stürzen.
Im Liegen kommt es zu einem ähnlichen Phänomen, Betroffene haben das Gefühl, als wären sie auf einem Schiff.
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Begleitsymptome bei Schwindel sind:
- Übelkeit
- Erbrechen
- eine blasse oder fahle Hautfarbe – Blässe
- Ohrensausen (Ohrenschmerzen)
- Kreislaufschwäche
- Schweißausbruch
- ein zitternder Körper
- oder ein Nystagmus (unwillkürliche, rasche Bewegungen der Augen
- oder Schwindel in Verbindung mit Hörstörungen.
In der Medizin sprechen wir von einem systemischem Schwindel (Vertigo), wenn die Ursache für die Entstehung im Bereich des Gleichgewichtsorgans oder Bereichen des Gehirns liegt.
Der nicht-systemische Schwindel (Dizziness) hingegen entsteht durch Störungen im Bereich außerhalb des Gleichgewichtssystems.
Gründe für Schwindelanfälle
Zu den einen systemischen Schwindel am häufigsten verursachenden Erkrankungen zählt:
z.B. der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS), bei dem sich kleine Kalksteinchen (Otolithen) auf den Sinneshärchen des Innenohres ablagern. Meist ist nur ein Ohr betroffen. Bei Bewegungen des Kopfes kommt es zu einem Verrutschen der Otolithen und somit zu einer fehlerhaften Wahrnehmung. Diese wird an das Gehirn gesendet und mit den Wahrnehmungen des gesunden Ohres abgeglichen.
Die widersprüchlichen Informationen verursachen letztendlich den Lagerungsschwindel (auch Drehschwindel genannt), der bis zu einer Minute andauern kann und der von Übelkeit und Erbrechen begleitet ist. Der BPLS zeigt sich z.B. vermehrt nachts beim Umdrehen im Bett und betrifft wesentlich häufiger Frauen als Männer.
Eine weitere häufige Ursache sind verschiedene Erkrankungen des Innenohres (Vestibulopathien). Hauptsächlich wird der hierbei in Erscheinung tretende Dreh- oder Schwankschwindel durch Entzündungen hervorgerufen, die das Innenohr in Mitleidenschaft ziehen.
Hierzu zählen unter anderem:
- die Otitis media (Mittelohrentzündung, greift auf das Innenohr über)
- Entzündungen der knöchernen Strukturen sowie die Meningitis ( Hirnhautentzündung)
- Bestimmte Medikamente (z.B. Antibiotika, Schmerzmittel) können Schwindelattacken auslösen. Diese bleiben für einige Minuten bis Tage und führen bei den Betroffenen meist zu einer Fehlwahrnehmung der Umwelt (z.B. Scheinbewegungen, verschwommene Gesichter)
- die Ösophagusatresie (Fehlen eines Anteils der Speiseröhre)
- Vergiftungen (z.B. mit Putzmitteln)
Daneben zählen unter anderem:
- Morbus Menière (Erkrankung mit Schwindel, einseitiger Hörminderung und Tinnitus)
- Multiple Sklerose
- das Akustikusneurinom (gutartiger Tumor)(siehe auch Krebs)
- die Reisekrankheit (optokinetische Bewegungskrankheit, durch Widerspruch zwischen gefühlter und nicht sichtbarer Bewegung)
- Schädelfrakturen
- und auch Schlaganfälle (mit Einblutungen ins Gehirn)
zu den Verursachern systemischer Schwindelattacken.
In über 30 Prozent der Erkrankungsfälle lässt sich keine Ursache feststellen.
Bei den nicht-systemischen Ursachen gelten vor allem:
- Herzkreislauferkrankungen (z.B. Bluthochdruck)
- Stoffwechselstörungen (z.B. niedriger Zucker bei Diabetes mellitus)
als Verursacher von Schwindel.
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Somatoformer Schwindel entsteht ohne körperliche Störung. Die Betroffenen leiden zusätzlich häufig unter Atemnot und psychischen Erscheinungen (z.B. Depression, Antriebslosigkeit, Panik, Angst).
Im mittleren Lebensabschnitt gilt diese Form als häufigste Ursache für Schwindel. Bedingt durch die Vielfalt der Ursachen kommt es meist erst durch den Meinungsaustausch mehrerer medizinischer Fachdisziplinen zu einer gesicherten Diagnose.
Hierbei können Untersuchungen des HNO-Arztes, des Internisten und des Neurologen mit einbezogen werden. Vor allem Gang- und Standbild des Betroffenen werden beurteilt (Überprüfung des Gleichgewichtsorgans).
Daneben spielen auch die Haltung des Kopfes sowie die Bewegungen der Augen wichtige Rollen.
Weitere Untersuchungen dienen der Bestimmung des Blutdrucks, des Pulses und der Herzfunktion. Auch eine Audiometrie (Prüfung des Gehörgangs), CT, MRT, EEG oder Sonographie der zu- und ableitenden Gefäße der Halsregion werden genutzt.
Therapien
Die schulmedizinische Therapie ist abhängig von der Ursache und umfasst medikamentöse, operative sowie physio- und psychotherapeutische Ansätze. Antivertiginosa (Mittel gegen Schwindel) dienen der Behandlung von Symptomen der Reisekrankheit.
Sie reduzieren den Schwindel und unterdrücken daneben auch die Übelkeit. Durch das Erlernen bestimmter Kopfhaltungen und dem Meiden verschiedener Bewegungen lernen Menschen mit nicht heilbaren Schwindelattacken, diese zum größten Teil zu verhindern bzw. diesen bei Auftreten rasch entgegenwirken zu können.
Physiotherapien können das Gangbild verändern und spezielle Muskelbereiche (z.B. im Rücken und im Nacken) stärken. Psychosomatische Erkrankungen, die meist zu monate- bis jahrelang andauerndem Schwindel führen, können zum Teil durch Gesprächs- und Entspannungstherapien gelindert oder beseitigt werden.
Neben der häufig spontanen Ausheilung ist auch eine operative Entfernung des Gleichgewichtsorgans möglich. Diese Maßnahme gilt als letzte (nur selten angewandte) Möglichkeit, wenn andere Therapieansätze keinen Erfolg zeigen.
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