Bauchkrämpfe – Ursachen, Symptome und Therapie

Wenn sich die Muskulatur der im Bauchraum liegenden Organe extrem zusammenzieht, spüren wir dies in Form von Krämpfen oder Schmerzen.

Die Ursachen sind sehr verschieden und müssen nicht unbedingt Folge einer Erkrankung sein. Bauchkrämpfe können in unterschiedlicher Qualität und Stärke auftreten. Meist schränken sie die betroffene Person in ihren alltäglichen Handlungen deutlich ein. Diese versucht u.a. durch eine geeignete Liege- oder Sitzposition, der Meidung von Nahrung oder Flüssigkeit oder auch durch Massage der betroffenen Bauchregion den Beschwerden entgegenzutreten.

Der Begriff Bauchkrämpfe wird meist sehr allgemein verwendet und weist nicht direkt auf die genaue Lokalisation hin. Er umfasst alle krampfartigen Beschwerden, die unterhalb des Oberkörpers beginnend bis ins Becken hinein auftreten können.

Bauchkrämpfe können sowohl im Oberbauch als auch im Unterbauch lokalisiert sein, zum Teil isoliert, oder auch nur in der Mittelregion. Sie können sich auf nur eine Seite beschränken, den gesamten Bauchraum betreffen, von kurzer Dauer oder anhaltend sein. In den meisten Fällen ist die Bauchdecke der betroffenen Region deutlich gespannt. Zum Teil kommt es zu Krämpfen, die unterbrochen sind von beschwerdefreien Phasen.

Daneben können die Krämpfe wellenförmig zu- und abnehmen (Koliken). Je nach Ursache treten die Beschwerden u.U. verstärkt nach Nahrungs- oder Flüssigkeitszufuhr auf. In einigen Fällen entstehen die Krämpfe vor allem in den Nüchternphasen. Die Unterscheidung zwischen Krampf und Schmerz ist hierbei sehr schwierig. Abhängig vom auslösenden Faktor kommt es zu Begleiterscheinungen wie ÜbelkeitErbrechen, Schweißausbrüchen, DurchfallAppetitlosigkeit, allgemeiner Schwäche oder Fieber.

Die Krämpfe können stechend, dumpf, drückend oder ziehend sein. Sie treten akut auf oder entwickeln sich langsam, sind lokal begrenzt oder diffus verteilt. Generell empfindet jedes Individuum die Beschwerden anders, was die Diagnosefindung zum Teil erschweren kann.

Treten Bauchkrämpfe auf, vermutet man in erster Überlegung eine Störung im Bereich des Magen-Darm-Traktes. Der Bauchraum beinhaltet eine Vielzahl der menschlichen Organe, wobei der Magen-Darm-Trakt einen großen Stellenwert besitzt. Er dient der Nahrungsverwertung und reagiert relativ empfindlich auf Störungen von innen als auch von außen. Nachdem die Nahrung den Magen passiert hat gelangt diese in den Darm, welcher durch seine peristaltischen Bewegungen dafür sorgt, dass die verdauten Nahrungsbestandteile zur Ausscheidung (über den Enddarm und After) gelangen.

Die in Wellen verlaufende Peristaltik wird durch die dem Darm zugehörige, glatte Muskulatur gesteuert. Diese Muskulatur arbeitet unwillkürlich, lässt sich nicht steuern. Die Darmperistaltik ist ein Prozess, der nicht wahrgenommen wird. Treten jedoch Störungen in diesem Bereich auf, kommt es sehr wohl zu einer Wahrnehmung, die sich vor allem in krampfartigen Beschwerden äußern kann.

Die Ursachen für Bauchkrämpfe sind mannigfaltig. Zu den allgemeinen Ursachen zählen u.a. die Magenverstimmung, psychische Faktoren (andauernder Stress, Nervosität) sowie auch langandauernder Sport, der vor allem die Muskulatur im Bauchraum beansprucht. Die hierbei auftretenden Krämpfe sind meist von kurzer Dauer und können durch geeignete Verfahren eigenständig behandelt werden. Daneben kommt es bei vielen Mädchen und Frauen während der Regelblutung zu ziehenden Krämpfen im Unterbauch (Regelschmerz), was in den meisten Fällen ebenfalls zeitlich begrenzt ist und mit den gängigen Hausmitteln (zum Beispiel Wärmeflasche) selbst therapierbar ist.

Nicht immer sind die Ursachen für Bauchkrämpfe als eher harmlos einzustufen. Je nach Lokalisation und Stärke können sie Hinweis geben auf schwerwiegende Erkrankungen. Treten die Bauchkrämpfe im Oberbauch auf, können diese u.a. verursacht sein durch den Magen (zum Beispiel Magengeschwür, Gastritis), die Leber (zum Beispiel Hepatitis), die Gallenblase (meist bei Entzündung oder Steinen), die Bauchspeicheldrüse (zum Beispiel Pankreatitis), die Milz (zum Beispiel Pfeiffersches Drüsenfieber), den Zwölffingerdarm oder die Nieren (zum Beispiel Nierensteine). Auch Beschwerden des Herzens können bis in den linken Oberbauch ausstrahlen.

Krämpfe im mittleren Bauchbereich finden ihren Ursprung unter anderem im Magen (zum Beispiel  Geschwür, Entartung) oder in der Bauchspeicheldrüse (zum Beispiel Pankreatitis, mit Ausstrahlung in den Unterbauch). Daneben können auch Blähungen oder Verstopfungen zu kurzfristigen Beschwerden führen.

Krämpfe im Unterbauch deuten auf Störungen im Bereich des Dünn- und Dickdarms (zum Beispiel  bei DarmverschlussMorbus Crohn), der Harnwege (zum Beispiel Verlegung der Harnwege durch Steine, Blasenentzündung) und auch der Geschlechtsorgane (zum Beispiel Adnexitis, Zysten) hin. Beschwerden im rechten Unterbauch können durch einen entzündeten Wurmfortsatz (Appendizitis) verursacht sein. Und auch während einer Schwangerschaft kann es zu Krämpfen kommen, die jedoch in den meisten Fällen eher harmloser Natur sind.

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Weitere funktionelle Ursachen sind unter anderem Nahrungsmittelunverträglichkeiten (zum Beispiel Laktose, Fruktose, Gluten), eine Lebensmittelvergiftung, der Leistenbruch (verursacht Beschwerden, wenn Gewebe, wie zum Beispiel Darmanteile, eingeklemmt werden), das Reizdarmsyndrom sowie Autoimmunerkrankungen, die vor allem den Darm betreffen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa).

Zu den lebensbedrohlichen Ursachen zählen das abdominale Aortenaneurysma (Gefahr des plötzlichen Todes durch Verbluten bei Reißen der Gefäßaussackung), der intestinale Gefäßverschluss (führt unbehandelt zum Absterben von Darmanteilen), der Herzinfarkt sowie das akute Abdomen. Beim akuten Abdomen kommt es innerhalb kürzester Zeit zu plötzlich einsetzenden, schweren Bauchschmerzen bzw. zu Krämpfen. Der gesamte Bauchbereich ist übermäßig gespannt (bretthart). Betroffene leiden an starker Übelkeit, Erbrechen (zum Teil von Darminhalt oder Blut), allgemeiner Schwäche, eingeschränktem Allgemeinzustand bis hin zu einem Kreislaufschock. Die Ursachen für ein akutes Abdomen sind sehr unterschiedlich, stellen jedoch immer eine Notfallsituation dar und bedürfen einer sofortigen medizinischen Behandlung.

So vielfältig die Ursachen sind für Bauchkrämpfe, so vielfältig sind die Untersuchungsmethoden, sowie die daraus resultierenden Behandlungswege. Neben Anamnese, Inspektion (unter anderem Gang und Haltung der betroffenen Person) und Palpation (zum Beispiel Drücken des Mc Burney-Punktes oder des Lanzpunktes bei Appendizitis) sind es die Laborauswertung, eine Stuhluntersuchung sowie die Nutzung bildgebender Verfahren (unter anderem Gastroskopie, Koloskopie, Sonographie, Computertomographie, Röntgenaufnahme), die der gesicherten Diagnose dienen.

Neben den gebräuchlichen Hausmitteln (zum Beispiel Wärmeflasche, Kamillentee, Bettruhe) können leichtere Formen von Krämpfen mit schmerzstillenden und krampflösenden Medikamenten behandelt werden. Antibiotika dienen der Bekämpfung bakterieller Infektionen.

Die Umstellung von Lebens- und Essgewohnheiten kann vielfach Beschwerden reduzieren oder beseitigen (zum Beispiel Verzicht auf Nikotin und Alkohol, Nahrungsumstellung, Stressbewältigung).
Die „medikamentöse Therapie“ der Schulmedizin umfasst daneben auch Präparate zur Behandlung chronischer Entzündungen (unter anderem Kortison), gegen eine gesteigerte Magensäurebildung (zum Beispiel Antazida), gegen Übelkeit und Brechreiz (Antimimetika), zur Behandlung von Blähungen oder Verstopfungen sowie zur Anregung oder Besänftigung der Darmperistaltik.  In schwerwiegenden Fällen kann nur der operative Eingriff eine Linderung bzw. Beseitigung der Beschwerden bringen, zum Beispiel bei einem entzündeten Wurmfortsatz (Appendizitis), einem Magendurchbruch oder einer tumorösen Entartung.

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Beitragsbild: pixabay.com – derneuemann